Borussia und Dillingen siegen im Gleichschritt 2:1 / Klos-Männer haben Relegationsplatz sicher / Riesenpech für Jens Kirchen: Achillessehnenabriss!
Unser Bild: Dritter 2:1-Heimsieg in Folge für Borussia – entsprechend groß der Jubel nach den beiden Toren! (Fotos: Jan-Sebastian Bach)
Von Jo Frisch
Eine Punktlandung war es nicht. Insofern war die Szene vor Spielbeginn, als der Fallschirmspringer bei dem Versuch, den Spielball in den Mittelkreis des Ellenfeld-Stadions zu platzieren, sein Ziel verfehlte, symptomatisch. Dennoch: Mit dem dritten 2:1-Heimsieg hintereinander hat Borussia nach 90 spannenden Minuten gegen starke Rot-Weiße aus Hasborn ihre Hausaufgaben erledigt und den ersten Schritt gemacht: Der Relegationsplatz ist sicher. Dass es nicht mehr wurde, lag am Konkurrenten aus Dillingen, der sich zeitgleich beim SV Mettlach keine Blöße gab und ebenfalls mit 2:1 die Punkte holte. Entscheidung vertagt! Das Finale um den direkten Aufstieg in die Oberliga am kommenden Sonntag an der Dillinger Papiermühle ist damit perfekt. Deshalb war die Freude über den Erfolg am Ende im Ellenfeld noch verhalten. Verhalten auch deshalb, weil in den Siegeskelch ein ganz dicker Wermutstropfen gefallen war: Jens Kirchen schied nach zehn Minuten schwer verletzt aus. Achillessehnenabriss – nach Philippe Persch der zweite für Borussia in dieser Saison ! Borussias Mittelfeldregisseur wird lange fehlen.
Die Stimmung im sonnenüberfluteten weiten Rund des altehrwürdigen Ellenfelds war erwartungsfroh, als beide Mannschaften, begleitet von Mädels und Jungs aus Borussias Jugend, den Rasen betraten. Eine Choreo der Fans – schwarz-weiße Luftballons umrandeten ein Transparent, auf dem ein Ortsschild den Ausgang aus der Saarlandliga Richtung Oberliga wies – befeuerte die ganz in Weiß angetretenen Schützlinge von Björn Klos, die auch loslegten wie die Feuerwehr. „Von Anfang an konzentriert spielen, voll drauf gehen und früh stören“ – das hatte der Borussen-Trainer den Jungs mit auf den Weg gegeben. Und die setzten es nahezu perfekt um! Der Sekundenzeiger hatte sich gerade einmal gedreht, als Marcel Jung sich nach einer Vorlage von Marco Dahler im Eins-zu-eins-Duell gegen Hasborns Nikolas Wilhelm energisch durchsetzte. Alleine vor Torwart Christian Reiter behielt Borussias Nummer 14 die Nerven und schob ganz cool zur Führung ein. Ein Auftakt nach Maß! Borussia setzte nach, wurde aber jäh ausgebremst durch die tragische Verletzung von Jens Kirchen, der ohne gegnerisches Verschulden nach zehn Minuten zu Boden sank. Sein verzweifeltes Signal an Borussias Bank ließ nichts Gutes erahnen – mit Achillessehnenabriss musste der Mittelfeldregisseur vom Platz getragen werden. Ab diesem Zeitpunkt wirkten seine Mannschaftskameraden sichtlich gehemmt, Konzentration und Gedankenschnelligkeit ließen – trotz der frühen Führung – nach. Der Spielfluss ging verloren, der Gegner gewann Oberwasser und kam zu Chancen. Herausragend auf Hasborner Seite Johannes Gemmel, der viele Freiheiten besaß und sie geschickt zu nutzen verstand. So war der Ausgleich der Rot-Weißen nach 22 Minuten ein Tor „mit Ansage“. Kamil Czeremurzynski traf bei einer Abwehraktion gegen Hasborns Fundu Kamu zwar den Ball, aber unglücklicherweise auch den Fuß seines Gegenspielers – Johannes Gemmel verwandelte den fälligen Strafstoß sicher zum 1:1. Bis zur Pause entwickelte sich nun eine muntere Partie mit Chancen hüben wie drüben. Zunächst flankte der enorm fleißige Marcel Jung von der rechten Seite etwas zu hoch in den Hasborner Strafraum, so dass der für Jens Kirchen ins Spiel gekommene Momo Diallo das Leder verfehlte (25.), dann verfehlte Steffen Hoffmann nach einem Pass in die Schnittstelle der Borussen-Abwehr den Kasten von Philippe Persch nur um Zentimeter (30.). Schließlich segelte Marcel Jungs Kopfball knapp über Hasborns linken Torwinkel (40.).
Die zweiten 45 Minuten begannen mit einer Schrecksekunde für die Borussen-Fans, als Kamil Czeremurzynski einen Schuss von Fundu Kamu, der ein Missverständnis in Borussias Abwehr gedankenschnell antizipiert hatte, noch gerade von der Torlinie kratzte (52.). Doch diese Szene weckte Borussia offensichtlich auf. Die Männer um Kapitän Yannick Bach nahmen das Heft jetzt zunehmend in die Hand. Nachdem Rot-Weiß-Keeper Reiter gegen Daniel Ruschmann pariert hatte (57.) und auch bei einem Kopfball von Marco Dahler (69.) auf dem Posten war, flog ein wuchtiger Kopfball von Momo Diallo knapp übers Tor (74.), ehe Daniel Ruschmann aus spitzem Winkel abzog und das Latte nur um wenige Zentimeter über die Latte jagte – hier hatten Borussias Anhang den Torschrei bereits auf den Lippen (82.)! Auf der anderen Seite hatte Johannes Gemmel nochmals für Aufruhr gesorgt, als Philippe Persch seinen Schlenzer aus halbrechter Position mit den Fingerspitzen gerade noch so zur Ecke lenken konnte (72.). Die Entscheidung dann fünf Minuten vor dem Ende. Eine weit gezogene Ruschmann-Flanke landete bei Yannick Bach, der sich einmal drehte, um sich das Leder auf den einschussbereiten linken Fuß zu legen, und dabei das Standbein weggezogen bekam – Schiedsrichter Thorsten Braun zögerte keine Sekunde und pfiff Elfmeter. Daniel Ruschmann schnappte sich das Leder und versenkte es mit aller Entschlossenheit zum vielumjubelten 2:1 im Hasborner Netz. In den letzten noch einmal nervenaufreibenden Minuten versäumte es Borussia nachzulegen – zuerst verpassten der eingewechselte Lionel Schmidt und Marcel Jung den Ball nach einer scharfen Ruschmann-Ecke nur knapp (88.), dann wurde Lionel Schmidts Schuss aus kurzer Distanz im letzten Moment von einem Hasborner Abwehrbein abgeblockt (89.).
„Wir haben uns diesen Sieg regelrecht erarbeitet. In unserer Situation sind die drei Punkte enorm wichtig, wir wissen aber auch, dass wir jetzt in Dillingen noch was holen müssen“, brachte Trainer Björn Klos die 90 Minuten und ihre Auswirkungen auf einen kurzen Nenner. Viel Beifall gab es von den mit 1200 Zuschauern sehr gut besetzten Rängen für das Borussen-Team, das sich nach kurzer Schock-Starre nach der Kirchen-Verletzung mit einer Energieleistung ins Spiel zurückbrachte und damit die Chancen auf die Oberliga-Rückkehr in eigener Hand behielt. Die Gedanken waren nach Spielende natürlich bei Jens Kirchen, der 90 Minuten nach den 90 Minuten aus dem Krankenhaus mit Gehstützen ins Ellenfeld zurückkehrte und im Kreise seiner Mannschaftskameraden und der Fans großen Zuspruch erhielt: „Kopf hoch, und alles Gute, Jens!“
Unsere Fotos vermitteln Eindrücke vom Spiel der Borussia gegen Rot-Weiß Hasborn. (Fotos: Jan Sebastian Bach / -jf-)
Borussia in der Statistik
Unsere Mannschaft: Philippe Persch – Mamadou Traoré, Marco Dahler, Kamil Czeremurzynski, Tom Fink, Yannick Bach, Jens Kirchen (10. Mouhamad Diallo, 87. Lionel Schmidt), Daniel Ruschmann, Jannik Nagel, Tim Klein (69. Marvin Gabriel), Marcel Jung. – Unser Trainer: Björn Klos.
Tore: 1:0 (1.) Marcel Jung, 1:1 (22.) Johannes Gemmel (Foulelfmeter), 2:1 (85.) Daniel Ruschmann (Foulelfmeter). – Schiedsrichter: Thorsten Braun (Güdingen). – Zuschauer: 1200. – Gelbe Karte: Yannick Bach (59.).
ALLES GUTE JENS.Junge komm bald wieder,die Borussia brauch Dich in der OL.Ihr schafft das.
Lieber Jens Kirschen, gute Besserung,ein SGE-Fan aus Berlin,der einen denkwürdigen Tag erlebte!
Hallo liebe Borussenfans ,Spieler sowie das ganze Präsidium.
Beste Gruesse aus Kreta und alles erdenklich Gute für Jens.
Leute Ihr packt das , auch für Jens .
Drücke euch allen für Dillingen die Daumen.
Euer Beckerche
Daumen
Ebenfalls gute Besserung und viel Erfolg dem gesamten Vereins für das „Endspiel“ gegen Dillingen. Grüße aus Berlin
Hallo Borussenfans,
jetzt alle für Jens,den einen Punkt holen wir!
Nochmal alle Kräfte sammeln,Fans und Mannschaft gemeinsam!
Wichtig für Sonntag,das wir Fans alle gemeinsam stehen und nicht verteilt im Stadion und das jeder mitanfeuert!!!!
Borussen Jungs