Borussias U23 belohnt sich nicht beim Stadionerlebnis

Trotz guter Leistung und leidenschaftlichen Kampfes 1:3 gegen Borussia Spiesen II / In der Effizienz waren die Gäste den Borussen voraus

„Same procedure as every week.” Mit dem leicht abgewandelten Motto des Bulters James aus dem legendären Silvester-Sketch „Dinner for one“ kann man ganz gut beschreiben, was sich bei der Partie der U23 der Borussia am gestrigen Sonntag im Ellenfeld-Stadion gegen Borussia Spiesen abspielte. „Die Jungs haben das gut gemacht, haben Volldampf gegeben und die letzten Körner rausgeholt. Wir waren nicht die schlechtere Mannschaft und stehen doch wie schon in den letzten Wochen wieder mit leeren Händen da“, resümierte ein ob des Ergebnisses enttäuschter Besart Surdari. Borussias Trainer hatte den Unterschied zwischen beiden Mannschaften schnell ausgemacht: „Spiesen hat die Torchancen genutzt, wir haben sie liegen lassen. In Sachen Effizienz war uns der Nachbar voraus!“

Gleich die erste Möglichkeit nutzte Spiesen nach zehn Minuten zum 0:1. Nico Scholer war auf der linken Seite „auf die Reise“ geschickt worden, bediente den im Strafraum völlig blank stehenden Tim Rech, der keine Mühe hatte, mit einem platzierten Flachschuss die Lederkugel im langen Eck zu versenken. Doch die Borussen zeigten sich keineswegs geschockt, schüttelten sich ein wenig und spielten energisch nach vorne. Nach Balleroberung von Elman Simou setzte sich Umut Irmak geschickt gleich gegen mehrere Gegenspieler durch, doch sein Schuss wurde in letzter Sekunde von einem Abwehrbein abgeblockt. Kurz darauf war Jan Mallick auf der linken Flanke in eine gute Position gebracht worden, doch sein Abschluss – halb Schuss, halb Flanke – ging mangels Abnehmer in der Mitte rechts am Tor vorbei. Nach 39 Minuten der verdiente Ausgleich, als Torjäger Michael Dornhof auf Zuspiel von Jan Mallick aus 18 Metern einfach mal abzog und Spiesens Torwart Luka Balukcic auf dem falschen Fuß erwischte, so dass der Ball mittig im Tor einschlug.

Doch das Remis hatte nur drei Minuten Bestand. Nach einem unnötigen Ballverlust an der Mittellinie konnte Borussias starker Torwart Ahmed Atriss den von Nico Scholer abgefeuerten Distanzschuss im Flug über die Latte lenken, verletzte sich dabei aber und musste behandelt werden. „Die Konzentration in unserer Defensive ging dabei offensichtlich verloren“, musste Besart Surdari feststellen und mitansehen, wie die Gäste nach dem anschließenden Eckball erneut in Führung gingen: Den Kopfball von Naim Hima aus nächster Nähe parierte Ahmed Atriss noch reflexartig, doch gegen den Nachschuss des freistehenden Tim Rech war Borussias Keeper machtlos (42.). Die Borussen hätten Sekunden vor dem Pausenpfiff des tadellos leitenden Schiedsrichter Kevin Bläsing den Ausgleich erzielen können, als Michael Dornhof, wieder von Jan Mallick in Szene gesetzt, am Elfmeterpunkt hart bedrängt den Ball nicht richtig traf und rechts am Tor vorbei zielte.

Nach dem Seitenwechsel bestimmten die Borussen das Geschehen, die Gäste verlegten sich auf Konter, die allerdings stets gefährlich waren. So hielt Ahmed Atriss in einer Eins-zu-eins-Situation gegen den zweifachen Torschützen Tim Rech die Borussen im Spiel, auf der anderen Seite sorgte Torwart Balukcic für höhere Herzfrequenzen, als er einen strammen Schuss von Michael Dornhof „durch die Hosenzträger“ rutschen ließ, das Leder aber noch rechtzeitig vor Überschreiten der Torlinie unter sich begraben konnte. Die Entscheidung fiel nach knapp 70 Minuten, als Borussias Abwehr den aufgerückten Nico Schwender nur durch regelwidrigen Einsatz vom Ball trennen konnte. Da sich die Szene im Strafraum abspielte, blieb Schiri Bläsing nichts Anderes übrig, als auf den ominösen Punkt zu zeigen. Nico Scholer ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte den Strafstoß links oben ins Eck.

Mit der Leistung und dem Erlebnis, im altehrwürdigen Stadion zu spielen, war Coach Besart Surdari nach den fairen 90 Derby-Minuten zufrieden, konnte aber auch beobachten, „dass das Spiel auf dem Stadionrasen und dem großen Platz viel Kraft kostet.“ Ein besonderes Lob hatte der Trainer für seinen Torwart Ahmed Atriss parat („Für mich der beste Spieler auf dem Platz!“), wollte aber auch die Mitspieler nicht außen vorlassen: „Eine der besten Leistungen, seit ich die Mannschaft übernommen habe. Deshalb um so mehr schade, dass wir uns nicht belohnt haben. Dennoch: Wir sind auf dem richtigen Weg und müssen unbeirrt und geduldig weiterarbeiten. Dann wird sich der Erfolg einstellen“, spricht Besart Surdari seinen Jungs Mut zu. Am kommenden Sonntag steht für Borussias U23 am Maifeiertag gleich das nächste Derby an, wenn man um 13.15 Uhr beim SC Ludwigsthal II zu Gast ist. (-jf-)

Vielen Dank an Borussias Kameramann Heinz Petri für die bewegten Bilder vom Spiel unserer U23 gegen Borussia Spiesen!

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