Bestnoten für Matchwinner Jens Kirchen und Kamil Czeremurzynski

Ein Blick in Presse und Internet zeigt: Nervenstärke ist gefragt! / Trotz Niederlagen für Borussia II und III Klassenerhalt noch möglich

Unser Bild: Sonne über´m Ellenfeld und kollektiver Jubel mit Mannschaft und Fans nach dem wichtigen 2:1 gegen Schwalbach – bei Borussia ist neben Willens- vor allem auch Nervenstärke gefragt! (Foto: Facebook-Seite Borussia).

Von Jo Frisch

Für den „Saar.Amateur“ war die Partie der Borussia gegen den FV Schwalbach das „Spiel der Woche“. Unter der Schlagzeile „Kirchen macht den Unterschied“ fasst die Wochenzeitung die 90 Minuten im Ellenfeld wie folgt zusammen: „Jens Kirchen war im Heimspiel gegen Schwalbach erneut der Matchwinner. Gegen tiefstehende Schwalbacher tat sich Borussia lange Zeit schwer, ehe der im Aufstiegsrennen wichtige Sieg unter Dach und Fach war.“ Redakteur Boris Schellenberg bescheinigte den Klos-Schützlingen „bei herrlichem Wetter und vor einer stimmungsvollen Anhängerschaft“ einen gelungenen Spielauftakt: „Die Borussia kam gut aus der Kabine und gestaltete die Anfangsphase druckvoll. So dauerte es auch nur vier Minuten, ehe die Hausherren die Führung markierten. Nach einem Eckball von Tim Klein traf Patrick Seidel per Kopfball zum 1:0. Kurz darauf wäre beinahe das 2:0 gefallen, aber Marcel Jung verpasste ein Zuspiel von Jens Kirchen nach einem Dribbling nur um Haaresbreite.“ Durch Schwalbachs Ausgleich, so heißt es weiter, habe Borussia den Faden verloren. „Das Spiel wurde nun immer zerfahrener, und Schwalbach gestaltete bis zum Pausenpfiff die Partie komplett ausgeglichen. In der Halbzeitpause wurde es daher in der Neunkircher Kabine sehr laut. Doch zunächst änderte sich nichts am Spiel. Neunkirchen wirkte zwar bemüht, agierte aber zu überhastet, und Schwalbach stand kompakt und lauerte auf Konter.“ Dem Doppelwechsel von Björn Klos nach 60 Minuten schreibt der „Saar.Amateur“ eine spielentscheidende Bedeutung zu, er habe sich positiv auf das Spiel der Hausherren ausgewirkt. „Borussia wurde wieder druckvoller und ging nach 72 Minuten erneut in Führung. Nach einem Ballverlust der Gäste eroberte Kamil Czeremurzynski das Spielgerät, passte auf Jens Kirchen, der mit einem gezielten Schuss ins lange Eck das umjubelte 2:1 für die Hüttenstädter erzielte.“ Gegen das geschockte und die gelb-rote Karte für Robin Theobald personell geschwächte Schwalbach hätten Marcel Jung und Mouhamad Diallo noch zwei Chancen zum 3:1 gehabt, „doch beide Male scheiterten die Stürmer jeweils knapp. So musste Neunkirchen noch etwas zittern, ehe der elfte Heimsieg feststand. Nach der Partie gab Trainer Björn Klos zu Protokoll: `Ich bin mit der Leistung heute mega unzufrieden. Das einzig Gute war der Sieg!´“.

Wie immer im „Spiel der Woche“ gab es für die Akteure auf dem grünen Rasen Noten. Borussias Mannschaft erreichte dabei im Schnitt die Note 2,7 – eine „Drei plus“ würde das in der Schule bedeuten. Bestnote im gelben Borussen-Dress (1,5) verdiente sich – trotz Einschränkung durch die Gesichtsmaske – der unermüdliche Kamil Czeremurzynski, und das nicht nur wegen seiner Energieleistung in der Vorbereitung des Siegtreffers! Die Bewertungen des „Saar.Amateur“ im Einzelnen:

Philippe Persch: Verdiente sich seinen Einsatz durch tolle Trainingsleistungen. Nach langer Verletzungspause direkt gewohnt sicher. Note: 2.

Jannik Nagel: Nicht so stark wie gewohnt. Spielte ungewöhnlich viele Fehlpässe – dennoch ist er immer wichtig für die Mannschaft. Note: 3,5.

Marco Dahler: Der Abwehrhüne spielte diszipliniert und war immer präsent. Note: 2.

Kamil Czeremurzynski: Wurde im Verlauf des Spiels immer stärker. Die Entdeckung der Saison! Note:1,5.

Yannick Bach: Der Kapitän ist nach seiner Verletzung noch nicht ganz der Alte. Hochmotiviert leistete sich aber viele Fehlpässe. Note: 3,5.

Patrick Seidel: Robustes, zweikampfstarkes Spiel. Wird von Woche zu Woche besser. Note: 2.

Jens Kirchen: Hatte mit von dem Bruch einen bissigen Gegenspieler. Dennoch in der Offensive immer brandgefährlich. Markierte den Siegtreffer. Note: 2.

Mamadou Traoré: Anfangs mit einigen Wacklern, biss sich dann aber in die Partie und war in Hälfte zwei einer der stärksten. Note: 2,5.

Nicolas Gil Rodriguez: War bemüht, strahlte aber für einen Spieler seiner Qualität zu wenig Torgefahr aus. Note: 3,5.

Marcel Jung: Machte viele Meter, wirkte aber glücklos und verlor auch ungewohnt viele Zweikämpfe. Note: 3,5.

Tim Klein: Begann gut, tauchte dann aber ab. Belohnt sich im Spiel nie für seine guten Trainingsleistungen unter der Woche. Note: 3,5.

Dass es in der jetzigen Situation Borussias auf der Zielgeraden mit dem großen Ziel vor Augen letztlich allein auf die Punkte ankommt, stellen die „Schwarzen Teufel“ im Spielkommentar auf ihrer facebook-Seite heraus. Da heißt es: „2:1 gegen Schwalbach. Wichtig, ganz wichtig! Nicht schön, aber das ist in dieser Phase der Saison sch…egal, jetzt zählen nur noch Ergebnisse und Punkte. Es war wieder ein Sieg des Willens, zumindest in der zweiten Halbzeit. (…) Aus unserer Sicht war der Support gestern super, die Mannschaft wurde bedingungslos unterstützt, das war geil. Es wird schwer, aber wir haben es weiter selbst in der Hand und glauben daran.“ Die Spiel-Rückschau endet mit einer Botschaft an die Mannschaft: „Jungs, warum seid ihr so verkrampft? Ihr habt eine Super-Saison gespielt – macht euch deshalb locker, spielt Fußball, habt Spaß. Dann erreicht ihr das Ziel!“

Yannick Bach hebt in einem kurzen Beitrag auf der Website der Schwarzen Teufel das Erscheinen der Fans beim Abschlusstraining vor dem Schwalbach-Spiel als motivierende Maßnahme besonders hervor: „Im Namen der Mannschaft möchte ich mich recht herzlich bedanken für diese schöne Aktion! Wir haben uns riesig gefreut und werden unsere Kräfte bündeln, um in den letzten Spielen alles reinzuhauen“, schreibt der Borussen-Kapitän an die Adresse der Anhänger. Von denen wünschen sich einige auch einmal ein weniger nervenaufreibendes Spiel, als dies zuletzt meist der Fall war. Linda Kirchen findet es auf Borussias facebook-Seite „zwar super, wenn ein Spiel so spannend ist, aber für die Zuschauer mit schwachem Herzen wäre es besser, wenn die Chancen genutzt werden. Hoffen wir, dass es in Homburg mehr Tore als nur Chancen gibt. Die Borussen-Herzen danken es.“ Auch für Tim Alexander könnte es ruhig ein bisschen weniger Nervenkitzel sein: „Leute, Leute, ihr bringt mir meine Nerven schon mit 23 zum Wackeln“, fand es aber trotzdem „geil gestern.“ Was soll das erst werden, falls es zum Saisonfinale beim VfB Dillingen wirklich ein echtes Endspiel um den Oberliga-Aufstieg geben sollte?

Derweil musste Borussias zweite Mannschaft im Kampf um den Klassenerhalt in der Bezirksliga Neunkirchen eine bittere 2:3-Heimniederlage gegen den SV Altstadt hinnehmen. Dabei entschied ein unglückliches Eigentor in der Nachspielzeit das Spiel. In einer dramatischen Partie lag Borussia mit 2:0 in Führung, stand aber am Ende mit leeren Händen da. Die Truppe von Attila Serr musste gegen die favorisierten Gäste (Tabellenplatz 6) auf einige Stammspieler (Martin Schymocha, Benjamin Braun, Jodi Daoud und Cedric Balzer) verzichten. Doch mit dem Mut der Verzweiflung und großem Kampfgeist versuchte die Mannschaft das Beste aus der Situation zu machen und spielte Altstadt vor der Pause förmlich an die Wand. Der verdiente Lohn: Die 2:0-Führung durch Ahmet Can Savas (8.) und Jan Georg (25.). Dem hohen Tempo musste Borussia dann aber in der zweiten Halbzeit Tribut zollen. Robin Busch und Moritz Petry schafften für die Gäste den Ausgleich. Als sich alles bereits auf da Remis eingestellt hatten, köpfte sprang das Leder einem Borussen-Spieler beim Abwehrversuch an den Kopf und von da aus ins eigene Tor. „Wenn du unten stehst, hast du einfach kein Glück“, bemühte anschließend Co-Trainer Christoph Serr eine alte Fußballweisheit, die sich wieder einmal – diesmal brutal zu Ungunsten Borussias – bewahrheitet hatte. Dennoch liegt Borussia II drei Runden vor Schluss immer noch in Schlagdistanz zur abstiegsbedrohten Konkurrenz, der Sprung auf einen rettenden Platz kann also durchaus noch gelingen. Dazu muss Borussia II  jetzt allerdings zwei nicht einfache Auswärtsaufgaben bewältigen (beim Aufsteiger und Tabellen-Neunten SC Heiligenwald, dann beim Siebten SV Bubach-Calmesweiler), ehe zum Saisonabschluss der Tabellenvorletzte DJK Elversberg ins Ellenfeld kommt.

Klassenerhalt möglich – das gilt auch für Borussias dritte Mannschaft, die auf eigenem Gelände mit 2:5 gegen die SVGG Hangard II den Kürzeren zog. „Es gab Chancen auf beiden Seiten. Auf unserer Seite war vor allem Sebastian Samson immer wieder gefährlich, aber Hangard hat es unter dem Strich besset gelöst als wir. Der Unterschied von drei Toren ist aber etwas zu hoch“, so das Fazit von Borussen-Coach Dave Tatsch. Gegen die 5 Punkte besser platzierte DJK Bildstock steht am kommenden Sonntag (15.00 Uhr, Kunstrasenplatz am Ellenfeld) dann allerdings das womöglich schon alles entscheidende Spiel an.

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