Der erste Weihnachtsmarkt der Borussia darf als großer Erfolg gewertet werden / Viele Besucher genossen über den ganzen Abend verteilt die stimmungsvolle vorweihnachtliche Atmosphäre unter der Haupttribüne des Ellenfelds
Am Anfang stand die Idee: Wir machen einen Weihnachtsmarkt. Im Ellenfeld! „In Neunkirchen gibt es ja so etwas außer im Zoo nicht mehr“, erläutert Markus Presser den Hintergrund, der gemeinsam mit Carina Krieg die Federführung des Projektes übernahm. Die Ehrenamtlichen der Borussia waren Feuer und Flamme – gesagt, getan! Schon vor Monaten wurden die Vorbereitungen aufgenommen, die Details besprochen, ein Gesamtkonzept erstellt. Buden wurden zusammengezimmert, Zelte organisiert und aufgebaut und – last but not least – Lichterketten aufgehängt, die den Gang unter der altehrwürdigen Haupttribüne in ein sanftes, zauberhaftes Licht tauchten.
Noch am Samstagvormittag war Markus Presser im Bliesgau unterwegs, um ein paar Tännchen zu schlagen und einige Ballen Stroh zu organisieren: „Das macht sich als Untergrund besser als der nackte Beton, ist auch nicht ganz so kalt.“ Das Resultat konnte sich sehen lassen: Ein stimmungsvoller vorweihnachtlicher Markt, der alle in seinen Bann zog und vom Publikum sehr gut angenommen wurde. „So schön hätte ich mir das nicht vorgestellt“, war unter den vielen Besuchern eine oft zu hörende Stimme.
Bescherung für die kleinen Borussen: Beim Nikolaus ging kein Kind leer aus! (Fotos: -jf-)
An den Ständen gab es vieles, was das adventlich gestimmte Borussen-Herz begehrt. Fan-Artikel, Weihnachtsdeko, Borussen-Teelichthalter, liebevoll zusammengestellte geschenk-Arrangements, nostalgische Spielplakate, Nikolausmützen mit dem goldenen „B“, Glühwein, Jagertee und Kinderpunsch, dazu die üblichen Kaltgetränke. Den Hunger stillten Bratwürste und leckere Pommes ebenso wie frischgebackene Waffeln, die – mit Puderzucker wie mit Schneeflocken bestreut – mit ihrem süßen Duft den langen Gang durchströmten. Am Eingang wurden die Gäste mit einem überdimensionalen Nikolaus begrüßt. Aber auch der echte Nikolaus ließ es sich nicht nehmen vorbeizuschauen: In die Borussen-Farben schwarz und weiß gewandet, wandelte er mit seiner Glocke bimmelnd und durch die Klänge von AC/DC´s Hells bells“ alles andere als himmlisch begleitet durch den Gang und zog die Blicke nicht nur der Kinder auf sich. Die Kleinen durften sich anschließend unter dem großem Weihnachtsbaum zu ihm setzen und neben aufmunternden Worten ein schokoladenes Geschenk entgegennehmen.
Etwas Besonderes hatte sich David Panterodt einfallen lassen. Der Abwehrspieler der Borussen-U23 verkaufte selbst entworfene Bier- und ISO-Drink-Dosen im Borussia-Design und limitierter Auflage, die reißenden Absatz fanden. Der komplette Erlös in Höhe von 550,- Euro kommt der Jugendabteilung im Ellenfeld zugute (Foto unten/-jf-). Einen beachtlichen Erlös ergab auch die Versteigerung der großformatigen historischen Mannschaftsfotos der Borussia aus Bundes- und 2. Liga-Zeiten, die auch so manches Rätsel aufgaben: „Wer ist dieser Trainer? Wer ist der vierte von rechts in der oberen Reihe und der dritte von links in der unteren Reihe?“ In die Historie eintauchen konnten auch die mehr als 40 Teilnehmer der Stadionführungen, die den Ellenfeld-Experten Dr. Jens Kelm und Wolfgang Rausch in den Katakomben beim Erzählen so mancher Anekdote aus längst vergangenen Zeiten lauschten.
Gesprächsthema Nummer 1 unter den Besuchern war natürlich die derzeitige prekäre Lage der Borussia. Die Sorge um die Existenz des traditionsreichen Vereins treibt alle um. Der eine gibt freimütig zu, deshalb nachts nicht mehr ruhig schlafen zu können, dem anderen treibt allein der Gedanke, im Ellenfeld könnten die Lichter bald gänzlich ausgehen, sogar die Tränen in die Augen, wieder an anderer spricht von einer „Tragödie vor allem für die vielen Kinder und Jugendlichen, die in einer aufstrebenden Jugendabteilung auch sozial gestützt und aufgefangen werden.“ Wie geht es weiter? Das bewegt momentan nicht nur die zahlreich vertretenen Junioren der Borussen um Marco Reiser, Jörg „Pogie“, Oliver Kremp, Oliver Joch und Kevin Lüder, sondern auch die Akteure der Saarlandliga-Mannschaft, von denen sich Jannis Flausse, Tim Braun und Florian Stopp unter die Besucher gemischt hatten und sich ebenso wie die Mitglieder der Borussia anlässlich der Mitgliederversammlung am kommenden Donnerstag (19.05 Uhr im VIP-Raum des Ellenfelds) neue Informationen erhoffen.
Doch wenn es im Laufe des Jahres ein Fest gibt, das Hoffnung und Zuversicht verbreitet, dann ist es das Weihnachtsfest. „Fürchtet Euch nicht“ haben dem Lukas-Evangelium zufolge die Engel den bangenden Hirten auf den Feldern Bethlehems zugerufen. „Nicht aufgeben! Die Hoffnung stirbt zuletzt“, war denn auch die Grundstimmung eines Events, das gleich mehrere Dinge unter Beweis stellen konnte: „Die Borussia lebt! Was die Ehrenamtlichen der Borussia hier mit unglaublichem Engagement und gemeinsamer Arbeit auf die Beine gestellt haben, hat das Wort `Verein´ mit Leben erfüllt. Dafür ein ganz herzliches Dankeschön an alle, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben“, fasste ein sichtlich beeindruckter Markus Presser zusammen, der sich auch über die Unterstützung durch die Karnevalisten der „Roten Funken“ freute. Und als wollte der Borussen-Anhang diesem Fazit uneingeschränkt zustimmen, erklang hier und da das „hohe Lied“ auf die Borussia und wurde von den „Freunden der Borussia, die da sind,“ gesungen. In der Tat: So kann Eisen hochleben – auch eine Botschaft des Abends! (-jf-)
Unsere Bilder vermitteln ein paar Eindrücke vom gestrigen Avend und zeigt einige Besucher des ersten Weihnachtsmarkts der Borussia unter der Ellenfeld-Haupttribüne. (Fotos: -jf-)
