„Der Aufstieg sollte unser Ziel sein!“

Borussias Neuzugang Malte Dennert im Interview / Erfolgreiche Jahre in den USA mit Studium und College Fußball haben ihn geprägt / „Möchte im deutschen Fußball Fuß fassen und bei der Borussia gerne Stammspieler werden“

Unser Bild: Malte Dennert als Kapitän der Indiana Tech Warriors trägt in der neuen Saison das Borussen-Trikot. (Alle Fotos: privat)

Seit vergangenen Donnerstag befinden sich Borussias Neuzugänge, die die Aufstiegsspiele nicht mitgemacht hatten und sich deshalb schon zwei Wochen früher in die wohlverdiente Sommerpause gegangen waren, in der Vorbereitung. „Die Jungs sind total engagiert“, zeigt sich Übungsleiter Peter Rubeck von der Metalität seiner neuen Schützlinge sehr angetan und hat den Eindruck, „dass Neunkirchen für sie etwas ganz Neues, etwas Besonderes ist. Sie freuen sich auch auf das ganze Drumherum mit den Kabinen und vor allem mit dem Stadion.“ Lediglich Florian Stopp und Nico Christmann sind schulisch bzw. beruflich bedingt erst am heutigen Montag ins Training eingestiegen. Ab sofort mit dabei ist auch Malte Dennert (MD), der von der DJK Ballweiler-Wecklingen ins Ellenfeld gekommen ist. Welche Stationen er bisher in seiner Laufbahn absolviert hat, warum er nach Neunkirchen gewechselt ist, welche Ziele er persönlich und mit der Mannschaft erreichen will – das verrät der 26jährige Offensivspieler im folgenden Gespräch.

Malte, herzlich willkommen im Ellenfeld. Damit die Fans der Borussia Dich ein bisschen näher kennenlernen, erzähle uns doch bitte etwas über Deine bisherige Karriere!

MD: Bereits mit 4 Jahren habe ich mit dem Kicken angefangen, beim FC Homburg die Jugendmannschaften durchlaufen. Nach meinem Wechsel zur weiterführenden Schule nach Kaiserslautern habe ich von der U14 bis zur U16 das Trikot der roten Teufel getragen, ehe es zurück nach Homburg ging. Der ASV Kleinottweiler war meine erste Station im Seniorenfußball, ehe ich dem Ruf des FSV Jägersburg folgte, um dort zunächst in der zweiten Mannschaft zu spielen, aber mit Perspektive für die erste Mannschaft. Da in dieser Zeit aber mein schulischer Abschluss in Form des Abiturs anstand, habe ich darauf die Priorität gelegt und bin in Jägersburg oft für die dritte Mannschaft in der Kreisliga A aufgelaufen.

… allerdings unheimlich erfolgreich. Die Daten (46 Tore und 23 Assists in 26 Spielen) zeigen ja wohl eindeutig, dass Du für diese Liga überqualifiziert warst!

MD (lacht): Das mag so sein, aber es hat einfach unheimlich viel Spaß gemacht, mit den Jungs zu kicken.

In der anschließenden Saison warst Du nach Deinem Wechsel zu Genclerbirligi Homburg in die Landesliga aber auch kaum weniger erfolgreich: 20 Tore und 1 Vorlage in 24 Spielen ist auch eine Hausnummer!

MD: Ja, wir haben uns immer in der Liga gehalten.

Dann bist Du in die USA gegangen …

MD: Ich habe gemerkt, dass es an der Zeit war, sportlich, privat und persönlich etwas ganz Neues zu machen, ganz neue Erfahrungen zu sammeln. In den USA habe ich mich in der College Liga den Indiana Tech Athletics angeschlossen. Bei den „Warriors“, wie das Fußballteam sich nannte, habe ich viereinhalb Jahre gespielt, drei davon als Kapitän. Ab dem zweiten Jahr hatten wir einen neuen Trainer aus Schottland, der viele neue Impulse mitgebracht hat. Es war eine sehr erfolgreiche Zeit, wir haben drei Jahre in Folge Meisterschaft und Pokal in unserem Distrikt gewonnen und uns für die sogenannten „Nationals“, das Finalturnier für die Sieger aller Distrikte, qualifiziert.

Auch im Studium warst Du erfolgreich.

MD: Ja, ich habe meinen Bachelor und Master in Business Administration gemacht mit dem Ziel, später im Sportmanagement und Marketing zu arbeiten.

Was nimmst Du aus den Jahren in Amerika mit?

MD: Sehr viele und unbezahlbare Erfahrungen und Erlebnisse, auch weit über das Sportliche hinaus. Ich habe dort relativ professionell Sport betrieben, bin in der englischen Sprache flüssig und konnte viele internationale Beziehungen knüpfen, aus denen sich gute Freundschaften entwickelt haben. Ich hatte die Gelegenheit, mit Fußballern aus aller Welt, zum Beispiel Ghana, Ecuador und England, aber auch aus Barcelonas Fußballschule La Masia zusammenzuspielen. Die Jahre in den USA waren eine unheimlich große Horizonterweiterung, ehe ich im Dezember 2021 einen Schlussstrich unter das Kapitel zog und in die saarländische Heimat zurückgekehrt bin. Mein Freund Pascal Gherram hat mich dann nach Ballweiler gelotst, wo ich ab Januar in der Rückrunde einfach nur mit Freunden kicken und Spaß haben wollte.

Wo Du aber auch mit 10 Toren in 13 Spielen maßgeblich zum Aufstieg in die Saarlandliga, dem größten Erfolg in der DJK-Historie, beigetragen hast! Wie kam jetzt der Kontakt zur Borussia zustande?

MD: Peter Rubeck kannte mich aus seiner Zeit, als er in Ballweiler Trainer war, denn in meiner USA-Zeit habe ich, wenn ich auf Heimaturlaub war, unter ihm sporadisch auch mittrainiert, um mich fitzuhalten. Bei unserem Spitzenspiel der Verbandsliga am 1. Mai beim Verfolger SV Hellas Bildstock war er anwesend, als wir nach meiner 1:0-Führung binnen zehn Minuten mit 1:4 in Rückstand gerieten, aber noch vor der Pause den Anschluss zum 3:4 und am Ende noch den Ausgleich schafften. Anscheinend habe ich ihm in diesem Spiel, in dem ich ein Tor erzielen und zwei vorbereiten konnte, gefallen.

Welche Ziele hast Du mit der Borussia und ganz persönlich in der kommenden Spielzeit ins Auge gefasst?
MD: Da die Borussia ja jetzt den Aufstieg knapp verpasst hat, sollte das in der neuen Saison unser Ziel sein. Ein Traditionsverein wie die Borussia sollte den Anspruch haben, höher zu spielen. Ich persönlich möchte dazu gerne meinen Beitrag leisten, möglichst Stammspieler werden und nach meinen USA-Jahren im deutschen Fußball Fuß fassen.

Wie sind Deine ersten Eindrücke?

MD: Sehr positiv! Der Stamm der Mannschaft konnte gehalten und vielversprechende junge Spieler an Land gezogen werden. Es ist Qualität vorhanden!

Auch beruflich startest Du bald neu.

MD: Ich freue mich auf die Aufgabe bei der Firma RRC Power Solutions, einem weltweit führenden Unternehmen in der mobilen Energieversorgung, im Technologiepark in Homburg, wo ich ab 1. August die Stelle als Sales Manager antrete.

Dann wünschen wir Dir sportlich und beruflich einen gelingenden Neuanfang – herzlich willkommen im Ellenfeld, Malte Dennert! (-jf-)

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