Unsere Gegner in Merchweiler (2) – heute: Preußen Merchweiler

Wiedersehen mit Ex-Trainer Björn Klos / Bislang unbesiegt und fast makellose Bilanz: 43 Punkte aus 15 Spielen / Pokal-Highlight auf dem Haldy: Am 22. März kommt der FCS!

Unser Bild: Treffen am Samstag (Anstoß: 15.00 Uhr) im Rahmen eines Mini-Turniers auf die Borussia: Die Preußen aus Merchweiler mit Trainer Björn Klos (Mitte, 2.v.l.). (Foto: fußa.net / Preußen Merchweiler)

Namensvettern sind sie, die Preußen und die Borussen. Denn Borussia ist nichts Anderes als die lateinische Version von Preußen. Die Fußballer in Merchweiler hatten sich 1919 zunächst unter dem Vereinsnamen FC Viktoria zusammengefunden, 1931 spaltete sich im Rahmen einer Auseinandersetzung um den Sportplatz eine Gruppe ab, die sich im Kaisersaal den Namen „Preußen“ gab, den Adler zum Wappentier auserkor und gleich zu erfolgreichen Höhenflügen in den Spielbetrieb startete. Erst 1934 war die „Zeit der Findung abgeschlossen. Die Merchweiler Fußballfreunde haben nun alle bei den Preußen Heimat gefunden“, heißt es in der Vereinschronik. Ein Jahr später erwirbt die Gemeinde das Gelände an der Glashütte und verpachtet es den Preußen zur Nutzung als Fußballplatz – die Geburtsstunde des heutigen Stadions „Am Haldy“!

Unvergessen bis heute ist im Ellenfeld der gebürtige Merchweilerer Horst Kirsch. 1956 wurde der Torhüter mit der A-Jugend der Preußen Saarlandmeister, kam 1960 über den Umweg Saar 05 zur Borussia, wo er zur Legende wurde. Dank herausragender Leistungen fand sich sein Name sogar im berühmten Notizbuch von Bundestrainer Sepp Herberger. Sportlich trafen die Namensvetter aus Merchweiler und Neunkirchen letztmals im November 2018 aufeinander: Im Achtelfinale des Saarlandpokals siegte die Truppe aus dem Ellenfeld auf dem Haldy dank der Treffer von Daniel Ruschmann (2), Tim Klein (2), Janosch Scherer und Patrick Feller mit 6:1, das Ehrentor für die Gastgeber erzielte Alexander Jochum, der später auch zur Borussia wechseln sollte. Damals verantwortlicher Coach auf der Borussen-Bank: Björn Klos.

Auf den Spuren von Horst Kirsch? Torhüter Kevin Collofong (li.) folgte im vergangenen Sommer Trainer Björn Klos vom Ellenfeld auf den Haldy in Merchweiler. (Foto: -jf-)

Heute ist Björn Klos „Architekt“ einer sehr erfolgreichen Preußen-Mannschaft, die auf dem besten Weg ist, in die Saarlandliga, wo man zuletzt in der Saison 2013/14 ein einjähriges Gastspiel gegeben hat, aufzusteigen. Was man im deutschen Fußball mit der Lupe suchen geht: Die Preußen sind in dieser Saison noch unbesiegt, sieht man einmal von der 0:3-Testspiel-Niederlage gegen Saar 05 vor wenigen Woche ab, bei dem die Klos-Männer zum ersten Mal erleben mussten, wie sich eine Niederlage anfühlt. Dass man in der Saarlandliga durchaus mithalten kann, zeigen die Vorbereitungsergebnisse gegen den SC Halberg-Brebach (1:1) Pund  beim TuS Herrensohr, wo man durch die Tore von Kapitän Felix Keßler und David Jostock sogar mit 2:1 gewinnen konnte.

43 Punkte aus 15 Spielen – eine fast makellose Bilanz der in der Verbandsliga Nordost. Das 2:2 in Furpach ist der bislang einzige Punktverlust. Vier Punkte beträgt der Vorsprung vor Verfolger SG Marpingen-Urexweiler, den man in der Vorrunde glatt mit 6:2 vom Platz fegte. Gar zehn Zähler zurück liegt der Tabellendritte FSG Schiffweiler-Landsweiler. Auf dem Haldy gab es in 8 Spielen 8 Siege, hier wurde auch Saarlandligist FC Rastpfuhl mit 2:1 aus dem Pokalrennen geworfen. Die Belohnung: Das Highlight im Viertelfinale mit dem Gastspiel des Drittligisten 1. FC Saarbrücken. Die Partie am 22. März war binnen kurzer Zeit restlos ausverkauft, Zeichen der neu erwachten Euphorie um die Preußen, denen eine Überraschung gegen die Landeshauptstädter durchaus zuzutrauen ist. Zumal sie  mit Lukas „Luki“ Pirron (15 Tore / 7 Assists) und Marcel Zenner (14 Tore / 10 Assists) zwei extrem torgefährliche Spieler in ihren Reihen haben.

Strahlen enorme Torgefahr aus: Preußens Angriffs-Duo mit Lukas Pirron (li.) und Marcel Zenner. (Fotos: fupa.net / Preußen Merchweiler)

Bei aller Begeisterung: Björn Klos wäre nicht Björn Klos, wenn er trotz bester Ausgangsposition nicht den warnenden Zeigefinger heben würde: „In der Anfangsphase der Saison haben wir unseren Spielstil extrem geändert und waren offensiv kaum zu bremsen. Mittlerweile haben sich die Gegner darauf eingestellt, verteidigen mit allen Mann und setzen auf schnelle Konter. Da war es schon in den letzten Spielen schwer für uns, uns durchzusetzen und Lösungen zu finden. Da kommt schon noch eine Aufgabe auf uns zu“, so der Ausblick des Preußen-Trainers. Für ihn und sein Team ist es natürlich ein besonderer Ansporn, „die Serie der ungeschlagenen Spiele so lange wie möglich zu erhalten“, gibt Björn Klos unumwunden zu, weiß aber, „dass diese Serie auch für unsere Gegner eine gute Motivation ist. Schließlich will jeder gerne derjenige sein, der die Preußen in dieser Saison erstmals geschlagen hat.“

Der sportlich wie menschlich kompetente Coach, der bis heute im Ellenfeld viele Freunde hat, fühlt sich in Merchweiler wohl, wo für ihn „vieles zusammenpasst und wir eine echt gute Truppe zusammenhaben. Die Jungs sind dankbar für viele Tipps und greifen alles sehr lernwillig auf“, sagt der Trainer. Und deshalb war die bislang herausragende Saison zwar nicht zu erwarten, aber auch nicht unbedingt überraschend für die Preußen, die unter dem Motto „Verein mit Tradition und Zukunft“ versuchen, mit zeitgemäßen Strukturen Althergebrachtes und Neues in Einklang zu bringen. Der derzeitige Erfolg zeigt: In Merchweiler wird vieles richtig gemacht! Jetzt darf man darf gespannt sein, wie sich die Preußen am Samstag in den 45 Minuten Spielzeit auf dem Haldy (Anstoß: 15.00 Uhr) gegen den Namensvetter aus dem Ellenfeld präsentieren! (-jf-)

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