Borussias Gegner am Samstag: SV Mettlach

Ex-Borusse Holger Klein beerbt Christoph Gläsner als Trainer / Ziele: Sorgenfreie Saison und Verbesserung in der Offensive / Vier Punkte zum Saisonstart gegen zwei Aufsteiger

Unser Bild: Da ist er, mein Nachfolger! Christoph Gläsner (links) übergab den Trainerstab an Holger Klein (rechts). (Fotos: -jf- / SV Mettlach)

 Von Jo Frisch

 Beim SV Mettlach, am Samstag (16.00 Uhr) zu Gast im Ellenfeld, endete vor einigen Wochen mit dem Amtsende von Trainer Christoph Gläsner eine Ära. Der 52jährige konnte auf ein ganzes Jahrzehnt erfolgreiches Wirken als Spieler, Trainer und Vorstandmitglied bei „seinem“ SVM zurückblicken, ehe er sich am Saisonende in eine wohl verdienten Fußballpause begab. Sein Nachfolger Holger Klein indes ist im Stadion am Schwimmbad auch kein Unbekannter, hatte er doch in der Jugend des SV Mettlach mit dem Fußball begonnen und zwei Jahre in der ersten Mannschaft gespielt. Von Mettlach aus führte sein Weg zum FC Homburg. Neben den weiteren Stationen (Halberg-Brebach, Völklingen, Püttlingen, Bliesransbach und zuletzt beim FSV Hemmersdorf (Spielertrainer) gab Holger Klein auch ein Gastspiel bei der Borussia im Ellenfeld.

„Wir wollen eine sorgenfreie Saison spielen und nicht wieder wie in den beiden vergangenen Jahren lange um den Ligaverbleib zittern“, hat sich der neue Coach auf die Fahnen geschrieben. „Nach Möglichkeit ein einstelliger Tabellenplatz“ wird angestrebt. Damit dies gelingt, will Klein das Offensivspiel der Mettlacher verbessern. „Das ist ein Schwerpunkt der Vorbereitung“, verrät der Grundschullehrer, der sich dadurch erhofft „dass wir mehr engere Spiele gewinnen.“ In der Saison 2017/18 kam Mettlach satte elf Mal zu Unentschieden, oft war man dabei die bessere Mannschaft, scheiterte aber an der mangelnden Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Durch späte Gegentore wurden die Mettlacher dann des öfteren bitter bestraft. Auch die Statistik (51 Tore) zeigt: Mettlach muss die Treffsicherheit steigern! Nur die Absteiger Hasborn und Bous trafen weniger.

Das Ziel, die Offensive zu stärken, muss der neue Trainer mit neuem Personal angehen. Denn gleich drei Angreifer aus der letzten Saison stehen nicht mehr zur Verfügung: Thomas Will (8 Tore in 11 Spielen) hat sich dem Bezirksligisten FC Rheinsüd an seinem Studienort Köln angeschlossen – der 26jährige besitzt zwar weiter ein Zweitspiel-Recht für Mettlach, soll aber diese Runde nicht mehr als „stand-by-Stürmer“ zum Einsatz kommen. Julian Scholler (7 Tore in 22 Spielen) arbeitet seit einigen Monaten in der Schweiz und hat Mettlach mit unbekanntem Ziel verlassen. Schließlich muss Andreas Becker (6 Tore) eine berufsbedingte Pause einlegen, da er seit kurzem im Außendienst arbeitet. Darüber hinaus hat Verteidiger Joshua Kautenburger Mettlach verlassen – er spielt, ebenfalls an seinem Studienort Köln, in Zukunft für den SV Frechen 20.

Die entstandenen Lücken sollen vor allem der 30jährige Franzose Xavier Novic und Sven Schwindling schließen. Novic ist vom luxemburgischen Zweitligisten Etzella Ettelbrück gekommen war zuvor mehrere Jahre Leistungsträger bei Röchling Völklingen und beim FK Pirmasens in der Oberliga. Schwindling, der in der Jugend bereits für die JFG Saarschleife spielte, erzielte in den beiden vergangenen Spielzeiten 52 Treffer (!) für den FC Noswendel-Wadern in der Landes- und Verbandsliga. Der Stürmer hatte jedoch im Vorbereitungsspiel gegen Oberligist FV Diefflen (4:4) riesiges Pech, zog sich einen Knochenbruch um Fußgelenk zu und wird länger ausfallen. Mit Alexander Riga plagt sich ein weiterer Schlüsselspieler mit einer Verletzung herum: Der defensive Mittelfeldmann, mit 9 Toren Mettlachs bester Torschütze in der Vorsaison, laboriert an einer Leistenverletzung, die einen Eingriff notwendig macht.

Neben Novic und Schwindling sind weitere Spieler nach Mettlach gekommen. Gleich zwei folgten ihrem künftigen Trainer Holger Klein vom FSV Hemmersdorf: Defensiv-Allrounder Sascha Hermes und Mittelfeldspieler Mathias Schäfer. Hermes lief vor seiner Zeit in Hemmersdorf bereits in 32 Oberliga-Partien für Diefflen auf, Schäfer spielte mit dem FSV schon in der Saarlandliga. André Paulus (kam von der SG Saartal Schoden) ist in Mittelfeld und Offensive flexibel einsetzbar, für den Offensivbereich ist Mergim Ukaj (vom SSV Oppen) vorgesehen. Eher im Defensivbereich zuhause ist Routinier Michael Ogrodniczek. Der 32jährige wechselte von der SG Saarlouis-Beaumarais, war zuvor bis 2015 Stammspieler bei Röchling Völklingen. Aus Völklingen kommt auch der siebte Mettlacher „Neue“: Dennis Donner (32) kam als Schlussmann bei Röchling diese Saison zweimal in der Regionalliga zum Einsatz. „Wir wollten den Kader breiter machen. Und alle Spieler, die wir geholt haben, bringen uns auch weiter“, zieht Mettlachs sportlicher Leiter Bernd Schwebach eine positive Bilanz der Transferaktivitäten. Mit den Vorbereitungsspielen war man in Mettlach nicht unzufrieden: Gegen die Oberligisten Diefflen (4:4) und Eintracht Trier (0:2) zog man sich sehr achtbar aus der Affäre, gegen Großrosseln (4:0) und Wahlen-Niederlosheim (8:0) gab es klare Siege. Den Feinschliff holten sich die Klein-Schützlinge in einem Trainingslager in der Sportschule Bitburg.

Jedenfalls ist der Saisonstart des SV Mettlach geglückt. Die Mannschaft kommt unbesiegt ins Ellenfeld, hatte es an den beiden ersten Spieltagen mit zwei Aufsteigern zu tun – meist eine unangenehme Aufgabe, werden die Neulinge doch gerade zum Beginn einer Spielzeit noch von der Euphorie von Meisterschaft und Aufstieg getragen. Die Klein-Schützlinge hielten sich jedoch schadlos: Nach einem in einer dramatischen Schlussphase errungenen 2:1 beim FC Rastpfuhl gab es am Mittwoch im Derby gegen die SF Rehlingen-Fremersdorf vor über 600 Fans im Stadion am Schwimmbad ein 0:0.

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