Gemeinsame Presseerklärung Kreisstadt Neunkirchen und Borussia Neunkirchen

Unser Bild: Das Ellenfeld-Stadion, einzig noch erhaltenes historisches Stadion aus der Bundesliga-Gründerzeit, ist in die Jahre gekommen. Zuletzt gab es vermehrt Diskussionen um die Sanierung. (Foto: -jf-)

Aufgrund der jüngsten Berichterstattung treten die Kreisstadt Neunkirchen als Eigentümerin und Borussia Neunkirchen als Mieter den Gerüchten um einen Abriss des Ellenfeldstadions entgegen. Es gibt keine Pläne der Stadt oder des Vereins, das Stadion abzureißen: Tribüne inklusive Block 5, Spieser Kurve, die Gegengerade und die Stehränge hinter dem Tor bleiben bestehen. Was die derzeitigen Pläne tatsächlich vorsehen, ist ein Abriss des Kopfbaues, um dort neue Funktionsräume für den Verein, also Umkleiden, Duschen etc. zu errichten. Mittel- bis langfristig sucht die Stadt nach weiteren Fördergeldern, um auf den dann entstehenden Funktionsräumen eine neue Halle zu errichten. Eine neue Halle ist aber noch Zukunftsmusik.

Der Plan zu neuen Funktionsräumen geht zurück auf Gespräche zwischen Stadt und Verein. Die Heizungs- und Sanitäranlagen des Ellenfelds sind in absolut keinem zeitgemäßen Zustand mehr und müssen dringend modernisiert werden. Aufgrund des Klimawandels ist es nicht vertretbar, Energie über alte Anlagen zu verschwenden und die Kosten erdrücken den Verein. Mannschaften, die in Neunkirchen spielen, haben moderne Anlagen verdient, weshalb auch der Rasen inklusive einer Beregnungsanlage erneuert werden soll.

Die für das Ellenfeldstadion typische Silhouette von Block 5, Tribüne, Spieser Kurve, Gegengerade und den Stehrängen hinter dem Tor wird erhalten bleiben. Daher sind Stadt und Verein über die Unterschriftenaktion der sogenannten „Stadiongesellschaft“ mehr als verwundert, in der diese für den Erhalt des Ellenfelds wirbt. Ein Abriss steht aus Sicht von Stadt und Verein vollkommen außer Frage. Das macht die Forderung nach einem Erhalt hinfällig.

Die Vermutung liegt nahe, dass hier bewusst Angst um das Stadion in der Öffentlichkeit geschürt wird, um die eigene Agenda präsentieren zu können. So fordert die „Stadiongesellschaft“ etwa, man solle eine Flutlichtanlage errichten. Eine Flutlichtanlage war nie Teil des Ellenfeldstadions, hat also mit dem Erhalt nichts zu tun. Zudem wird eine solche Anlage vom Verein in der Saarlandliga schlicht nicht gebraucht.

Innenminister Klaus Bouillon erklärt: „Die Zusage von 2 Mio. € aus meinem Haus gegenüber der Kreisstadt NK wurde bereits im Sommer 2019 mit dem damaligen Oberbürgermeister Jürgen Fried besprochen und vereinbart. Die finanzielle Förderung soll dabei in ‚substanzerhaltende Maßnahmen‘ fließen. Da es sich um die Gewährung kommunaler Bedarfszuweisungen handelt, sind hierbei ausschließlich die saarländischen Kommunen als zulässige Zuweisungsempfänger maßgeblich. In diesem Fall die Kreisstadt Neunkirchen, in deren Eigentum das Stadion ist.“

Die „Stadiongesellschaft“ ist eine Interessengruppe von Privatpersonen. In anderen Städten ist eine Stadiongesellschaft häufig eine städtische Tochter, die sich um die Bewirtschaftung des Stadions kümmert. Das ist hier nicht der Fall. Die „Stadiongesellschaft“ hat weder ein Mandat der Stadt noch des Vereins. Sie handeln nicht im öffentlichen Auftrag und sind auch keine Delegierten des Vereins Borussia Neunkirchen.

Ansprechpartner für Oberbürgermeister Jörg Aumann und Oberbürgermeister a.D. Jürgen Fried in Sachen Stadion ist und war immer der Vorstand des Vereins Borussia Neunkirchen.

In der Debatte um die zwei Millionen Förderung des Innenministeriums darf nicht untergehen, dass es sich hier um Steuergelder handelt. Das ist Geld, das die Landesregierung an die Stadt Neunkirchen gibt, um sie in einer angespannten Haushaltslage bei der Sanierung ihres kommunalen Eigentums zu unterstützen. Es wäre weder den Neunkircherinnen und Neunkirchern noch dem Innenministerium zu vermitteln, dieses Geld in z.B. eine Flutlichtanlage zu stecken, die gar nicht gebraucht wird. Das Geld ist in modernen Funktionsräumen gut angelegt. Die Stadt sichert damit, dass auch in Zukunft im Ellenfeld Fußball gespielt werden kann. Der Verein wird finanziell entlastet und es ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.

9 Kommentare

  1. Diese gemeinsame Presseerklärung der Kreisstadt Neunkirchen und von Borussia Neunkirchen ist / war längst überfällig.

    ….
    Jedoch ist zu Beachten, bereits seit 2019 sucht die Stadt NK mittel- bis langfristig nach weiteren Fördergeldern, um auf den dann entstehenden Funktionsräumen eine neue Halle zu errichten. Eine neue Halle ist aber noch Zukunftsmusik.
    …..

    Wie bitte soll man so eine Mitteilung einordnen?
    Es ist zu vermuten, dass die Stadt NK als Stadion-Eigentümer auf Zeit spielt und anscheinend kein Interesse hat hier zeitnah eine schnelle Lösung zu präsentieren.
    Wie lange will Herr Aumann noch planen?

    Borussia benötigt keine Flutlichtanlage da kann man zustimmen. Zumal Borussia froh sein darf im Ellenfeld noch die Saarlandligaspiele austragen zu dürfen.

    Mit diesem Vorstand werden wir bestimmt nicht mehr aus der Saarlandliga aufsteigen!

    Jedoch sollte das Thema einer Flutlichtanlage nicht aufgegeben werden, sollte das Ellenfeld als Multifunktionsarena für andere Veranstaltungsarten genutzt werden.
    Da haben die Borussen als Mieter für ihre Saarlandliga-Fussballspiele kein Mitspracherecht.

    In diesem Sinne ..

    GR R. Müller

    • hallo usw,ich verstehe den seitenhieb auf den vorstand nicht.jedem ist die finanzielle lage bewußt.man kann nur froh sein,daß es überhaupt leute gab,die diese verantwortung übernommen haben.zudem haben sie meiner meinung nach eine wirklich gute arbeit gemacht.wenn jemand der meinung ist einen weg zu kennen um wieder in höheren regionen zu spielen,soll er sich doch mit einem klaren und vertraglich finanziell abgesicherten plan zur wahl stellen.ich glaube nicht,daß sich der vorstand dem in den weg stellen würde.ist dies über einen mehrjährigen zeitraum nicht der fall,laßt diese unnötigen seitenhiebe sein.bringt euch selbst in die vereinsarbeit ein und macht es dann dort möglich um wieder höherklassig zu spielen.

  2. Schauen Sie sich einmal die verwüstete Innenstadt von NK an. Hier geht nichts mehr – auch auf absehbare Zeit nicht mehr, Das Stadion ist (leider) nur ein bitteres Abbild der Innenstadt bzw. der derzeitigen „Kultur“ von NK. Es ist vorbei, so leid mir dies auch persönlich tut. Gehen Sie, so lange Sie noch gehen können.

    • Ja, die Innenstadt von Neunkirchen, einfach nur schlimm, schlimm und noch mal schlimm. Ich warte darauf dass hier die Probleme mal gelöst werden. Das Stadion als Traditionsstätte sollte aber in jedem Fall erhalten bzw. saniert werden!

  3. Als Minister Bouillon – vor gefühlt vielen Jahren – die Zusage über Fördermittel in Höhe von 2 Millionen Euro machte, hüpfte mein Herz vor Freude. Hurra! Unser geliebtes Ellenfeld bleibt nicht nur erhalten, sondern wird auch ertüchtigt! Danach: warten, warten, warten auf die Vorstellung der Sanierungspläne. Pustekuchen! Dieses Projekt kam gar nicht zum Laufen, zumindest wurde öffentlich nicht darüber kommuniziert. Derweil fanden sich einige honorige Persönlichkeiten zusammen, die sich über eine mögliche Sanierung und Steigerung der Attraktivität des Stadions Gedanken machten, ehrenamtlich, fernab von jeglichem Eigennutz, Profilisierungsgehabe oder sonstigen kritikwürdigen Gründen. Es wird der Eindruck erweckt, als koche diese „Stadiongesellschaft“ ihr eigenes Süppchen und bilde einen Gegenpol zum Verein und der Stadt Neunkirchen. Mitnichten! Es geht ihr einzig und allein um das Stadion und die Borussia.
    Hat sich vor einigen Wochen Ehrenpräsident Dr. Bauer – seine Verdienste um die Borussia bleiben unberührt – in einem Leserbrief an die Saarbrücker Zeitung sehr negativ über die Personen und deren Ansinnen geäußert, so fühlen sich jetzt auch die Borussia und die Stadt Neunkirchen zu einer gemeinsamen Stellungnahme bemüßigt. Immerhin, hier erfährt man zum allerersten Mal die Pläne der Verantwortlichen. Außer Frage steht für alle die Sanierung der Funktionsräume und die Erneuerung der Energieanlage. Überhaupt kein Diskussionsgrund. Was die Flutlichtanlage anbelangt, kann ich der Argumentation nicht folgen, in der Saarlandliga bräuchte man keine. Borussia spielt also immer in dieser Liga? Für mich nicht akzeptabel! Selbst in dieser Liga gibt es in jeder Saison Spiele unter Flutlicht, seien es Pokal-, Nachholspiele oder Spiele mitten in der Woche aufgrund Englischer Wochen. Gab es vor ein paar Jahren nicht mal ein Pokalspiel, das mit Hilfe einer provisorischen Flutlichtanlage für Gänsehautfeeling sorgte? Es war eine tolle Atmoshäre.
    Mein Vorschlag: alle an einen Tisch, im Hinblick auf die Borussia und deren Zukunft eine gemeinsame, realisierbare Lösung finden. Große Bitte an die Verantwortlichen: kommt endlich in die Puschen. Es ist schon soviel Zeit vergangen. Zum Beispiel hätte man die pandemiebedingte Pause hervorragend nutzen können für die Rasenerneuerung!
    Hoch lebe Eisen, hoch lebe Stahl …

  4. Als der Heusnersweiher das Stadtbad verlor, war auch der endgültige Niedergang des Ellenfelds eingeleitet. Ein gruseliger Rewe hat das Stadtbad ersetzt; von sportlicher Kult(ur)stätte ist doch nichts mehr zu sehen. Zudem haben die Menschen, die in den Ruinen der (Innen-) Stadt hausen, überhaupt keinen Bezug zur Borussia und zum Ellenfeld. Ich selbst habe die Menschen aus der großen Zeit der Borussia (Jirasek, Frisch, Leist, Harig, Ringel, Follmann, Dörrenbecher, etc.) persönlich gut gekannt. Es tut mir in der Seele weh, was aus Neunkirchen, der Borussia sowie dem Ellenfeld geworden ist. Machen Sie sich nichts vor, es ist vorbei und kein Stein wird auf dem anderen bleiben.

  5. Ich schreibe dies als Privatperson

    Als Gründer der Stadiongesellschaft Ellenfeld (SGE) frage ich mich: Haben wir etwas falsch gemacht? Haben wir mit unserem Engagement für das Ellenfeld-Stadion jemandem wehgetan? Haben wir jemanden beleidigt? Haben wir den Verein geschädigt? Ich könnte noch mehrere Nächte darüber schlafen und werde keine Antwort finden. Die gemeinsame Presserklärung von Stadt und Borussia hinsichtlich des Ellenfeldes geht mir inhaltlich „unter die Gürtellinie“!

    Warum behaupte ich das?
    Die SGE hat sich aus Vereinsmitgliedern der Borussia rekrutiert und mit Einverständnis von Verein und Stadtverwaltung auf den Weg gemacht, Fördergelder für die Sanierung und Ertüchtigung des Ellenfeld-Stadions einzuwerben. Sie hat als logische Ergänzung zum Förderantrag der Stadt an das BMI (Neubau einer Dreifelderhalle) 5 Sanierungs-/Ertüchtigungsmaßnahmen definiert um das Stadion in eine sichere Zukunft zu führen. Dies alles immer unter Information und Koordination mit Stadt und Verein Borussia Neunkirchen.
    Im Gegensatz zur Stadt, deren Anträge beim BMI in Berlin keine Berücksichtigung fanden, hatte es die SGE geschafft für die 5 Maßnahmen eine Mio. Euro einzuwerben aus der dann aus welchem Grund auch immer 2 Mio. wurden, die „für die Sanierung des historischen Ellenfeld-Stadions zur Verfügung gestellt werden“ sollten (so Minister Boullion in der SZ).

    Dafür haben wir keinen Dank und auch keinen Applaus erwartet, allerdings auch keine Missachtung durch Verein und Stadtverwaltung verdient, wie es im obigen Artikel zum Ausdruck kommt. Wir sind Ehrenmänner, haben uns ehrenamtlich,immer mit Wissen von Verein und Stadt für das Ellenfeld-Stadion eingesetzt und waren erfolgreich. Die Behauptung, dass wir kein Mandat für das Einwerben von Fördermittel hatten ist schlicht und einfach falsch, um andere Adjektive wäre ich nicht verlegen.

    Seit nunmehr fast 2 Jahren besteht die 2. Mio. Zusage. Bis heute ist im Stadion nichts passiert, außer Aussagen über Abrisspläne von Block 5, die wieder dementiert wurden und die Aussicht auf eine Rasenerneuerung, bei der man hoffentlich nicht die Beregnungsanlage vergisst. Sanierungsmaßnahmen für das Stadion werden nicht geplant, die dringende Betonschadstellensanierung der Spieserkurve überhaupt nicht in Erwägung gezogen.
    Es stellt sich also die Frage, was bleibt an Sanierung außer Hallenabriss und Neubau der Funktionsräume für das eigentliche Stadion übrig?
    Die Antwort heißt: Nichts!
    Oder war das von vorneherein der Plan?

    Hoch lebe Eisen und unser Ellenfeld, mehr als nur ein Stadion!
    Prof. Dr. Jens Kelm
    Mitglied der Borussia

  6. Wenn ich dies als Außenstehender und jahrzehnte langer Borusse alles so lese gibt es für mich nur eine Lösung:
    Alle an einen Tisch, ehrlich miteinander und NICHT übereinander reden!
    Persönliche Dinge hinten anstellen
    Zum Wohle der Borussia.

    Uwe GRUB

    Uwe GRUB

  7. Sehr geehrter Herr Kelm, ich habe vollstes Verständnis für Ihre Empörung und Sprachlosigkeit ob dieser unsäglichen Presseerklärung. Wie niveaulos ist die Vermutung, Ihre SGE schüre Angst, um die eigene Agenda vorstellen zu können! Meine Hochachtung für den Vorstand, daß er in schwierigen Zeiten das „Schiff Borussia“ einigermaßen auf Kurs halten konnte, aber dafür, daß er sich vor den Wagen der Stadtverwaltung hat spannen lassen, muß ich mich als Fan und Mitglied der Borussia fremdschämen. Ich glaube, daß die Stadt deshalb nichts unternimmt und auf Zeit spielt, um nach dem Anzapfen weiterer Fördertöpfe zusammen mit Bouillon´s Millionen den Traum einer neuen Halle zu verwirklichen. Eine neue Halle hat mit der Sanierung des Stadions überhaupt nichts zu tun; das ist ein eigenes Projekt. Also vorläufig Hände weg von einem Abriß des Kopfbaues. Die Ablehnung einer Flutlichtanlage ist mir zu kleinkariert. Die geschätzten 150.000 Euro dafür sind durchaus vertretbar. Das Ellenfeld würde dadurch viel attraktiver und zukunftsicherer werden; ohne Visionen kein Forschritt!
    Wie widersinnig ist es, einerseits die hohen Energiekosten zu beklagen, andererseits aber nichts unternommen wird, die Energieanlage zu erneuern. Man müßte die Stadt dafür regresspflichtig machen!
    Ich hoffe sehr, daß Sie, Herr Kelm und Ihre Kollegen nicht hinwerfen und Sie sich weiterhin mit Herzblut für unser Ellenfeld und die Borussia engagieren!

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