„Da ist bestimmt das eine oder andere Goldkehlchen dabei!“

Kurzinterview mit Borussen-Kapitän Marco Dahler nach dem 4:1-Testspiel-Sieg gegen den FSV Salmrohr

Er hatte sich schon seit Monaten immer wieder mit Blessuren herumgeplagt, aber im Saisonfinale trotz Schmerzen auf die Zähne gebissen. In der Sommerpause war endlich Zeit, sich auszukurieren. Jetzt ist er in den Kader zurückgekehrt: Marco Dahler (Foto oben/-jf-). Der Borussen-Kapitän führte in den Tests gegen den FK Pirmasens und den FSV Salmrohr erstmals wieder seine Mannschaft aufs Feld. Nach der Partie gegen die Salmtaler stand Marco Dahler (MD) Nicky Kassner in einem kurzen Interview Rede und Antwort.

Marco, Du bist erst später in die Vorbereitung eingestiegen. Wie geht es Dir jetzt?

MD: Danke der Nachfrage, immer besser! Ich komme immer mehr in den Rhythmus, habe auch viele Übungen vom Physio bekommen, die ich zuhause mache. Es sieht gut aus!

Es gab ja in der Sommerpause einen personellen Umbruch im Team, einige Spieler sind gegangen, andere dazugekommen. Was ist da Deine Aufgabe als Kapitän, wie geht man als Capitano damit um?

MD: Die Aufgabe ist für mich relativ simpel, denn die Trainer haben mit den Neuzugängen sehr gute Arbeit geleistet und darauf geachtet, dass sie auch charakterlich zu uns passen. Einige kennt man ja schon wie zum Beispiel Kevin Collofong, Kristof Scherpf und Jan Luca Rebmann, die schon das Borussen-Trikot getragen haben, oder Jan Eichmann aus früheren Begegnungen. Da ist die Integration ein einfacher Prozess, sie läuft fast von selbst. Heute nach dem Spiel gegen Salmrohr ist Mannschaftsabend – das ist immer eine gute Gelegenheit, die Integration zu vertiefen. Ich kann sagen, dass das Kabinenleben bei uns eigentlich immer sehr intakt ist.

Gibt es da Rituale, die neue Spieler absolvieren müssen?

MD: Normalerweise muss der Neue vor versammelter Mannschaft ein Lied singen. Das wird diesmal beim Mannschaftsabend etwas schwierig, da wir zusammen aufs Stadtfest in Saarbrücken gehen. Aber wir werden das im internen Kreis natürlich nachholen. Da ist bestimmt das eine oder andere Goldkehlchen dabei (lacht)!

„Ist ein gutes Gefühl, einen Torwart hinter sich zu haben, der mitspielt und uns den Rücken frei hält“ – Marco Dahler über Kevin Collofong (oben) und seine taktische Rolle. (Foto: -jf-)

Zum sportlich-taktischen: Borussia hat mit Kevin Collofong einen neuen Torwart, der relativ weit draußen vor dem Tor agiert. Müsst Ihr in der Defensive jetzt anders spielen als in der vergangenen Saison?

MD: Mit der Spielweise, dass wir mit unserer letzten Reihe hoch stehen, wollen ja ganz bewusst etwas ins Risiko gehen. Gerade bei uns im Stadion, wo gefühlt noch 60 Meter zum Tor hinter uns sind, ist es dabei sehr gut, wenn du einen Torwart hast, der mitspielt, und du deshalb keinen 60-Meter-Sprint anziehen musst, um hinterher zu kommen. Wenn dann ein solches Gegentor wie beim 3:2 in Marpingen passiert (Anm. d. Red.: Marpingens Torjäger Björn Recktenwald hatte Kevin Collofong mit einem Lupfer aus mehr als 50 Metern überlistet), hat das natürlich auch etwas mit der Qualität des Torschützen zu tun. Da muss man dann den Hut ziehen und sagen: Respekt! Aber von hundert solcher Bälle geht vielleicht einer rein. Dieses Risiko gehen wir halt ein. Aber wie gesagt: Wenn wir als Kette überspielt werden, ist es ein gutes Gefühl zu wissen, dass da ein Torhüter hinten dran steht, der mitspielt und uns den Rücken freihält.

Marco, vielen Dank für Deine Ausführungen – wir wünschen Euch eine gute finale Phase der Vorbereitung und Dir weiter gute Fortschritte bei der Genesung!