Spezialtraining für Borussias zweite Mannschaft

Box Club 1921 Neunkirchen unterstützt das Team von Attila und Dennis Serr in der Vorbereitung mit Übungen zur gezielten Stärkung von Fitness, Koordination, Kraft und Ausdauer

Sich die Köpfe einschlagen, sinnlos aufeinander losprügeln – mit dem Boxsport sind bis heute zahlreiche Vorurteile verbunden. Doch dass dem keineswegs so ist, können jetzt auch die Fußballer von Borussias zweiter Mannschaft am eigenen Leib erfahren. Im Rahmen einer Kooperation mit dem Boxclub 1921 Neunkirchen wird das Trainingsprogramm in der Vorbereitung auf die neue Saison um wesentliche, aber auch ungewöhnliche Elemente erweitert.

Die Verbindung zwischen den Borussen und dem Boxclub Neunkirchen kam über persönliche Beziehungen zustande. Betreuer Steven Hoffmann knüpfte die jüngsten Kontakte, darüber hinaus kennen sich Attila und Dennis Serr, die als Trainerteam die sportliche Verantwortung für Borussia II tragen, und Norbert Rainermann, der unumstrittene Macher hinter den Kulissen des Boxclubs, schon länger. „Vor ein paar Jahren haben wir schon einmal der ersten Mannschaft der Borussia die Gelegenheit gegeben, mit uns ein paar Trainingseinheiten zu absolvieren“, berichtet Norbert Rainermann. Seine Mitarbeiter Oliver Koch und Dirk Müller haben zudem vor ein paar Wochen auch mit Borussias D-Jugend eine speziell auf die fußballerischen Bedürfnisse abgestimmte Einheit zur Förderung der Fitness durchgeführt.

Dabei können die Borussen einen besseren Lehrmeister als Norbert Rainermann kaum finden. Denn gerade sein Enthusiasmus, seine Trainingsdisziplin und seine Erfahrung, vor allem im Umgang mit Talenten, haben den Boxclub Neunkirchen zu einem der erfolgreichsten Clubs im südwestdeutschen Raum gemacht. Es gibt kaum ein Turnier in der Region, in dem nicht eines oder gleich mehrere der über 160 Mitglieder in allen Gewichts- und Altersklassen für die Neunkircher in den Ring steigt. Hochmotivierte und lizenzierte Trainer bieten ein professionelles Training an, bei dem vor allem auf beständige Jugend- und Nachwuchsarbeit gelegt wird. Vernetzungen über das Saarland hinaus in den Saar-Lor-Lux-Raum sorgen für internationale Sparringspartner. „Am vergangenen Wochenende hat einer unsere Kämpfer in Hamburg bei Universum-Box-Promotion einen Vertrag bekommen“, erzählt Norbert Rainermann nicht ohne Stolz. Der Boxfan ist den Mitgliedern selbst das beste Vorbild: In seiner aktiven Laufbahn erkämpfte er sich vier Landesmeistertitel und war 1987 bei den Deutschen Meisterschaften Dritter im Mittelgewicht.

Schweißtreibende Spezialeinheit: Box-Coach Norbert Rainermann (vorne) verlangt den Borussen im Wagwiesental so einiges ab, doch denen scheint die Sache auch Spaß zu machen! (Foto: Attila Serr / Boxclub 1921 Neunkirchen)

Der routinierte Faustkämpfer kann also Borussias Jungs so einiges beibringen, das ihnen auch im Fußballalltag mehr als nützlich sein kann. „Sprints, Koordination, Bauchmuskeltraining und ganz allgemein die Fitness werden wir im Training stärken“, verspricht Norbert Rainermann. Attila Serr sieht den Aspekt der Abwechslung und erwartet darüber hinaus auch „eine Verbesserung von Kraft und Kraftausdauer sowie Beweglichkeit und Reaktionsschnelligkeit – Faktoren, die auch auf dem Rasen entscheidend sein können.“ Borussias Übungsleiter ist davon überzeugt, „dass dies nicht nur körperlich, sondern auch mental positive Auswirkungen hat.“ Das Kooperationstraining mit den Borussen ist zunächst in der Vorbereitung einmal wöchentlich angedacht, doch kann der Borussia-Coach eine „gewisse Regelmäßigkeit, vielleicht einmal im Monat, auch im Laufe der Saison“ durchaus vorstellen. „Es ist sicher denkbar, dass die Jungs, sofern sie wollen, auch bei uns ab und zu in der TuS-Halle mittrainieren“, ergänzt Norbert Rainermann. Derzeit wird, sofern es nicht in Strömen regnet, im Wagwiesental geübt – insofern ideal, „als wir den Weg dorthin als Laufeinheit im Sinne des Warm-Up und umgekehrt den Weg zurück ins Ellenfeld als Cool-Down absolvieren können“, so Attila Serr, der sich selbst in diesem Training in seine Spieler einreiht und die Übungsgestaltung ganz den Boxern überlässt.

Die Borussen sind übrigens nicht die einzigen, die in Genuss der Unterstützung durch den Box Club kommen. „Wir engagieren uns auch mit verschiedenen Förderprogrammen in sozialen Einrichtungen wie zum Beispiel im Zentrum der Erziehungshilfe im Pallotti-Haus oder in Zusammenarbeit mit der Ausländerbehörde“, unterstreicht Norbert Rainermann die gesellschaftliche Verantwortung des Box Clubs, der damit die bis heute dem Boxsport immer noch entgegengerbachten Vorurteile eindrucksvoll widerlegt und dazu in diesem Jahr ein stolzes Jubiläum feiern darf: Das 100jährige Bestehen!

Borussia bedankt sich beim Box Club 1921 Neunkirchen für die Unterstützung unserer zweiten Mannschaft und wünscht dem gemeinsamen Trainingsprojekt den guten Erfolg, den es angesichts des Engagements auf beiden Seiten verdient! (-jf-)

Unsere Bilder vermitteln Eindrücke von den ersten Trainingseinheiten der Borussen mit den Trainern des Box Clubs 1921 Neunkirchen im Wagwiesental. (Fotos: Attila Serr / Box Club Neunkirchen)

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