Wiedersehen mit den alten Kameraden

Am Sonntag kehrt er zurück. Zurück an die alte Wirkungsstätte, an die er nach wie vor gute Erinnerungen hat. In 52 Spielen hat Marlon Beckinger von 2017 bis 2019 das Tor des FV Schwalbach gehütet und entscheidend mit dazu beigetragen, dass der 1909 gegründete Club im Landkreis Saarlouis nun schon das dritte Jahr in der höchsten Spielklasse des Saarländischen Fußballverbandes spielt. Im Gespräch erläutert der 22jährige Kaufmann für Versicherungen und Finanzen, der im Sommer ins Ellenfeld gekommen ist, wie er seinen Ex-Club einschätzt und welche Gefühle ihn bewegen, wenn er an das bevorstehende Spiel im Jahnstadion denkt – dort, wo Marlon Beckinger (MB) sich nach den Stationen in Trier, Mettlach und Köllerbach stetig weiterentwickelt hat und schon in jungen Jahren zur Führungspersönlichkeit gereift ist.

Marlon, Du hast noch viele positive Erinnerungen an Deine Zeit in Schwalbach. Wie sind denn noch die Kontakte zu Deinem früheren Mannschaftskameraden?

MB: Nach wie vor gut und intensiv. Ich bin in den letzten Wochen und Monaten immer wieder mal nach unserem Training noch im Jahnstadion vorbeigefahren, weil das auf meinem Heimweg liegt und in Schwalbach meist ein bisschen später trainiert wird. Da hat sich das angeboten Auch einige Spiele habe ich in dieser Saison schon gesehen, war zum Beispiel gegen Hasborn, Mettlach und Brebach zu Gast. In Schwalbach habe ich ja zwei Jahre jedes Mal im Abstiegskampf gesteckt, den wir dann gemeinsam gemeistert haben. Das schweißt natürlich zusammen!

Wie die augenblickliche Tabellensituation zeigt, scheint Abstiegskampf auch in dieser Spielzeit im Jahnstadion angesagt zu sein. Wie schätzt Du den FV Schwalbach nach dem ersten Saisondrittel ein?

MB: Schwalbach hat ja vor der Saison mit Robin Theobald, Manuel Wollscheid, Florian Irsch und Samed Karatas nicht nur einige Stammspieler, sondern auch Führungspersönlichkeiten verloren. Doch auf der anderen Seite hat man sich beispielsweise mit Enrico Mehmedi und Lukas Latz aus Diefflen auch nicht schlecht verstärkt, so dass die Mannschaft durchaus Qualität besitzt und meiner Meinung nach in der Tabelle bislang zu schlecht wegkommt. Wozu die Jungs fähig sind, haben sie im ersten Heimspiel beim 5:2 gegen Auersmacher gezeigt. Auch dem SC Brebach hat man einen Punkt abgeknöpft. Das ist noch nicht vielen Mannschaft geglückt!

Mit einem Durchschnittsalter von nicht einmal 23 Jahren ist der FV Schalbach das mit Abstand jüngste Team der Saarlandliga. Das erklärt vielleicht, warum hier und da noch eine gewisse Cleverness fehlt, wie zum Beispiel beim 5:5 gegen Saar 05, als man einen 5:1-Vorsprung noch verspielt hat?

MB: Es gehört zur Philosophie des gut geführten Vereins, auf junge und auch einheimische Spieler zu setzen. Das stärkt den Zusammenhalt im Team und im ganzen Club ungemein. In Schwalbach freut man sich auf jedes Jahr in der Saarlandliga, ohne auf Teufel komm raus in der Liga bleiben zu müssen. Schließlich kann man nicht mit Geld um sich werfen. Ein großes Plus ist zweifellos ist auch das Vereinsheim, das als Anlaufstelle nach Training und Spiel gut angenommen wird und zum guten Teamgeist beiträgt.

Mit welchem Gefühl fährst Du am Sonntag nach Schwalbach?

MB: Mit einem etwas zwiespältigen! Einerseits habe ich immer noch einen guten Draht dorthin, andererseits will ich natürlich auch mit der Borussia jedes Spiel gewinnen. Sagen wir es mal so: Schwalbach darf außer den beiden Spielen gegen uns von mir aus alle restlichen Spiele herzlich gerne gewinnen, das würde ich den Jungs gönnen!

Du bist jetzt fast vier Monate bei Borussia im Ellenfeld. Wie lautet Deine Bilanz?

MB: Zunächst einmal bin ich sehr angetan vom Publikum, das in diesem tollen Stadion hinter uns steht und uns den Rücken stärkt, auch wenn bei unserem jungen Team noch nicht immer alles rundläuft. Auch der Spirit in der Mannschaft ist sehr gut, die Stimmung positiv. Natürlich hätte ich mir – das gebe ich ehrlich zu – mehr Einsatzzeiten auch in der Liga gewünscht und wäre gerne als Nummer eins nach Schwalbach gefahren. Aber trotz der Konkurrenz habe ich zu Philippe Persch ein gutes Verhältnis. Er ist der Ältere und hat mehr Erfahrung als ich. Im gemeinsamen Torwarttraining stacheln wir uns gegenseitig immer wieder an und motivieren uns. Dass ich natürlich auch gerne spielen würde, kann, glaube ich, wohl jeder nachvollziehen. Aber ich werde weiter hart arbeiten, um dann, wenn ich im schnelllebigen Fußballgeschäft gebraucht werde, auf den Punkt bereit zu sein. Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Borussia ein Torwartteam hat, das in der Saarlandliga Top-Niveau hat!

Wozu sicher auch Torwarttrainer Mario Rino beiträgt …

MB: Mario Rino war ja mit ein Grund dafür, dass ich zur Borussia gewechselt bin. Er ist einer der besten, wenn nicht der beste Torwarttrainer, den ich bisher hatte. Er hilft mir sehr, in meinen Leistungen trotz weniger Einsatzzeiten nicht zu stagnieren, sondern mich weiterzuentwickeln.

Marlon, herzlichen Dank für das Gespräch und für das Spiel am Sonntag alles Gute und viel Erfolg für Dich und das Team der Borussia! (-jf-)

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