
Unser Bild: Mit Leidenschaft und EXpertise – Dr. Tobias Fuchs vom Ellenfeld-Verein führt eine Gruppe durch das denkmalgeschützte Stadion. (Foto: -jf-)
Es war ein Empfang mit Symbolcharakter: Dort, wo bei Spielen der Borussia der Ordnungsdienst wacht, stand am gestrigen Sonntag die Eingangstür zum Marathontor des Ellenfeld-Stadions sperrangelweit offen. Tag des offenen Denkmals – erstmals nahm das altehrwürdige Stadion der Borussia in Neunkirchen, das seit Ende Januar diesen Jahres Denkmalschutz genießt, an dieser landesweiten Veranstaltung teil. Alles war bestens vorbereitet. Da es auch das Wetter gut meinte, der Himmel nach den nächtlichen Regengüssen seine Schleusen geschlossen hatte und die Sonne über dem Stadion lachte, stand einer gelungenen Veranstaltung nichts mehr im Wege.
Im Vorfeld war spekuliert worden, wie viele Menschen wohl an den Einblicken in das traditionsreiche Sportgebäude Interesse zeigen würden: „Zwischen eher pessimistischen 50 und optimistischen mehreren Tausend schwankten die Zahlen“, verriet Dr. Tobias Fuchs vom Ellenfeldverein e.V., der für die Veranstaltung verantwortlich zeichnete, und durfte am Ende ein positives Fazit ziehen: „Wir sind überwältigt und einfach sehr dankbar für alle, die gestern gekommen sind und diesen Tag unvergesslich gemacht haben!“ Letztlich konnte Borussia mehr als 1.500 Besucher begrüßen, die am Vormittag auf der Tribüne den Klängen der Bigband der saarländischen Polizei lauschten, die zahlreichen Exponate aus der mehr als 120jährigen Historie der Borussia begutachteten, an den stündlichen Führungen durch die Arena teilnahmen, sich im Kabinenkino Filme zum Stadion anschaute, sich am Nachmittag eine kleine Talkshow im VIP-Raum nicht entgehen ließen, sich am Fanartikelstand eindeckten und am Info-Stand des Ellenfeld-Vereins den neuen Ellenfeld-Flyer oder Bücher zur Borussia und zum Ellenfeld erstanden.
Rundum für das Stadion und den Verein ein gelungener Sonntag, für den sich der organisatorische Aufwand auf jeden Fall gelohnt hat. Deshalb möchte die Borussia allen Menschen danken, die durch ihr ehrenamtliches Engagement und ihre tatkräftige Unterstützung diesen Tag möglich gemacht haben: Den Vereinsmitgliedern und -freunden (mit Fanszene und allen Abteilungen), der Stadt Neunkirchen, der Big Band der saarländischen Polizei, dem Landesdenkmalamt, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), der Kreis-VHS Saarpfalz, der Stadiongesellschaft, last but not least: den vielen helfenden Händen. So viele haben angepackt und geholfen. So kann Eisen hochleben! (-jf-)
Unsere Bildergalerie vermittelt ausgewählte Impressionen vom Geschehen am Tag des offenen Denkmals im Ellenfeld. (Fotos: -jf-)
+++BEGRÜßUNG+++

Grußworte an das Publikum richteten im lockeren Gespräch zu Beginn der Veranstaltung (v.li.) Bürgermeisterin Lisa Hensler, die in Vertretung für den im Urlaub befindlichen Oberbürgermeister Jörg Aumann gekommen war, Dr. Tobias Fuchs (für den Ellenfeld-Vereine e.V.), Edda Petri, Leiterin der Stabstelle Kultur in der Kreisstadt Neunkirchen und Organisatorin von Kriminal-Tango, und Borussias erster Vorsitzender Jörg Eisenhuth.
+++KONZERT MIT DER BIGBAND DER SAARLÄNDISCHEN POLIZEI+++






+++INFO-STAND DES ELLENFELD-VEREINS e.V.+++

… mit (oben v. li.) Delf Slotta, Wolfgang Rausch, Rüdiger Wack und Ralf Pirmann. Hinzugesellt haben sich (unten) Dr. Tobias Fuchs und Herbert Grundmann (Stadiongesellschaft Ellenfeld).

+++BILD-DOKUMENTATIONEN+++

Das Ellenfeld-Stadion in seiner Entwicklung vom Borussia-Sportplatz zum Stadion.

Bundesliga auf Werbeplakaten – Top-Spiele gab es im Ellenfeld gegen Schalke 04, Eintracht Frankfurt, Werder Bremen und Bayern München. Borussia Dortmund war der erste Heimspielgegner nach dem Aufstieg 1964, Borussia Mönchengladbach (mit Günter Netzer, Jupp Heynckes und Berti Vogts) feierte im Ellenfeld am 14. August 1965 ihre Bundesliga-Premiere!

Bundesliga als Erlebnis – von 1964 bis 1966 sowie in der Spielzeit 1967/68 gehörte Borussia der Bundesliga an und erreichte mit Rang 10 im Sommer 1965 als damals kleinste Bundesliga-Stadt die beste Platzierung eines saarländischen Clubs in der `bel etage´ des deutschen Fußball – vor dem Hamburger SV, dem VfB Stuttgart und dem 1. FC Kaiserslautern. Auch Hertha BSC, den Karlsruher SC und den FC Schalke 04 ließ der Aufsteiger aus Neunkirchen hinter sich.

Architekt Dr. Thomas Janssen präsentierte eine Auswahl der von ihm entworfenen Plakate aus der Regionalliga-Zeit mit Gegnern wie Rot-Weiss Essen, Wuppertaler SV, dem SC Paderborn (damals noch TuS Paderborn-Schloß Neuhaus). „Schade, dass es diese Plakate heute nicht mehr gibt. Durch das Logo und die Farben war Borussia auf diese Weise in der Stadt präsent. Wer es sah, dachte an Borussia, auch wenn er vielleicht nicht zum Spiel kam. Aber die Verbindung war gegeben“, findet der leidenschaftliche Borussen-Fan und Plakatsammler.
+++STADIONFÜHRUNGEN+++

Die stündlichen Führungen durch die denkmalgeschützte Arena mit Borussias Stadionexperten erfreuten sich großer Beliebtheit. Bei manchen Führungen war der Andrang so groß, dass die Gruppen geteilt werden mussten.




+++PODCAST UND TALKSHOW IM VIP-RAUM+++

Mit Moderator Nick Kassner (re.) plauderten (v. li.) Borussias Ehrenpräsident Dr. Hans Bauer, der frühere 2.Liga-Spieler Heinz-Josef „Jupp“ Henkes und Ellenfeld-Verein-Mitglied Dr. Tobias Fuchs (oben) vor interessiertem Publikum (unten), zum Thema Denkmalschutz und Borussia und verrieten dabei so manch Interessantes „aus dem Nähkästchen“ des Vereins.
+++WERTVOLLE EXPONATE AUS STADION- UND VEREINSGESCHICHTE+++

Borussen-Fan Mirco Reitz präsentiert stolz seine Sammelbilder aus Borussias Bundesligazeit, die er im Laufe der Jahre erstanden hat.

Historische Gemälde rund um das Ellenfeld und die Borussia.

Schon 1999 hat er dieser Welt „Adieu“ gesagt, lebt aber in der Erinnerung aller Borussen und Neunkircher weiter: Edelfan Leo Düppré, dessen Utensilien wie Trommel, Pulli und Fahne im Borussen-Archiv erhalten blieben.

Die Fußballschuhe von Torwart-Legende Willi Ertz – der „Held von München“ brachte beim 2:0-Sieg der Borussen im Stadion an der Grünwalder Straße die Stürmer des FC Bayern in der Aufstiegsrunde zur Verzweiflung und brachte den Zu-Null-Rekord von Englands Weltmeister-Keeper Gordon Banks ins Wanken, als er in der Regionalliga-Saison 1971/72 995 Minuten ohne Gegentor blieb – nur fünf Minuten fehlten zum Rekord, den damals ein Stürmer von Phönix Bellheim namens Behr verhinderte.

Historische Wimpel von Borussias sportlichen Gegnern aus aller Welt – zu manchen Zeiten (ohne Ligabetrieb) waren internationale Freundschaftsspiele `en vogue´.

Hand aufs Herz – wer hätte gewusst, dass die Borussia diesen wertvollen Pokal (li.) als Zweiter eines Turniers mit Espanol Barcelona, dem FC Valencia und dem argentinischen Spitzenteam San Lorenzo 1970 aus Girona/Spanien mitbrachte? Einen weiteren Cup (re.) gewann die Borussia anlässlich des 50jährigen Jubiläumsturnier im August 1955 gegen FC Lens, Royal Chaleroi Sporting Club und TuS Neuendorf.