U23 zieht auch im dritten Derby den Kürzeren

Unser Bild: Wie ein Rohrspatz schimpfte Ahmed Atriss zeitweise mit seinen Vorderleuten – der Borussen-Torwart war im Spiel gegen den FC Neunkirchen mit der Abstimmung in der Defensive längst nicht immer zufrieden. (Foto: -jf-)

Aller guten Dinge sind drei! Nach dieser Devise feierte der FC Neunkirchen 21 im dritten Derby gegen Borussias U23 den dritten Sieg. Die Borussen konnten ihr anvisiertes Ziel, mit einem Erfolg den Lokalrivalen am letzten Spieltag der Kreisliga A in der Tabelle noch zu überflügeln, leider nicht realisieren. Die Tore der Serr-Zwillinge Attila und Dennis (8. und 40. Minute) an alter Wirkungsstätte stellten schon zur Pause das Endresultat her. Selbst in Überzahl (Sefkan Karaca hatte beim FCN die rote Karte gesehen) konnte Borussias U23 die Partie nicht mehr umbiegen, auch wenn das Bemühen erkennbar war – allein, es fehlten an diesem Tag die Mittel. Klar, dass die Enttäuschung nach dem Schlusspfiff riesengroß war, zumal „wir uns in der Rückrunde noch einmal herangekämpft hatten und unbedingt den 9. Platz erreichen wollten“, so Coach Besart Surdari.

Die Borussen fanden von Anfang an trotz aller guten Vorsätze nicht richtig ins Spiel. Der FCN lief früh an, war zweikampfstärker und offensiv gefährlicher. Borussia hatte eigentlich nur zwei klare Gelegenheiten – beide Male war Medin Kurti beteiligt. Zunächst verpasste der Stürmer unmittelbar nach dem frühen 0:1 die Gelegenheit, per Foulelfmeter postwendend auszugleichen, als er das Leder mit voller Wucht über das Tor von FCN-Keeper Maurice Delles jagte (9.) – ein schnelles 1:1 hätte dem Spiel möglicherweise eine andere Richtung gegeben. Nach gut einer halben Stunde kam Medin Kurti nach einer Flanke von der rechten Seite ziemlich freistehend zum Kopfball, doch der starke Maurice Delles lenkte den Ball reaktionsschnell über seinen Kasten (33.). So war der Sieg der Blauen am Ende verdient, zumal Attila Serrs Geschosse gleich zweimal – einmal per Direktabnahme (20.), das andere Mal per Freistoß (70.) – nur die Latte des Borussen-Tores streiften und zwei weitere Tore aberkannt wurden.

Riesenchance zum Ausgleich: Medin Kurtis (Nr. 16) Kopfball wird von Maurice Delles über die Latte gelenkt. „Ich weiß nicht, wie er die Hände da noch an den Ball bekommen hat“, sagt Christoph Serr, der im Trikot mit der Nir. 3 die Szene beobachtet. (Foto: -jf-)

Die Gäste feierten den Erfolg überschwänglich als „Heimsieg“ – stehen doch in ihren Reihen eine Menge ehemaliger Borussen, die natürlich besonders motiviert zu Werke gingen, auch wenn oder gerade weil für sie das Ellenfeld irgendwie immer noch ihre fußballerische Heimat darstellt. Das gilt vor allem für Christoph Serr. Der 53jährige freute sich zwar über den dritten Derbysieg in Folge und das versöhnliche Saison-Ende, war aber dennoch mit der Saison insgesamt nicht so recht zufrieden: „Wir konnten zwar immerhin unser Vorhaben, vor der Borussia zu landen, in die Tat umsetzen, doch es war mehr drin“, sagte der „Oldie“. Das Spiel in der Ferraro-Sportarena hatte für ihn auch deshalb eine besondere Bedeutung, als es sein letztes Auftreten auf dem grünen Rasen war: Nach seiner Auswechslung knotete er seine Fußballschuhe zusammen, um sie dann symbolisch an den Nagel zu hängen.

Auch wenn er mittlerweile das blaue Trikot des FCN trägt: Christoph Serr (re., mit Sohn Dennis) macht kein Hehl daraus, dass sein Herz nach wie vor für die Borussia schlägt. Zusammen mit vielen FCN-Spielern feuerte er die Borussen beim Saarlandliga-Spiel gegen Brebach an. (Foto: -jf-)

Christoph Serr hat bei der SV Bruchhof-Sanddorf das Fußball-SBC gelernt hat und kam durch Ehefrau Mathilde, die in der Frauenmannschaft der Borussia spielte, ins Ellenfeld, wo er seit September 1998 in unterschiedlichsten Funktionen bei Borussia tätig war. Vor allem in der Jugendarbeit engagierte er sich – meist als Betreuer oder Co-Trainer, später als Jugendleiter. Auch bei der U23 übernahm er als Coach Verantwortung: „Die Arbeit hat mir immer viel Freude bereitet. Dabei habe ich so ziemlich alles erlebt: Gute, wie auch schlechte Zeiten“, erinnert er sich. Sein klares Bekenntnis: „Für mich war und ist immer die Mannschaft der Mittelpunkt. Was zählt, ist das große Ganze.“ Allein dem großen Ganzen gilt sein Dienst, sein Arbeiten, sein Engagement. In der Familie genauso wie im Beruf als IT-Systemadministrator bei den Casar Drahtseilwerken in Kirkel. Dass es 2021 zum Bruch mit der Borussia kam, hat ihn, der von sich selbst sagt: „Einmal Borusse, immer Borusse!“, sehr geschmerzt. Da Christoph Serr ohne Fußball kaum vorstellbar ist, gründete er mit einigen der ehemaligen Borussen den FC Neunkirchen 1921. Dass er seine aktive Laufbahn jetzt ausgerechnet im Ellenfeld beendet hat, passt ins Bild, der Kreis hat sich geschlossen. Immerhin 19 Spiele hat er noch in dieser Saison für den FCN gemacht. „Doch es ist die richtige Zeit zum Aufhören gekommen. Mit Erfahrung, Übersicht und Stellungsspiel kann man noch vieles regeln, aber die Schnelligkeit hat man dann doch nicht mehr gegen die viel jüngeren Gegenspieler“, begründet er seinen Schritt. Für die AH der Borussia wird Christoph Serr jedoch weiterhin mit der ihm eigenen Leidenschaft am Ball bleiben.

Auf der anderen Seite ist es Borussen-Coach Besart Surdari nach Saisonende ein Anliegen, großen Dank auszusprechen, vor allem „dem gesamten Vorstand für die gewährte Unterstützung und der ersten Mannschaft für die gute Zusammenarbeit, in deren Rahmen einige unserer Jungs zum Training nach oben gezogen und gut aufgenommen wurden.“ Die Mannschaft soll, so Besart Surdari, in den kommenden Wochen verstärkt werden, um in der neuen Runde einen verbesserten Tabellenplatz zu erreichen. Ein Derbysieg gegen den FCN, der erste, steht dann natürlich wieder auf der Agenda! (-jf-)

Unsere Bilder zeigen Eindrücke vom Derby zwischen Borussias U23 und dem FCN in der Ferraro-Sportarena. (Fotos: -jf-)

1 Kommentar

  1. Natürlich muß der Trainer dem gesamten Vorstand danken. In keinem anderen Verein würde er länger als paar Tage Trainer sein. Fachliche und soziale Inkompetenz gepaart mit solchem Benehmen ist nicht gut für die Borussia. Immerhin gab es diesmal keinen Spielabbruch. Bitte keine neue Saison mit dieses Trainer

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