Ein Müller geht, ein anderer kommt

Unser Bild: Innenverteidiger Ben Müller (hier bei der Vertragsunterzeichnung im VIP-Raum des Ellenfeld-Stadions) ist – nach Anton Artemov, Sebastian Kelm, Stefano Sottosanti und Aexander Schmieden Borussias fünfter Neuzugang für die kommende Saison / Das 19jährige Talent kommt vom SV Rohrbach und will sich im Ellenfeld beweisen. (Foto: -jf-)

Müller – der Name bürgte im Ellenfeld schon immer für Qualität! Beispiele gefällig? Da gab es in der traditionsreichen Historie einen Jürgen Müller, ein Eigengewächs der Borussia, der von 1967 bis 1972 das schwarz-weiße Trikot trug, als 18jähriger im März 1968 sein Bundesliga-Debüt beim 3:2-Sieg gegen Borussia Dortmund feierte, der 1971 und 1972 Südwestmeister wurde und an der Bundesliga-Aufstiegsrunde teilnahm, ehe er 1978 nur 28jährig viel zu früh verstarb. Mit ihm gemeinsam auf dem Platz: Hans-Günter Müller, oft nur „HG“ genannt, von 1968 bis 1975 im Mittelfeld und Angriff mit zahlreichen Toren für die Borussia in Regionalliga, 2. Liga, Aufstiegsrunden und DFB-Pokal aktiv. Erinnert sei auch an Klaus Müller, der nach seiner Zeit bei Borussia Spiesen und in Elversberg Mitte der 80er-Jahre mit dem FC Homburg unter Trainer Uwe Klimaschewski in die Bundesliga aufstieg und sich dann der Borussia anschloss: Als Spieler wurde er im Ellenfeld Saarlandpokalsieger und Südwestmeister (1991), gewann auch als Trainer (als Nachfolger von Horst Brand) 1992 mit den Borussen den Saarlandpokal. Auch im aktuellen Kader steht mit Michael Müller ein Spieler, der mit guten Leistungen in der Innenverteidigung auf sich aufmerksam macht und womöglich ab Sommer mit seinem neuen Verein in der Regionalliga unterwegs ist.

Der eine Müller geht, ein anderer kommt – die nächste Müller-Generation steht bald im Ellenfeld in den Startlöchern. Mit dem 19jährigen Ben Müller hat am vergangenen Samstag ein Perspektivspieler bei der Borussia einen Vertrag unterzeichnet. In der Jugend der DJK St. Ingbert ausgebildet, hat sich der Defensivspezialist gleich in seinem ersten Seniorenjahr einen Stammplatz beim Nord-Ost-Verbandsligisten SV Rohrbach erkämpft und so den Fokus gleich mehrerer interessierter Vereine auf sich gelenkt. Letztlich hat er für die traditionsreiche Borussia und das historische Ellenfeld-Stadion entschieden: „Hier habe ich viele Mannschaftskameraden, die schon lange im ambitionierten Amateurfußball unterwegs sind und von denen ich deshalb viel lernen kann“, sagt der Schüler mit den Leistungsfächern Sport und Englisch, der in Spiesen beheimatet ist und derzeit am Leibnitz-Gymnasium in St. Ingbert mitten im Abitur steckt.

Träumt Ben Müller auch von einer Karriere als Profi? Ben Müller baut keine Luftschlösser, sondern beweist einen realistischen Blick auf die Situation: „Klar, ich glaube, das macht fast jeder junge Fußballer. Auch ich würde es mir wünschen, bin mir aber bewusst, dass das ein schwieriger Weg ist, der von vielen Faktoren abhängig ist. Man muss dabei einfach das Glück haben, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort auf die richtigen Menschen zu treffen.“ Deshalb will er nach dem Abitur auf die berufliche Schiene setzen, ein duales Studium schwebt ihm vor: „Die Kombination von Theorie und Praxis gefällt mir, vielleicht mache ich ja auch etwas mit Sport.“ Das soll den talentierten jungen Mann aber nicht davon abhalten, seine Qualitäten auf dem grünen Rasen zu zeigen und weiterzuentwickeln: „Mein Ziel ist es, bei der Borussia viel zu lernen und möglichst viel Einsatzzeiten zu bekommen. Dabei ist mit aber auch bewusst, dass ich gerade im ersten Jahr Geduld aufbringen muss.“

Seine Lieblingsposition ist die des Innenverteidigers, er hat mit seinem starken linken Fuß aber als Linksverteidiger auch schon die Außenbahn beackert und dabei festgestellt, „dass mir dafür ein bisschen Schnelligkeit fehlt. Daran muss ich noch arbeiten.“ Im Probetraining im Ellenfeld konnte Ben Müller jedenfalls schon mal zeigen, was er kann: „Nach den feststehenden Abgängen von Michael Müller und Dylan Sodji haben wir uns nach Neuzugängen im Abwehrbereich umgeschaut und sind dabei auf Ben Müller gestoßen, der im Probetraining zu überzeugen wusste, er hat sehr gute Perspektiven“, so die Einschätzung von Borussen-Coach Christian Schübelin. Unterstützung bekommt Ben Müller von seiner Familie, für die er sehr dankbar ist: „Mein Vater war selbst ein guter Fußballer, anders als ich allerdings im offensiven Bereich. Er schaut oft zu, wenn ich auf dem Platz stehe. Das bedeutet für mich immer eine besondere Motivation, weil ich ihm gerne zeigen möchte, was ich drauf habe“, so der 19jährige, der vollen Einsatz zeigen will, um die sich ihm bietende Chance im Ellenfeld zu nutzen.

Borussia heißt Ben Müller schon jetzt herzlich im Ellenfeld willkommen, wünscht ihm noch eine gute restliche Saison mit dem SV Rohrbach und freut sich auf das Engagement ab Sommer im Ellenfeld! (-jf-)

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