Nur der „lucky punch“ fehlte!

Bestes Spiel seit Wochen / Borussia hätte in Homburg den „Dreier“ verdient gehabt  / Björn Klos mit der Leistung seiner Jungs zufrieden / Personallage wird immer enger

Unser Foto: Pech mit einem satten Freistoß hatte Daniel Ruschmann (rechts) – die Unterkante der Latte verhinderte einen Torerfolg. (Foto: Jan Sebastian Bach)

Von Jo Frisch

Schon so manches Mal in dieser Saison war Borussen-Coach Björn Klos mit seiner Mannschaft kritisch ins Gericht gegangen, dennoch gab es drei Punkte. Diesmal, beim Derby im Homburger Waldstadion, war es genau umgekehrt. Borussia konnte die positiven Trainingseindrücke ihres Übungsleiters unter der Woche bestätigen: „Ich bin komplett zufrieden, die Mannschaft hat die Dinge, die wir uns vorgenommen hatten, gut umgesetzt. Wir haben die gefürchtete Homburger Offensive nicht zur Geltung kommen lassen und selbst gute Chancen kreiert – allein was fehlte, war das entscheidende Tor“, brachte Björn Klos die 90 Minuten gegen die U23 des Regionalligameisters auf den Punkt.

Borussia startete motiviert in die Partie, erhielt jedoch nach kaum zehn Minuten einen Dämpfer, als der Linienrichter eine klare Abseitsstellung von Homburgs Torjäger Valdrim Dakaj anzeigte, der Unparteiische Christian Lamberti aus Reisbach das Signal seines Assistenten komplett ignorierte und Jens Meyer die Situation ausnutzte. Allein vor Philippe Persch markierte der FCH-Stürmer eiskalt wie eine Hundeschnauze die frühe, aber irreguläre Führung für die Gastgeber. Borussia war nicht geschockt, die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Bei einem fulminanten Freistoßgeschoss von Daniel Ruschmann, der sich bei seiner Rückkehr nach der Rot-Sperre als belebendes Element erwies, wackelte die Unterkante der Homburger Latte, von der das Leder hinuntersprang, gewaltig– da hatten die Borussen-Fans, die die Partie stimmungsmäßig zu einem Heimspiel umfunktionierten, den Torschrei schon auf den Lippen. Keine fünf Minuten später der nächste Tiefschlag: Patrick Seidel musste mit Muskelverletzung raus, für ihn übernahm Tom Fink die ungewohnte Position auf der linken Seite, wo er seine Sache aber ausgesprochen gut machte. Nachdem Homburgs Keeper Eric Höh einen Distanzschuss von Daniel Ruschmann pariert hatte, war es nach 33 Minuten so weit. Nach einem eigentlich unübersehbar Foul an Jens Kirchen im Homburger Strafraum blieb Christian Lambertis Pfeife erneut stumm, doch Borussias Offensive erfasste blitzschnell die Situation und Marcel Jung schob zum verdienten Ausgleich ein. Borussias Angreifer hatte wenig später zwei Riesenmöglichkeiten, brachte aber zweimal allein vor dem Homburger Tor die Kugel nicht im Netz unter: Einmal ging der Ball genau auf Torwart Eric Höh (38.), beim zweiten Mal zielte Marcel Jung zu hoch (39.). „Munteres Spiel auf beiden Seiten, mit den besseren Chancen für Borussia“, konnten die Zuhausegebliebenen im Liveticker auf fupa.net nachlesen. „Borussia ist das bessere Team, Homburg wehrt sich mit allem, was sie haben. Circa 95 Prozent der Zuschauer drücken der Borussia die Daumen“, lautete das Fazit auf der Borussen-facebook-Seite.

Auch nach der Pause dominierte Borussia das Spiel und erspielte sich aussichtsreiche Gelegenheiten. Der angeschlagen ins Spiel gegangene Jens Kirchen erwischte das Leder mit der Brust, konnte es aber nicht ins Tor drücken (62.), Tim Klein zielte mit einem mutigen Fernschuss aus 30 Metern nur knapp am Tor vorbei (70.) und der eingewechselte Momo Diallo verstolperte frei vor dem Tor der Gastgeber den Ball (82.) – um nur die Hochkaräter zu nennen. „Borussia hatte mehr vom Spiel und hätte am Ende den Sack eigentlich zumachen müssen“, resümierte Axel Bastian im fupa-net-Liveticker. Das deckt sich mit der Gesamteinschätzung von Björn Klos: „Wir hatten ein Chancenverhältnis von gefühlten 10:2 auf unserer Seite“, analysierte Borussias Coach, der mit der Gesamtleistung zufrieden war. „Im Mannschaftskreis habe ich das der Mannschaft auch deutlich gemacht. Wir haben eines unserer besten Saisonspiele gezeigt. Einziger Wermutstropfen: Wir haben zu viele Chancen liegen lassen und deshalb leider zwei Punkte zu wenig mit ins Ellenfeld genommen. Dennoch können wir das Waldstadion erhobenen Hauptes verlassen. Auf dieser Leistung lässt sich im Saisonfinale aufbauen.“ Weniger zufrieden war der Borussias Übungsleiter mit der Leitung des Schiedsrichtergespanns: „Normalerweise äußere ich mich ja nicht dazu, aber das war diesmal keine gute Leistung.“

Der personelle Engpass allerdings macht Björn Klos mittlerweile größte Sorgen, die durch den Ausfall von Patrick Seidel möglicherweise noch verstärkt werden könnten. „Wir müssen die medizinische Untersuchung am Montag abwarten, um genaueres sagen zu können. Auch Jens Kirchen benötigte eigentlich dringend eine Pause, stellt sich aber ebenso in den Dienst der Mannschaft wie Mamadou Traoré, der trotz Schmerzen aufgelaufen ist. Wir haben kriegen fast keine Mannschaft mehr zusammen, das bereitet mir mit Blick auf das Saisonfinale erhebliche Kopfschmerzen“, stellt der Borussen-Coach fest. Umso höher ist die deutliche Leistungssteigerung im Waldstadion gegenüber den letzten Wochen zu bewerten. Schade, dass Borussia sich dafür am Ende nicht belohnt hat!

Unsere Bilder vermitteln Eindrücke vom Derby im Waldstadion. (Fotos: Jan Sebastian Bach)

 Borussia in der Statistik

 Unsere Mannschaft: Philippe Persch –  Kamil Czermurzynski, Patrick Seidel (16. Tom Fink), Marco Dahler, Mamadou Traoré, Daniel Ruschmann, Jens Kirchen (68. Mouhamad Diallo), Jannik Nagel, Yannick Bach, Tim Klein (80. Marvin Gabriel), Marcel Jung. – Unser Trainer: Björn Klos.

Tore: 1:0 Jens Meyer (10.), 1:1 Marcel Jung (33.) – Schiedsrichter: Christian Lamberti (Reisbach). –  Zuschauer: 470. – Gelbe Karten: Tim Klein (61.), Jannik Nagel (75.), Kamil Czeremurzynski (76.), Yannick Bach (79.).

1 Kommentar

  1. Respekt vor dieser tollen Leistung.Aber warum hatte der Linienrichter nicht die Eier und vermittelte dem Schiri,das klare Abseits vor dem ersten Tor der Hamburger?Dann gewìnnen wir das Ding.Na ja,aber mit dieser Leistung hab ich keine Bange vor den beiden letzten Spielen.Jungs,noch zweimal beißen.Ihr schaft das.

Kommentar hinterlassen