Alle guten Wünsche zum Fest!

Borussia wünscht, verbunden mit herzlichem Dank für das vielfältige Engagement, allen Mitgliedern, Freunden, Gönnern und Unterstützern, Helferinnen und Helfern sowie den treuen Fans ein besinnliches Weihnachtsfest, erholsame und ruhige Tage im Kreise lieber Menschen und alle Liebe und Gute!

Fußballruhe zur Weihnachtszeit? Das war anno lange Jahre noch ganz anders! Erstmals wurde in der Saison 1986/87 eine Winterpause eingeführt, die dieser Tage in der Regel etwa drei Wochen umfasst. Doch bis dahin wurde auch rund um die Feiertage dem runden Leder nachgejagt. Trotz Schnee, Eis und frostigen Verhältnissen, die viele Fans nicht davon abhielten, ins Stadion zu gehen. Widrige Platzverhältnisse gibt es im Profifußball seit der Saison 2008/09 nur noch selten – die Pflicht einer Rasenheizung sorgt auch im Winter für saftiges und gut bespielbares Grün.

Winterspiele (1): Zentimeter hoher Schnee und viele weiße Flocken beim Spiel der Borussia gegen Hertha BSC im Dezember 1964 (oben). Ohne weiße Pracht trennten sich die Borussen am zweiten Weihnachtstag 1967 vom FC Zagreb mit 2:2 im Ellenfeld – in dieser Szene ist Torhüter Horst Kirsch auf dem Posten (unten) (Fotos: Ellenfeld-Verein / Archiv Borussia Neunkirchen – Hartung)

Spiele wie das der Borussia im Dezember gegen Hertha BSC Berlin (2:2) würden heute erst gar nicht mehr angepfiffen – ganz abgesehen davon, dass man die Sicherheit der Zuschauer sowohl bei der Anfahrt als auch auf den Rängen als nicht mehr gewährleistet ansähe. Im Dezember 1964 gab es sogar an Silvester ein Bundesliga-Duell – der 1. FC Nürnberg und der VfB Stuttgart trennten sich wenige Stunden vor dem Jahreswechsel 1:1. Auch in der Historie der Borussia hieß es an den Festtagen: Ran ans Leder! Am 27. Dezember 1959, einem Sonntag, feierte die Mannschaft aus dem Ellenfeld einen ihrer größten Erfolge: Die Teilnahme am DFB-Pokalfinale. Wegen des fehlenden Flutlichts im Kasseler Aue-Stadion wurde die Partie bereits um 13.45 Uhr angepfiffen. Die Fans nahmen den Termin nicht so an wie gewünscht: Lediglich 20.000 verfolgten auf den Rängen das Finale, in dem die Borussen am Ende gegen den ETB Schwarz-Weiß Essen mit 2:5 den Kürzeren zogen. Viel Zeit zum Genießen des Erlebnisses blieb nicht – am nächsten Tag rief wieder die Arbeit!

Dass am zweiten Weihnachtsfeiertag (26. Dezember) 1967 die jugoslawische Spitzenmann FC Zagreb im Ellenfeld gastierte, hatte sicher etwas mit den guten Beziehungen von Borussen-Trainer Zeljko Cajkovski zu tun, der in seiner Heimatstadt in der Jugend von Dinamo das Fußball-ABC gelernt hatte. Nach abwechslungsreichem Spiel trennten sich die Borussen von ihren jugoslawischen Gästen weihnachtlich schiedlich-friedlich 2:2. Viel Zeit zur Regeneration blieb nicht: Schon ein paar Tage später, am Dreikönigstag (6. Januar) 1968 gastierte der 1. FC Kaiserslautern zum Rückrundenauftakt der Bundesligasaison 1967/68 im Ellenfeld – durch Tore von Ludwig Lang und Günther Kuntz besiegte Borussia den Pfälzer Rivalen mit 2:1.

Winterspiele (2): Eintrittskarte zum Pokalfinale 1959 am 27. Dezember (oben). Gelegentlich wurde für die Weihnachtsfeiertage sogar ausdrücklich ein Gegner gesucht, wie ein Zeitungsausschnitt (unten) beweist. (Fotos: Ellenfeld-Verein / Archiv Borussia Neunkirchen)

In England ist der 26. Dezember traditionell ein ganz normaler Liga-Spieltag. Während im ganzen Land unter bunt geschmückten Tannenbäumen gesessen, ein leckeres Weihnachtsmenü verspeist oder einfach nur die gemeinsame Zeit genossen wird, bedeutet die „Christmas Season“ für Fußballprofis auf der Insel seit vielen Jahrzehnten vor allem eines: Arbeit! Der sogenannte „Boxing Day“, zu deutsch: „Geschenkschachtel-Tag“, geht auf einen Brauch aus der frühen Neuzeit zurück: Die Bediensteten von Adligen und anderen, finanziell besser gestellten Menschen durften am 26. Dezember im Kreise ihrer eigenen Familien das Fest begehen, nachdem sie am Weihnachtstag ihren Herren gedient hatten. Daraus entwickelte sich später die Gewohnheit, dass Arbeitgeber ihren Angestellten oder Arbeitern als Dank für die Anstrengungen des zu Ende gehenden Jahres am zweiten Tag nach Heiligabend eine sogenannte Christmas Box schenkten. Seit 1966 beschenkt der Fußball auf der Insel seine Fans „institutionalisiert“ mit dem Boxing Day. „Es sind besondere Spiele, weil jeder in Weihnachtsstimmung ist. Wir haben oft um 11.30 Uhr oder 12 Uhr angestoßen. Es ist einfach etwas Besonderes, von der Stimmung her und für die Leute“, beschrieb Ex-Profi Dietmar Hamann, der von1998 bis 2009 das Trikot von Newcastle United trug, die Faszination Boxing Day 2019 in einem Interview.

Den „Boxing Day“ gibt es hierzulande nicht. Und so dürfen wir auf ein paar besinnliche, erholsame Feiertage hoffen, in dem der Ball ebenso wie der neue Rasen im Ellenfeld-Stadion ruht, um Kräfte zu sammeln und im Frühjahr, wenn die Sonne ihre ersten wärmenden Strahlen vom Himmel hinunter schickt, mit neuer Energie zu neuen Taten aufzubrechen! In diesem Sinne: Ein frohes Weihnachtsfest! (-jf-)

Terminhinweise:

  • Die Saarlandliga-Mannschaft nimmt am 19. Januar den Trainingsbetrieb wieder auf und startet am 24./25. Februar mit einem Heimspiel gegen Rot-Weiß Hasborn in die Restrunde. Der genaue Spieltermin steht noch nicht fest und wird beim Treffen der Vereinsvertreter im Januar festgelegt.
  • Am Sonntag, dem 21. Januar, finde um 11.00 Uhr im VIP-Raum des Ellenfeld-Stadions der Neujahrsempfang statt. Schon jetzt ergeht an alle Mitglieder, Sponsoren, Gönner und Unterstützer der Borussia eine herzliche Einladung – save the date, please! Schriftliche Einladung folgt.

2 Kommentare

  1. ein kleiner Fehler ist Ihnen in Ihrem – wie immer sehr lesenswerten – Beitrag unterlaufen, lieber Jo Frisch. Didi Hamann hat leider nur eine Saison im Trikot der schwarz-weißen United aus Newcastle gespielt, nämlich bis 1999. Dann wechselte er nach Liverpool. Einen stressfreien Jahresausklang wünsche ich Ihnen und allen anderen Borussen-Anhängern

Kommentar hinterlassen