„Lieber Tore schießen als Tore verhindern!“

So lautet die Grundausrichtung der SG Mettlach-Merzig – am kommenden Samstag (14.30 Uhr) zum Rückrundenauftakt zu Gast in der Ferraro-Sportarena / Interview mit SG-Trainer Holger Klein

Unser Bild: Beifall für seine Mannschaft – Holger Klein ist mit dem bisherigen Rundenverlauf der SG Mettlach-Merzig sehr zufrieden. (Foto: -jf-)

6:3 beim TuS Herrensohr – das war mal eine Ansage am vergangenen Wochenende. Ist die SG Mettlach-Merzig wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt?

HK: Das hoffe ich. Wir sind allerdings schlecht ins Spiel gekommen und lagen schnell 0:1 zurück. Durch den Doppelschlag von Sven Schmitz ist es uns gelungen, noch vor der Pause den Turnaround zu schaffen. Unter dem Strich waren wir fußballerisch besser als der Gegner und haben uns neben den Toren einige weitere Chancen erspielt. Den positiven Moment aus dem Spiel in Herrensohr nehmen wir gerne mit, nachdem wir vor zwei, drei Wochen noch mit dem 2:2 zuhause gegen den FV Bischmisheim und dem 1:3 in Schwalbach Enttäuschungen erleben mussten.

Das Spiel in Herrensohr hat deutlich gezeigt, wo Eure Stärken liegen: In der Offensive! Mit 49 Treffern seid Ihr das torgefährlichste Team der Liga. Das gehört ganz offensichtlich zu Eurer Grundkonzeption.

HK: Ja, wir haben viele gute Spieler, die offensiv denken und gerne Tore schießen. Unser Spiel ist so ausgerichtet, dass wir lieber Tore schießen als sie verhindern. Mir als Trainer ist tatsächlich ein 6:3-Sieg lieber als ein 3:0. Mir ist aber auch bewusst, dass wir durch unsere offensive Grundausrichtung ein gewisses Risiko eingehen und anfälliger für Gegentore sind. Aber unsere Jungs sind einfach begeistert von dem Offensivkonzept.

Coach Holger Klein (re.) ist mit einer guten Mischung aus jungen, hungrigen und erfahrenen Spielern bei der SG Mettlach gut aufgestellt. Andreas Becker und Jacob Collmann (li.) waren die Torschützen beim 3:1-Hinspielsieg gegen die Borussia, auch der junge Jona Schmitt (Mitte) konnte gefallen. (Fotos: -jf-)

Wie zufrieden bist Du mit dem bisherigen Saisonverlauf?

HK: Wir spielen eine gute Hinrunde. Unsere Neuzugänge sind gut integriert, jeder bekommt Einsatzzeiten, innerhalb des Teams stimmt es. Erschwert wurde uns die Runde durch eine zeitweise bescheidene Personalsituation. Da unser Kapitän André Paulus sich schon früh einen Kreuzbandriss zugezogen hatte und dazu Andreas Becker, Peter Lauer, Jannik Schuler oder Jacob Collmann zwischendurch von Verletzungen geplagt waren, hatten wir kleinere problematische Phasen und mussten uns immer wieder neu finden. Unter dem Strich sind wir aber mit dem Verlauf der Spielzeit bislang sehr zufrieden.

Ihr seid ja, wie fast die halbe Liga, im Kampf um die vorderen Plätze mittendrin statt nur dabei. Eine spannende Saarlandliga diesmal!

HK: Die Liga gefällt mir in diesem Jahr viel besser als in der vorigen Saison. Da hatten wir ja mit dem SV Auersmacher eine Übermannschaft, die sich jetzt auch in der Oberliga erfolgreich beweist. Ganz früh ging es ja in der vorangegangenen Spielzeit nur noch darum, hinter Auersmacher Rang 2 zu belegen. Die Kräfteverhältnisse sind nunmehr ausgeglichen, nicht nur für uns als direkt Beteiligte, auch für das Publikum ist das viel schöner!

Im Hinspiel zum Saisonauftakt habt Ihr die Borussia mit 3:1 klar in die Schranken verwiesen. Wie schätzst Du die Mannschaft Deines Kollegen Thorsten Lahm ein?

HK: Im Hinspiel hatten wir eine Borussia zu Gast, die sich zu diesem Zeitpunkt mit neuem Trainer och nicht so richtig gefunden hatte. Dies war allerdings nach der Relegation und der kurzen Sommerpause nicht verwunderlich. Die Borussia von heute ist stärker, hatte eine tolle Serie, bevor sie jetzt in Brebach erstmals unter Thorsten Lahm verloren hat. Das ist aber unter Umständen nur ein Ausrutscher. Ich denke, dass die Truppe jetzt gegen uns ein ganz anderes Gesicht zeigen wird. Denn die Borussia ist in meinen Augen in der Liga eine Spitzenmannschaft, die sich gefestigt hat und ein klares Spielverständnis besitzt. Da wird es für uns schwierig werden, zum Erfolg zu kommen.

Erinnerungen an ein besonderes Spiel: Beim Saisonauftakt in der Oberliga am 30. Juli 2007 war Holger Klein nach seinem Wechsel vom SC Halberg-Brebach ins Ellenfeld nicht nur dabei, sondern auch Torschütze für die Borussia beim 2:2 vor 10.000 Zuschauern gegen den 1. FC Saarbrücken. Einen Freistoß von Christian Mehle verwandelte er per Kopf zum zwischenzeitlichen 1:1. „Da weiß man, wofür man Fußball spielt, warum man die ganzen Strapazen in der Vorbereitung auf sich nimmt, wenn man so ein Erlebnis wie heute mitbekommt“, sagte der heutige Mettlacher Trainer damals vor der SR-Kamera. (Screenshot: -jf-)

Die Partie findet auf dem Kunstrasen in der Ferraro-Sportarena statt. Vorteil oder Nachteil für Euch?

HK: Ich sehe das eher neutral. Wir spielen auf beiden Belägen gerne, auch wenn ich kein Hehl daraus mache, dass ich persönlich als einer, der Jahre lang gespielt hat, den Naturrasen bevorzuge. Die größeren Verletzungen und der körperliche Verschleiß geschehen eher durch den Kunstrasen. Aber zur jetzigen Jahreszeit lässt sich auf dem Kunstrasen sehr guter Fußball spielen und die Kunstrasenplätze werden ja auch immer besser. Deshalb nehmen wir das am Samstag im Ellenfeld gerne an. Wir haben ja in Herrensohr auch auf Kunstrasen gewonnen.

Am Ende der letzten Saison wart Ihr als Vizemeister aufgrund der SG-Regelung nicht zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegation zugelassen. Wie ist da die augenblickliche Situation?

HK: Aktuell ist der Stand der Dinge genau so wie im Sommer. Aber wir haben nochmal einen Antrag gestellt und prüfen derzeit, ob wir auch von unserer Seite aus an dem SG-Status etwas ändern können, um im Falle des Falles aufstiegsberechtigt zu sein. Das ist momentan noch in der Schwebe.

Unabhängig davon: Wo soll die Reise der SG Mettlach-Merzig in dieser Saison noch hingehen?

HK: Wir wollen vorne dranbleiben und gehen jedes Spiel mit dem Vorsatz an, gewinnen zu wollen und das Beste aus unseren Möglichkeiten rauszuholen. Wir haben gesehen, dass wir auch in dieser Runde konkurrenzfähig sind und wollen an die bisher gezeigten guten Leistungen anknüpfen. Welcher Tabellenplatz dabei am Ende herauskommt, werden wir dann ja sehen.

Holger, vielen Dank für das Gespräch! Wir freuen uns auf ein hoffentlich spannendes und faires Duell am Samstag und wünschen Dir und dem ganzen Team eine gute Anreise ins Ellenfeld! (-jf-)

Wer sich Holger Kleins Ausgleichstor zum 1:1 gegen den 1. FC Saarbrücken im Borussen-Trikot zum Oberliga-Auftakt am 30. Juli 2007 im Ellenfeld noch einmal anschauen möchte, kann dies unter folgendem Link tun:

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