Generalprobe für Borussia

Im Finale des 2. LEVOBANK-Cups treffen die Borussen nach dem 3:0-Sieg gegen Preußen Merchweiler jetzt auf Gastgeber und Oberligist FC Hertha Wiesbach / Anstoß im proWin-Stadion: Sonntag, 16.00 Uhr

Unser Bild: Zweifacher Torschütze beim 3:0 gegen Merchweiler – Borussias Rückkehrer Kristof Scherpf. (Foto: -jf-)

Borussia hat beim 2. LEVOBANK-Cup des FC Hertha Wiesbach das Finale erreicht. Am Donnerstagabend besiegten die Schützlinge von Jan Berger und Jörg Backes Ligakonkurrent Preußen Merchweiler mit 3:0. Lennart Niederländer hatte die Borussen, die kurzfristig auch auf den beruflich verhinderten Tim Klein verzichten musste, früh (6.) in Führung gebracht. Nach der Pause stellte Kristof Scherpf mit zwei Treffern (56. / 78.) das Signal auf Grün. Die Borussen konnten es sich in der besseren zweiten Halbzeit sogar leisten, einen Foulelfmeter zu vergeben: Der sonst so sichere Schütze Marco Dahler scheiterte nach gut einer Stunde an Merchweilers Neuzugang Levin Fuchs, der das Leder parieren konnte. Im Finale treffen die Borussen nun am Sonntag (16.00 Uhr) auf Oberliga-Aufsteiger Hertha Wiesbach, der sich im zweiten Halbfinale mit 4:0 gegen den Verbandsligisten VfL Primstal durchsetzte.

Trotz des Sieges gab Jan Berger zu, „dass wir vor der Pause auch ein bisschen Glück hatten, dass der Gegner einige kleine Fehler von uns nicht ausgenutzt und gute Konterchancen unsauber ausgespielt hat. Aber nach dem Seitenwechsel waren wir viel beweglicher und konnten die Partie dann verdient für uns entscheiden. Insgesamt haben wir das ordentlich gemacht gegen einen qualitativ guten Gegner, der ja in zwölf Tagen im ersten Auswärtsspiel der Saarlandliga unser Gastgeber sein wird.“ Die „kleinen Fehler“ hat der Trainer für die letzte Trainingswoche vor Saisonbeginn aufmerksam registriert, will sie aber auch nicht überbewerten: „Wir werden sicher auch im Ligabetrieb Fehler machen. Wenn keine Mannschaft Fehler macht, würden ja alle Spiele 0:0 ausgehen. Letztlich ist Fußball ein Ergebnissport, und da zählt das Endresultat: Wir haben gegen einen Ligakonkurrenten 3:0 gewonnen.“

Mit Hertha Wiesbach wartet jetzt knapp eine Woche vor dem Saisonauftaktspiel gegen den 1. FC Saarbrücken II nochmal ein letzter und richtig starker Gradmesser – sicherlich auf ähnlichem Niveau wie der FK Pirmasens, gegen den die Borussen bekanntlich im Test mit 1:6 den Kürzeren gezogen hatten. Daran, dass der Gastgeber aus Wiesbach am Ende der vergangenen Saison nach zwei Jahren Abstinenz die Rückkehr in die Oberliga, der die Hertha zuvor zehn Jahre angehört hatte, schaffen sollte, war im Herbst 2024 eigentlich nicht zu denken. Denn am 9. Spieltag hatten die Schwarz-Gelben mit 2:4 in HAsborn verloren und fanden sich auf Tabellenplatz 11 wieder. Nicht nur das: Aufgrund einer Steuernachzahlung musste man bis zur Winterpause den Gürtel enger schnallen, Trainer und Spieler sollten für einige Monate auf Teile ihrer Aufwandsentschädigungen verzichten. „Da hat man dann gemerkt, dass die Jungs Charakter haben. Dass wir dann sogar Meister geworden sind, ist ein Super-Erfolg“, freut sich der sportliche Leiter Dominik Schumacher. Die Planungen für die neue Saison sind durch den kurzfristigen finanziellen Engpass nicht beeinträchtigt. „Es läuft alles wieder im geregelten Bahnen“, so Schumacher.

Geht jetzt in seine zehnte Saison als Hertha-Coach: Michael Petry „will Wiesbach in der Oberliga etablieren und wieder eine bessere Rolle spielen.“ (Foto: -jf-)

Trainer Michael Petry, der mit der Hertha jetzt in seine zehnte Spielzeit geht, darf sich auf fünf Neuzugänge freuen: Von der Elversberger Reserve kommen Erion und Edonis Metaj, aus der U19 des Zweitligisten zudem Jannis Ebel. Ebenfalls neu im Kader sind Leon Theobald (vom VfL Primstal) und der aus Völklinger Zeiten oberligaerfahrene Jan Wollbold (vom SV Bliesmengen-Bolchen). Aus dem eigenen Nachwuchs rücken die Offensivspieler Luca Delestowicz und Sinan Yilmaz, dazu Mittelfeldspieler Marvin Winkler in die erste Mannschaft auf. Da auch Top-Torjäger Pascal Piontek (22 Tore) gehalten werden konnte, ist Coach Petry zuversichtlich, das Saisonziel Klassenerhalt erreichen zu können: „Ich sehe sieben bis acht Teams auf demselben Niveau wie wir. Davon müssen wir drei bis fünf hinter uns lassen“, erklärt der Trainer, der die Hertha „wieder in der Oberliga etablieren und dort auch wieder eine bessere Rolle spielen“ will. An der prinzipiell eher offensiv ausgerichteten Spielidee will Petry auch in der höheren Klasse festhalten: „Wer uns kennt, weiß, dass wir eine offensive Mannschaft sind. Ich gewinne lieber 5:4 als 1:0.“ Naiv will er aber den gestiegenen Anforderungen nicht begegnen: „Wir wollen nicht ins offene Messer laufen und werden schauen, dass wir auch defensiv gut stehen.“

In den bisherigen Testspielen gegen unterklassige Gegner erreichte die Hertha unterschiedliche Resultate. Nach einem 1:1 gegen den SC Halberg-Brebach unterlag man der U23 der SV Elversberg mit 1:2 und besiegte den SV Humes mit 2:0. Gegen den VfB Theley hielt man sich gleich zweimal schadlos (2:0, 3:0) und blieb auch beim 2:0 gegen die SG Nohfelden-Wolfersweiler ohne Gegentor. Beim IPM Nordsaar-Cup dagegen mussten sich die Männer von Michael Petry gegen den FC Blau Weiß St. Wendel im Elfmeterschießen mit 4:5 geschlagen geben. Noch zwei Wochen hat die Hertha jetzt Zeit für den weiteren Feinschliff, bis am 2. August Mitaufsteiger FV Dudenhofen im proWin-Stadion zu Gast ist. (-jf-)

Statistik: Borussia – Preußen Merchweiler 3:0 (1:0)

Borussia: Kevin Collofong –Tim Cullmann, Marco Dahler (C), Jan Eichmann, Dilowan Günel (ab 46. Dominik Cullmann), Leon Bayer, Nico Christmann (ab 73. Lennart Niederländer), Sayfedine El Khadem (ab 46. Florian Stopp), Lennart Niederländer (ab 46. Christoph Stemmler), Jan Luca Rebmann, Kristof Scherpf (ab 79. Alexander Velikov). – Trainer: Jan Berger, Jörg Backes.

Tore: 1:0 (6.) Lennart Niederländer, 2:0 (56.) Kristof Scherpf, 3:0 (78.) Kristof Scherpf. – Besondere Vorkommnisse: Levin Fuchs hält Foulelfmeter von Marco Dahler (66.).