Borussen-Vorstand zur Absage des Spiels gegen Brebach

Für einigen Wirbel sorgte gestern Abend eine Meldung bei „Fussball-News-Saarland“ (FNS). Die Absage der für heute angesetzten Saarlandliga-Partie zwischen der Borussia und dem SC Halberg-Brebach wurde dort zunächst unter der Schlagzeile „Borussia Neunkirchen stimmt keiner Verlegung zu“ vermeldet. Erst auf Intervention des ersten Vorsitzenden Peter Habel erfolgte mit einiger Verspätung eine Ergänzung: „Borussia Neunkirchen stimmt keiner Verlegung zu, was Neunkirchen bestreitet“ war jetzt zu lesen.

FNS-Redakteur Cedric Stolte hatte in seinem Beitrag berichtet, man „aus Kreisen von Brebach“ sei zu erfahren gewesen, dass „man sportlich von Borussia Neunkirchen enttäuscht“ sei, die keiner Spielverlegung zugestimmt hätte, „obwohl Neunkirchen selbst am Mittwoch von einer einvernehmlichen Spielverlegung profitiert hatte. Hier war es die Hertha aus Wiesbach, die dem Wunsch der Borussia nachkam, das Pokalspiel erneut zu verlegen.“ Entsprechende Kommentare gegen die Borussia ließen nicht lange auf sich warten.

Peter Habel bezog noch am Abend telefonisch Stellung: „Halberg-Brebach hat beim Verband angefragt, das Spiel in den November zu verlegen. Das wurde aber seitens des Verbands abgelehnt, da nach den Statuten das Spiel innerhalb von zehn Tagen stattfinden muss. Die Borussia hat nur seitens des Verbandes mitgeteilt bekommen, dass das Spiel morgen abgesetzt wird. Eine offizielle Kontaktaufnahme seitens Halberg-Brebach an Borussia Neunkirchen erfolgte nicht. Aus unserer Sicht ist alles korrekt abgelaufen“, so der erste Vorsitzende der Borussia abschließend, der sich gewünscht hätte, dass von Seiten der FNS-Redaktion vor Veröffentlichung des Beitrags zuerst ein Anruf bei der Borussia erfolgt wäre, um entsprechend dem schon in Zeiten der alten Römer anerkannten und maßgeblichen Grundsatz „Audiatur et altera pars“ zum Zweck einer ausgewogenen Berichterstattung auch der anderen Seite Gehör zu schenken.

Dem stimmt auch Björn Klos zu, der zu allererst von Brebachs Trainer Martin Peter über den Spielausfall informiert worden war. Der Borussen-Trainer kann die personellen Sorgen des Kollegen, zu dem er im Übrigen ein offenes und sehr gutes Verhältnis hat, aus eigener Erfahrung der letzten Jahre gut nachvollziehen: „Das habe ich Martin Peter auch mitgeteilt und unsere Bereitschaft zu einer Lösung erklärt. Ich wäre in solch einer Situation auch froh, wenn der Gegner einem dann entgegenkommt.“ Brebachs Trainer fragte daraufhin beim saarländischen Fußballverband an. Doch da gibt es eine Zehn-Tage-Frist, innerhalb der das Spiel ausgetragen werden muss. Der erste in Frage kommende Termin wäre der kommende Mittwoch (20.10.) gewesen, der jedoch durch das Pokalspiel der Borussia in Wiesbach bereits belegt ist. Die Partie hätte also spätestens am Mittwoch, dem 27. Oktober, nachgeholt werden müssen. Aber das stand wiederum für Björn Klos außer Frage: „Da hätten mir einige Spieler, die berufsbedingt unterwegs sind, nicht zur Verfügung gestanden. Zudem hätte, aus denselben Gründen wie beim Pokalspiel gegen Wiesbach, ein Tausch des Heimrechts im Raum gestanden.“ Nachteile, die der Borussen-Coach nicht in Kauf nehmen wollte.

„Der saarländische Fußballverband hätte mehr als zehn Tage Frist geben müssen“, meint Dr. Sebastian Richter, in Personalunion Mannschaftsarzt sowohl bei der Borussia als auch beim SC Halberg-Brebach. Das hätte womöglich ein Schlüssel zu einer salomonischen Lösung sein können, doch ist wiederum auch die Verbandsseite zu verstehen, wenn in Corona-Zeiten, in denen eine Pause immer noch nicht ganz ausgeschlossen scheint, bei Spielverlegungen eher vorsichtig agiert wird, um den regulären Spielbetrieb nicht zu gefährden. Die Absage des Spiels der Borussia gegen Brebach im Ellenfeld – in schwieriges und komplexes Thema, das nicht nur von FNS, sondern auch von zahlreichen facebook-Kommentatoren eine Annäherung aus verschiedenen Blickwinkeln erfordert hätte. Der Objektivität wäre das mit Sicherheit zuträglich gewesen! (-jf-)

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