Der Sieger bleibt oben dran

Informationen zum Gastspiel der Borussia am Sonntag (Anstoß: 14.30 Uhr) beim amtierenden Meister TuS Herrensohr / Der Sieger bleibt vorne dran / Personallage lässt Borussia weiterhin kaum Optionen

Unser Bild: Zwei Routiniers unter sich – Herrensohrs Alexander Otto (links) und Borussias Jens Kirchen, der in der Vorsaison beim 1:1 in Herrensohr und beim 1:0 im Ellenfeld beide Borussen-Tore gegen den TuS erzielte, nach seinem Achillessehnen-Abriss aber frühestens nach der Winterpause wieder auf dem Platz stehen kann. (Foto: -jf-)

Von Jo Frisch

Der Gegner: „Aus dem Windschatten heraus an den anderen Mannschaften vorbei geflogen – so sicherte sich der TuS die Meisterschaft.“ Treffender als mit diesen Worten des „Saar.Amateur“ kann man den Titelgewinn der Mannschaft aus „Kaltnaggisch“ im Sommer nicht beschreiben. Ein nahezu unglaublicher Endspurt katapultierte die „Eichmänner“ im Saisonfinale mit 8 Punkten Vorsprung unangefochten auf den „Platz an der Sonne“: 10 Siege in Folge, allein 41 Punkte in der Rückrunde – da konnte kein anderer Club mehr mithalten! Doch verbrennen wollten sich die Herrensohrer die Finger nicht am Abenteuer Oberliga und verzichteten schweren Herzens auf den Aufstieg. Klar, dass der Titelverteidiger auch in der neuen Saison zu den Favoriten gehört, zumal personell mit den Ex-Friedrichsthalern Alexander Ernst (defensiv) und Christopher Dahl (offensiv) nochmal ordentlich Qualität nachgelegt wurde. Zudem kam mit dem Brebacher Spielertrainer Marcel Schug viel Erfahrung in den Kader. „Wir wollen wie immer jedes Spiel gewinnen“, erklärt Trainer Bernd Eichmann nüchtern; im Klartext heißt das: Auf jeden Fall oben mitspielen! Mit einem Paukenschlag startete der 1902 gegründete Club, der knapp über 1000 Mitglieder und eine starke Basketball-Abteilung (Oberliga) hat, denn auch in die Saison: Das 4:0 in Primstal war schon eine ordentliche Hausnummer! Überhaupt erwies sich Herrensohr im weiteren Saisonverlauf auf fremden Plätzen erfolgreicher als auf dem eigenen Kunstrasen. Schon fünfmal siegten die Schützlinge von Bernd Eichmann auswärts, kassierten dabei nur 7 Gegentore – Bestwert der Liga! Zuhause dagegen tat man sich schwerer, konnte nur drei von 8 Partien gewinnen. Mit bewundernswerter Moral wendete der TuS beim 3:3 im letzten Heimspiel gegen Neuling Rastpfuhl nach 0:3-Rückstand noch die dritte Heimniederlage ab. Im Pokalspiel gegen Regionalligist FC Homburg blitzte trotz der 1:7-Niederlage vor allem in der ersten Halbzeit auf, wozu Herrensohr spielerisch in der Lage ist! Top-Torjäger Manuel Schuck knüpft mit bislang 7 Toren an seine erfolgreiche Vorsaison, in der er gleich 16mal traf, an. Da will auch Engin Yalcin, der mit Hertha Wiesbach bereits Oberliga-Erfahrung sammelte, nicht nachstehen: Mit 6 Treffern hat er schon jetzt zwei Drittel seiner Vorjahres-Bilanz (9 Tore) erreicht. Überhaupt: Dass sich die 30 Herrensohrer Tore auf 12 verschiedene Schützen verteilen, zeigt die Unberechenbarkeit der Mannschaft, in der scheinbar jeder treffen kann!

Die Ausgangssituation: Auf der Sportanlage des TuS zwischen Saarbrücken und Dudweiler treffen zweifellos zwei Teams (Fünfter gegen Vierter) auf Augenhöhe aufeinander. Beide sind seit vier Spielen ungeschlagen, beide liegen bei gleicher Tordifferenz nur durch zwei Punkte voneinander getrennt mit Kontakt zur Spitzengruppe. Der Sieger kann diesen nicht nur aufrechterhalten, sondern unter Umständen sogar verringern, da Elversberg (in Eppelborn) und Köllerbach (bei den bedrohlich abgerutschten Quierschiedern) knifflige Auswärtsaufgaben zu lösen haben. Zudem trifft der Tabellendritte aus Auersmacher mit dem SC Halberg-Brebach auf die derzeitige „Mannschaft der Stunde“. Diese Ausgangslage sollte für knisternde Spannung sorgen – Ausgang der Partie in alle Richtungen ungewiss. Dennoch ist man geneigt, aufgrund der personellen Besetzung Borussias (siehe unten) den Gastgebern die Favoritenrolle zuzusprechen. Darüber ist sicher auch die Tagesform ein ausschlaggebendes Momentum.

Die letzten Spiele: Borussia blieb in der vergangenen Spielzeit gegen Herrensohr ohne Niederlage. Einem 5:4-Sieg in der Saisonvorbereitung folgte ein 1:1 beim TuS – Jens Kirchen hatte Borussia per Foulelfmeter kurz nach der Pause in Führung gebracht (51.), Engin Yalcin zehn Minuten später ausgeglichen. Im Rückspiel erwärmte wieder Jens Kirchen die vor allem wegen der arktischen Kälte bibbernden knapp 500 Borussen-Fans nach 74 Minuten mit dem goldenen Tor. „Meine Mannschaft hat in einem recht ausgeglichenen Spiel insgesamt den größeren Willen an den Tag gelegt“, analysierte hinterher Björn Klos.

Die personelle Lage bei Borussia hat sich gegenüber der Partie gegen den FV Schwalbach etwas entspannt, bietet dennoch bei einigen angeschlagenen Akteuren nach wie vor nicht allzu viele Optionen. „Furkan Erdogan, Tim Cullmann und Tim Klein werden wohl in den Kader zurückkehren“, so Trainer Björn Klos. Die drei mussten zuletzt infolge diverser Verletzungen passen: Furkan Erdogan musste wegen der im Primstal-Spiel erlittenen Prellung, Tim Cullmann wegen Zerrung, Tim Klein wegen einer Virus-Erkrankung. Auch Björn Klos hatte es unter der Woche „erwischt“: Der Borussen-Trainer lag mit einer fiebrigen Erkältung „flach“ – wir wünschen gute Besserung!

Schiedsrichter des Spiels in Herrensohr ist Tim Gillen vom SC Alsweiler. Mit Beginn der Saison 2017/18 ist er in die Saarlandliga aufgestiegen und fungierte in der letzten Spielzeit im Ellenfeld gegen den SV Mettlach (2:1) als Unparteiischer. In der laufenden Saison pfiff er auch bereits eine Partie des TuS Herrensohr (2:0 gegen Quierschied). An den Seitenlinien assistieren ihm David Schedler und Andreas Weber. Borussia wünscht dem Schiedsrichter-Team eine gelungene Spielleitung!

Für Borussen-Fans: Das Spiel findet statt auf der TuS-Kunstrasen-Anlage im Herrensohrer Weg 10, 66125 Saarbrücken-Dudweiler. Anstoß: Sonntag, 4. November, 14.30 Uhr.

6 Kommentare

    • Lieber Beobachter. Vielleicht ist es deiner Beobachtung entgangen, dass genau dieser Dorfverein in der letzten Saison Meister in der Saarlandliega wurde. Es ist kein Weltuntergang bei diesem „Sportverein“ zu verlieren.

  1. Borussia fährt Ergebnisse ein, da kann man als Fan nur noch drüber lachen.
    Denen scheint es in der Saarlandliga sehr gut zu gefallen.
    Was man aber den Fans damit dauernd zumutet, scheint denen egal zu sein.
    Eines Tages ist man noch mit der Verbandsliga zufrieden.

  2. Ich teile die Meinung von Josef Louis (vom 10.11.18)
    Borussia scheint es in der Saarlandliga sehr gut zu gefallen.
    Zuerst verliert man gegen den TUS Herrensohr (Vorörtchen von
    Dudweiler), diesen „absolut starken und amtierenden Meister“
    der Saarlandliga (nach wie vor ein „Dorfverein“).
    Nun 8 Tage später die nächste Pleite beim SV Mettlach.
    Was eure „aktuelle Borussentruppe“ den Fans zumutet ist nicht
    mehr nachvollziehbar.
    Gegen solche Gegner zu verlieren ist wirklich ein Witz!
    Da haben einige Akteure im aktuellen Team schon vor den Partien
    in der Saarlandliga die Hosen voll.
    Siehe die Beiträge im „Borussen News Ticker“.
    Schwere Gegner, enge Spiele u.s.w.
    Wann endlich sehen wir noch einmal eine spiel- und
    kampfstarke Borussentruppe?

  3. Hallo,man muss sich mittlerweile eingestehen, das der Kader einfach nicht stark genug ist um ganz vorne mitzuspielen!Wir haben einen guten Trainer,aber alle Entscheidungen muss man nicht verstehen! Einen Torwart vor einem Feldspieler fürs Feld einzuwechseln, wie soll da ein junger Spieler,wie Patrick Feller,Selbstvertrauen bekommen?

    Borussen Jungs

    • Dass man sich in der Saarlandliga einrichten wird, habe ich schon vor ein paar Monate hier geschrieben und es ist auch so eingetreten. Klar muss man erkennen, dass die Mannschaft keine Qualität hat und auch nun im Mittelfeld herumgurgt.
      Wenn da Jemand schreibt, man kann gegen einen letztjährigen Meister (Herrensohr) ruhig verlieren, grenzt das schon an einen Offenbarungseid.

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