Borussia startet in die Wintervorbereitung – Flexibilität gefragt

22 Übungseinheiten vorgesehen, bislang zwei Testspiele terminiert, zwei weitere in Planung / Letzte Vorbereitung im Borussen-Trikot für Dylan Sodji und Kamil Czeremurzynski

Unser Bild: Leise rieselt der Schnee – so wie es zur Zeit im Ellenfeld aussieht, ist für Borussen-Coach Christian Schübelin und seine Schützlinge  Improvisation angesagt. (Foto: Jens Kelm) 

„Die Wintervorbereitung erfordert wegen der Witterung äußerste Flexibilität!“ Als Christian Schübelin Anfang des Jahres seine Schützlinge in einer Whatsapp-Nachricht auf die heute beginnende fünfwöchige Vorbereitungszeit auf die mit dem Heimspiel gegen Rot-Weiß Hasborn beginnende Restrunde einstimmte, konnte er noch nicht ahnen, dass sein Appell schnell aktuell werden würde. Denn bei den derzeitigen Verhältnissen ist im Ellenfeld an Fußballspielen auf dem Platz wohl eher nicht zu denken: Sowohl der Kunstrasen in der Ferraro-Sportarena als auch das neue Grün im Stadion schlummert unter einer zentimeterhohen Schneedecke. Hinzu kommt, dass momentan die Heizung im Funktionstrakt erneuert wird und Duschen nicht möglich ist. „Wir werden deshalb eine kleine Einheit in der Halle durchführen und anschließend im Fitness-Studio Clever Kraft und Ausdauer trainieren“, erläutert Borussias Trainer seinen Plan für heute Abend. Zuvor will er mit seinen Jungs den Ablauf der Vorbereitung besprechen und die beiden neuen Spieler (Luis Cupelli vom TuS Herrensohr und Niklas Backes vom SV Auersmacher) vorstellen.

Die Borussen kehren nach der Pause nicht unvorbereitet ins Ellenfeld zurück. Jeder Spieler hat sein individuelles Programm absolviert, auch hat man sich bereits einige Male zum gemeinsamen Training im „Clever Fit“ in Neunkirchen sowie in der Physiotherapie „Groundup“ in Homburg durchgeführt. In 22 Übungseinheiten will Christian Schübelin nun die Grundlage legen für eine erfolgreiche Frühjahrsrunde, hinzukommen (jeweils am Dienstag) multidimensionale Athletikkurse im „Groundup“-Skillcourt. Bislang wurden zwei Testspiele, die jeweils im Ellenfeld stattfinden sollen, terminiert: Am 3. Februar gastiert der SV Hermersberg in Ferraro-Sportarena, eine Woche später kommt der SV Steinwenden. Zwei weitere Partien sind im Laufe der Vorbereitung noch in Planung – immer unter dem Aspekt der witterungsbedingten Flexibilität!

Ihre letzte Vorbereitung im Borussen-Trikot bestreiten Dylan Sodji und Kamil Czeremurzynski (Fotos oben / -jf-), die im Sommer dem Ellenfeld den Rücken kehren werden. Dylan Sodji wechselt zum designierten Oberliga-Aufsteige Hertha Wiesbach, Kamil Czeremurzyski wird sich dem derzeitigen Tabellenführer der Landesliga anschließen. „Der Schritt, die Borussia zu verlassen, ist mir sehr schwergefallen und auch nicht als Entscheidung gegen Borussia und unser unfassbar geiles Team zu verstehen. Gerade im abgelaufenen Jahr habe ich durch meine Verletzungen gemerkt, wie schnell die Karriere wirklich vorbei sein kann. Ich habe das Gefühl, dass mir die Zeit so langsam davonläuft, um hoffentlich noch Oberliga spielen zu können. Ich bin jetzt 28, und vielleicht ist es das letzte Mal, dass ein Verein, der im nächsten Jahr höchstwahrscheinlich aufsteigen wird, bei mir anklopft“, erklärt Dylan Sodji seinen Abschied im Sommer. 2020 war der Mittelfeldspieler vom SV Hermersberg ins Ellenfeld gekommen. Seitdem gab es öfter schon mal Anfragen, die der ausgesprochene Mentalitätsspieler jedoch ausschlug. „In diesem Jahr ist das anders. Ich hoffe auf Verständnis und verspreche, dass ich in der kommenden Runde alles für den Erfolg geben werde, um gemeinsam mit meinen Mannschaftskameraden und den Fans die Highlights, die uns hoffentlich noch erwarten werden, zu genießen.“ Wer Dylan Sodji und seine Einstellung kennt, zweifelt keine Sekunde daran, dass er dies auch umsetzen und seinen bislang 65 Spielen im Borussen-Trikot noch die eine oder andere Partie hinzufügen wird. Zumal er nach seine langwierigen Adduktoren-Verletzung (inklusive zwei Operationen) keine Schmerzen mehr verspürt und topfit ins Training einsteigen kann. Und was wäre, wenn auch die Borussia mit seinem ziemlich besten Freund Christoph Stemmler ebenfalls den Sprung in die Oberliga schaffen sollte? „Das wäre natürlich optimal! Dann würde ich mich über die beiden Duelle sehr freuen!“

Während Dylan Sodji sich eine Klasse höher bewähren will, verabschiedet sich Kamil Czeremurzynski in die Landesliga West. Für den 31jährigen war „die Perspektive, die mir der SV Friedrichweiler als Co-Trainer geboten hat“, ausschlaggebend für den Wechsel. „Dass mein neuer Club quasi bei mir um die Ecke erleichtert mir die Logistik erheblich. Zudem treffe ich mit Trainer Janosch Scherer einen alten Sportkollegen wieder, den ich schon lange aus meiner Anfangszeit bei den Sportfreunden Köllerbach kenne. Als Tabellenführer hat der SV Friedrichweiler gute Aussichten auf den Aufstieg in die Verbandsliga“, sind für den Innenverteidiger weitere Argumente für seine Entscheidung, die auch er sich nicht leicht gemacht hat. Schließlich gehört Kamil Czeremurzynski zu den dienstältesten Borussen: 2015 war er von den Amateuren des 1. FC Saarbrücken ins Ellenfeld gekommen, bestritt seitdem 204 Spiele im Borussen-Trikot. „Ich habe der Borussia viel zu verdanken, der Verein stand immer hinter mir“, bekennt er, hat aber auch umgekehrt der Borussia in schweren Zeiten (u.a. Insolvenz) stets die Treue gehalten. Kamil Czeremurzynski hofft, in der restlichen Runde noch einmal ins Geschehen eingreifen zu können, musste er sich doch zuletzt lange mit einer Meniskus-Verletzung herumschlagen. Zwei Monate nach der letzten Operation, bei der der Meniskus geglättet wurde, hat er mit Laufeinheiten begonnen und ist zuversichtlich, Mitte Februar die meisten Teile des Übungsprogramm wieder mitmachen zu können. Bis dahin heißt es: Beharrlich dran bleiben, weiter arbeiten und Geduld haben – auch wenn das beim Anblick der wieder in die Trainingsarbeit einsteigenden Mitspieler schwer fällt. (-jf-)

Unsere Bilder zeigen ein paar Eindrücke vom schneebedeckten Ellenfeld – mehr als nur ein Stadion! (Fotos: Jens Kelm) 

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