Mit der Borussia ein neues Erfolgseisen schmieden

Offensivspieler Alexander Schmieden kommt im Sommer vom FSV Jägersburg ins Ellenfeld / „Ein bisschen wie Heimkommen“ – schon als B- und A-Jugendlicher trug er das Borussen-Trikot

Mehr als 20 Jahre ist das jetzt her. Doch der 30. August 2003 hat bei ihm seine Spuren hinterlassen. Gerade zehn Jahre alt geworden war er, als der FC Bayern München in der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde seine Visitenkarte im Ellenfeld bei Saarlandpokalsieger Borussia Neunkirchen abgab. 5:0 gewann der deutsche Rekordmeister, mehr als 23.000 Fans, darunter mehrere Tausend auf der eigens oberhalb der Gegengerade errichteten Zusatztribüne, füllten das weite Rund bis auf den letzten Platz. „Es war mein erster großer Stadionbesuch, zusammen mit meinem Papa“, erinnert er sich noch heute an diesen Spätsommertag, „eine Riesenkulisse in einem tollen Stadion, vielleicht sogar das schönste im ganzen Saarland.“ Was er da noch nicht ahnte: Dass er selbst einmal ein paar Jahre später als B- und A-Jugendlicher im Trikot der Borussia auf diesem Rasen auflaufen sollte! Jetzt kehrt er im Sommer nach langen Jahren ins Ellenfeld zurück: Alexander Schmieden.

In St. Ingbert beim SV und der DJK fing der kleine Alexander mit dem Kicken an, ehe ihn Ralph Flausse und Adetunji Adeyemi bei den B- und A-Junioren der Borussia unter ihre Fittiche nahmen. „Von beiden habe ich viel gelernt“, sagt er im Rückblick, „beide sind Top-Trainer und haben viel Ahnung vom Fußball. Ralph hat viel Herzblut und Leidenschaft investiert und einem die Borussia regelrecht eingeimpft. Tunji hat uns technisch und taktisch geschult und immer viel Wert auf sauberes Passspiel gelegt.“ Im Seniorenbereich angekommen, hat Alexander Schmieden von der guten Ausbildung enorm profitiert. 3. Liga, Regional- und Oberliga mit Elversberg I und II, FK Pirmasens, Völklingen, Saar 05, dann der FSV Jägersburg, wo er derzeit noch spielt – so lauteten die Stationen. Doch es lief nicht immer rund. „Ich musste auch gegen Widerstände ankämpfen, doch das macht einen erst richtig stark“, blickt der 30jährige auf Höhen und Tiefen zurück.

Zu den Highlights seiner Laufbahn gehören zwei besondere Tore: „Zum einen das erste `Amateurtor des Jahres´, damals im Trikot von Röchling Völklingen gegen Wormatia Worms, hat aber nichts genutzt, denn wir haben trotzdem verloren. Zum anderen ein Treffer für den FK Pirmasens im DFB-Pokal gegen den 1. FC Heidenheim, auch hier war es leider ein Tor ohne weitere Bedeutung, nämlich das Ehrentor zum 1:4-Endstand“, erzählt Alexander Schmieden. Als ausgesprochener Teamplayer hätte er gerne auf die beiden Tore verzichtet, „wenn wir dafür gewonnen hätten. Denn der Erfolg der Mannschaft steht für mich ganz klar vor den persönlichen Interessen.“ Zu den Talsohlen der Laufbahn gehören die Verletzungen: Gleich dreimal erlitt Alexander Schmieden einen Kreuzbandriss, nach dem dritten legte er dann schweren Herzens seine Träume vom Profifußball ad acta und konzentrierte sich auf den Beruf: Nach dem Abitur 2012 am Leibnitz-Gymnasium in St. Ingbert und dem Studium der Sportökonomie ist Alexander Schmieden in einem Gesundheitsstudio tätig. Derzeit absolviert er zusätzlich die Ausbildung zum Heilpraktiker und Osteopath, das Ziel ist die Selbstständigkeit. „Das lässt sich mit dem ambitionierten Amateurfußball durchaus verbinden“, so Alexander Schmieden, der bei Freundin Julia, ehemaligen Fußballerin und selbst Fan, in festen und glücklichen Händen ist.

Stationen einer Karriere: Der Jugendliche Alexander Schmieden bei der Borussia (oben), später spielte er u.a. für Saar 05 und derzeit für den FSV Jägersburg (mit Mannschaftskamerad Julian Fricker). (Fotos: Willi Jost / facebook-Seite Alexander Schmieden)

Der im Sommer anstehende Wechsel aus Jägersburg zur Borussia kam eher zufällig zustande. „Wir haben mit Tim Braun zusammen Silvester gefeiert, da hat er ganz einfach mal seine Fühler ausgestreckt und mein Interesse geweckt. Denn da ich derzeit nicht die gewünschten Einsatzzeiten bekomme und die Borussia seit meiner Jugendzeit im Ellenfeld immer noch einen Platz in meinem Herzen hat, war die Sache für mich schon von Anfang an mehr als nur eine Überlegung wert“, berichtet der im Offensivspieler, für den die Rückkehr ins Ellenfeld „so ein bisschen was von Heimkommen an sich hat.“ Schon ein paar Mal hat er im Laufe der Zeit auch gegen die Borussia gespielt – nachhaltig in Erinnerung ist der regnerische Mittwochabend Ende September 2019: Beim 7:1-Erfolg der Lila-Weißen aus Jägersburg hieß der zweifache Torschütze – Alexander Schmieden, dem zudem noch zwei Torvorlagen gelangen!

Was hat er sich für die Zeit im Ellenfeld vorgenommen? Alexander Schmieden hält den Ball flach: „Verletzungsfrei bleiben und das Bestmögliche erreichen, dabei der Mannschaft weiterhelfen mit Toren als Stürmer oder vielen Vorlagen als offensiver Mittelfeldspieler“, stellt er bei der Zielformulierung den mannschaftlichen Erfolg in den Vordergrund. Wer Alexander Schmieden kennt, weiß, dass er auf jeden Fall alles in seinen Kräften Stehende tun wird, um seinem Namen alle Ehre zu machen und mit der Borussia ein neues Erfolgseisen zu „schmieden“!

Borussia heißt Alexander Schmieden schon jetzt herzlich im Ellenfeld willkommen und wünscht noch viel Glück und Erfolg mit dem FSV Jägersburg, ehe die Stadionsprecher Michael Rosar und Oliver Gerber dann ab Sommer bei den Heimspielen im Ellenfeld verkünden können: „Mit der Nummer 37 – unser Alexander Schmieden!“ (-jf-)

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