Raimund Eichs beliebte Kolumne

Schwierige Zeiten durchleben alle Borussen-Fans im Augenblick. Spieler, Jugendliche, Fans und alle, die für Borussia arbeiten, denen Borussia am Herzen liegt. Am 17. Oktober 2020 das letzte Spiel im Ellenfeld, kein Training, kein Spielbetrieb, weder in der Jugend, noch in der Saarlandliga. Einsam, verlassen, gespenstisch still ist es rund um das altehrwürdige Stadion, das dennoch nicht nur auf unseren Kolumnisten Raimund Eich immer wieder eine magische Anziehungskraft ausübt. Auf seinem Weg rund um das Stadion hat er sich jüngst – nach exakt drei Monaten Lockdown – so seine Gedanken gemacht:

„Immer wenn ich bei Gassigängen mit Charly am heimischen Ellenfeld vorbeikomme, werfe ich klammheimlich einen sehnsüchtigen Blick über den Zaun ins Stadion, in der stillen Hoffnung, dass sich dort vielleicht wenigstens ein paar Akteure mit Ball auf dem heiligen Stoppelrasen tummeln. Doch die ehrwürdige Fußballarena ist jedes Mal menschenleer, und das schon seit Monaten. Das hängt, so weit ich informiert bin, wohl mit diesem importierten Chinesen namens Covid aus Wuhan zusammen, der die Rückennummer 19 trägt. Ob der wohl das Stadion für sich und seine Mutantenkumpels in Beschlag genommen hat und die hier ein Corona-Turnier spielen?, geht mir diesmal durch den Kopf. Aber dann müsste man doch eigentlich irgendetwas sehen. Also die Augen kräftig gerieben und sicherheitshalber die Brille obendrein auf die Nase gesetzt, denke ich mir. Ein zweiter Blick kann schließlich nicht schaden und vielleicht doch zu einer besseren Ansicht beitragen. Doch die bleibt leider unverändert, was für mich in logischer Konsequenz nur die Feststellung zulässt: „Auch mit dem Zweiten bleibt die Wahrnehmung getrübt!“

Erstaunlich auch, dass Covid & Co. sich offenbar nur in den Amateurligen breit gemacht haben, denn ab der Regionalliga aufwärts darfst du ja Fußball spielen, sogar ohne Schutzmaske, wobei du allerdings nur mit Maske ins Stadion rein darfst, wenigstens als Spieler, als Funktionär oder als Medialer. Der unsichtbare Feind aus dem Ausland lauert offensichtlich direkt vor der Stadiontür. Allerdings raus nach dem Spiel darfst du wiederum ohne Maske. Vermutlich, weil sich die Covids dann schon längst wieder getrollt haben.

Auch als Funktionär findest du einen Platz auf den Rängen, dort aber natürlich nur mit Maske. Obendrein sind dort die Mindestabstände von 1,50 m in beispielhafter Weise um ein Zigfaches überschritten. Falls sich also ein Virus doch klammheimlich mit einem Rangvollen auf die nahezu leeren Ränge geschlichen haben sollte, hat es natürlich nicht den Hauch einer Chance, auf ein anderes ranghohes Opfer überzuspringen. Und die Spieler auf dem Platz? Na ja, die geraten schließlich auf engstem Raum ohnehin permanent ungeschützt aneinander. Und dabei geht es bekanntlich derart heftig zur Sache, so dass man sich allein schon aus diesen Gründen besser nicht einmischen sollte, ich meine, auch aus Covid-Sicht gesehen. Auch die kleinste Existenz hat schließlich ein Interesse und einen Anspruch auf Existenzsicherung, oder …?

Nur gut, dass wir Schutzisolierten uns mit absoluter Sicherheit darauf verlassen können, dass uns unsere Obrigkeit mit allen möglichen und unmöglichen Kräften so fürsorglich beschützt und behütet, denke ich mir. Aber Vorsicht ist bekanntlich die Mutter der Porzellankiste. Und daher trolle ich mich schließlich mit Charly und Fersengeld vondannen, bevor sich mir vielleicht doch so ein verirrter Winzling aus Wuhan an die gleichen heftet.

In diesem Sinne:

   Go Borussia, zusammen steh’n und Siege seh’n,
   Go Borussia, wir lassen 1.000 Fahnen weh’n…

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*