Glaube, Hoffnung, Liebe

5 Mutmacher für die Aufstiegsrunde

In 9 Tagen ist es soweit. Am Fronleichnamstag greift die Borussia, in Kirchberg oder im heimischen Ellenfeld gegen den SC Idar-Oberstein, in die Aufstiegsrunde ein. Schon jetzt ist die knisternde Spannung rund um die altehrwürdige Bundesliga-Spielstätte spürbar. Die Borussia ist wieder ein Thema in der Stadt und über die Stadt hinaus, kann nach fünf Jahren in die Oberliga zurückkehren. Hier sind ein paar Mutmacher, die die Borussen mit Optimismus an die zweifellos schwierige Mission herangehen lassen sollten.

Personalsituation: Insgesamt kamen 28 Spieler (inklusive der in der Winterpause abgewanderten Akteure) zum Einsatz. Noch nie während seiner fast fünfjährigen Amtszeit stand Björn Klos ein Kader von derzeit 23 Spielern zur Verfügung. Eine gut gefüllte Bank – für den Borussen-Coach lange Zeit ein Wunschtraum, der sich jetzt endlich erfüllte. „Das erhöht einen gesunden Konkurrenzkampf und erlaubt auch im Training ganz andere Spiel- und Übungsformen“, freut sich der Björn Klos, der nicht nur mit Blick auf die Quantität, sondern auch auf die Qualität die Qual der Wahl hat, wenn er frische Kräfte ins Spiel bringen will. „Die Spieler, die anfangen, sollen sich auspowern und dann Platz machen für einen adäquaten Nachfolger“, lautet die Taktik. Sebastian Cullmann sieht einen weiteren Vorteil: „Der ausreichende Kader gibt der Mannschaft Sicherheit und bietet auch die Chance, Verletzungen richtig auszukurieren anstatt zu früh wieder ran zu müssen.“ Apropos Verletzungspech: Das hielt sich bislang in Grenzen – ein wesentlicher Unterschied zur Relegationsrunde 2018, als die Borussen aus dem letzten Loch pfiffen und zu guter Letzt auch noch auf ihren Regisseur Jens Kirchen verzichten mussten, der sich im letzten Heimspiel gegen Hasborn einen Achillessehnenriss zuzog.

Teamgeist: Dass bei der Zusammenstellung des Kaders neben sportlichen auch menschliche und charakterliche Aspekte berücksichtigt wurden, zahlt sich jetzt aus. Es passt einfach im Team! „Keiner missgönnt dem anderen etwas. Die Jungs unterstützen sich gegenseitig, auch diejenigen, die auf der Bank Platz nehmen müssen, fiebern mit und pushen diejenigen, die auf dem Platz stehen“, hat Björn Klos mehrfach feststellen können. „Das zieht sich durch wie ein roter Faden, seit ich bei der Borussia bin. Das habe ich so noch nie erlebt, und deshalb bin ich froh, Teil dieser Mannschaft zu sein. Eine Entscheidung, die ich bis heute nicht bereut habe“, urteilt Sebastian Cullmann. Dem kann sich Dominik Jost nur anschließen: „Ich fühle mich sehr wohl, es macht große Freude, sich in diese Mannschaft einzubringen.“ Der gute Teamspirit äußert sich auch darin, dass selbst angeschlagene und verletzte Akteure beim Training vor Ort sind, um allein durch ihre Präsenz die Mannschaftskameraden zu unterstützen.

Viele Torschützen: Dass die 53 Borussen-Tore auf das Konto von 21 verschiedenen Torschützen gehen, ist ein Phänomen, das es in dieser Form wohl nur ganz selten gegeben hat oder gibt. „Ich habe das weder in meiner Spieler- noch in meiner Trainerkarriere jemals erlebt oder irgendwas davon gehört oder gelesen“, sagt Trainer Björn Klos, der sich darüber freut, „dass bei uns jeder für ein Tor gut ist und die Mannschaft der Torjäger ist.“ Aus dem gesamten Kader sind neben den Torhütern Kevin Collofong und Philippe Persch lediglich Connor Harding, Joshua Penth und Akim Soulemana ohne Tor in einem Liga-Spiel geblieben. Doch die haben auf andere Weise ihren Beitrag geliefert und sich als absolute Teamplayer in den Dienst der Mannschaft gestellt!

Der Trainer: Björn Klos´ Arbeit kann man mit den drei biblischen Tugenden Glaube, Hoffnung, Liebe ganz treffend beschreiben. Auch wenn er manchmal an der Lernfähigkeit seiner Jungs fast verzweifelte, so war Björn Klos doch immer von den menschlichen und sportlichen Qualitäten der Mannschaft überzeugt und hat sich trotz mancher Widrigkeiten nicht von seinem Weg abbringen lassen – eine Beharrlichkeit, die den Trainer in all seinen Jahren im Ellenfeld ausgezeichnet hat. Selbst nach den zwei Auftaktniederlagen zu Beginn der Frühjahrsrunde (1:2 in Köllerbach und 1:2 gegen Auersmacher), die die Borussia in einer wegen der Spielausfälle allerdings schiefen Tabelle vorübergehend bis auf Platz 10 abstürzen ließen, hat der Coach an sein Team geglaubt, die Hoffnung nie aufgegeben und immer wieder quasi mantraartig betont: „Ich weiß, welches Potential in den Jungs steckt.“ Hinzu kommt eine große persönliche Zuneigung zu seinen Schützlingen. Ohne den pädagogischen Eros, schon vor 2500 Jahren vom griechischen Philosophen Platon in seinen Erziehungskonzepten als treibende Kraft herausgestellt, ist eine fruchtbare Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden nicht möglich. Das gilt für den Schullehrer ebenso wie für den Fußballlehrer. Dass seine Schützlinge Björn Klos nicht im Regen stehen ließen, spricht für ihre Charakterstärke, aber auch für die Gegenseitigkeit der wertschätzenden Beziehung. Ihrem Trainer, der mit hoher Identifikation, enger Verbundenheit, viel Herzblut und Einsatz alles gegeben hat, einen würdigen Abschied zu bereiten, ist ein Anliegen, das alle Borussen vereinigt!

Die Fans: Glaube, Hoffnung, Liebe – das gilt auch für den Borussen-Anhang! Der Mannschaft ist es vor allem in der Rückrunde gelungen, die Fans mitzunehmen. Manch einer hat seine alte Liebe zur Borussia wieder entdeckt und auch andere damit angesteckt. Die Begeisterung ist mittlerweile übergeschwappt, wie zahlreiche Unterstützer aus befreundeten Fanlagern beim Spiel gegen den FC Homburg zeigen. Glaube und Hoffnung herrschen vor, wie man zahlreichen Kommentaren auf der facebook-Seite der Borussen: „Borussia wird das schaffen! Wir drücken die Daumen, Unterstützung aus Holland habt Ihr“, schreibt Job van de Kraats, der im Herbst vergangenen Jahres mit seinem Kumpel Marcel Plette eine Stadionführung im Ellenfeld miterlebt hat. Andreas Himert notiert: „Ich wünsche Euch es soooo sehr! Ihr habt´s verdient. Wir drücken Euch die Daumen. Grüße aus Saarbrücken.“ Bernd Lambrecht meldet sich aus Köln: „War in den 90ern und 2000ern oft bei den Heimspielen und werde auch in der Relegation wieder mal dabei sein. Borussia steht für niemals aufgeben!“ Kerstin Willié liebt den 1. FC Saarbrücken über alles, macht aber kein Hehl daraus, dass sie beim Spiel gegen den FC Homburg im Ellenfeld „das erste Mal seit langem wieder Gänsehaut hatte und die Emotion des Fußballs wieder bis tief unter die Haut gespürt habe.“ Für sie ist Björn Klos „ein Trainer, der mit Liebe und Leidenschaft eine Mannschaft geformt hat.“ Und Joachim Zick ist davon überzeugt: „Wir schaffen das, weil wir die besten Fans haben!“

Glaube, der stark macht, Hoffnung, die beflügelt, Liebe, die beseelt und trägt – für alle Beteiligten sicherlich nicht die schlechtesten Tugenden, die Aufstiegsrunde anzugehen! (-jf-)

8 Kommentare

  1. Und wie einmal hat Jo durch seinen sehr schönen Bericht den Nagel auf den Kopf getroffen.Er ist als ein Teil von Borussia nicht wegzudenken.Der Mannschaft um Trainer Björn Klos alles erdenklich gute für die Relegation. IHR FÜR UNS,WIR FÜR EUCH.Go Borussia.

  2. Ich muss gestehen,das ich schon lange nicht mehr im Ellenfeld war aber das Heimspiel in der Aufstiegsrunde werde ich mir ansehen und die Borussia anfeuern!
    Ich hoffe sehr das die Borussia den Aufstieg in die Oberliga schafft, ich will keinen Verein zu nahe treten aber die Saarlandliga ist einfach der falsche Platz für Borussia Neunkirchen !

    • Hallo Ruediger,bist Du der 1.FC Köln Fan ?
      Ich kann da nur zu stimmen,Borussia muss aus der Saarlandliga raus ,ich drücke jedenfalls ganz fest die Daumen !!!
      Gruss aus Saarbrücken

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