5 Fragen an Holger Klein

Der Trainer der SG Mettlach-Merzig, Holger Klein, im Gespräch vor dem Spiel am Samstag (16.00 Uhr) in der Ferraro-Sportarena im Ellenfeld

Er trug zwei Jahre lang das Trikot der Borussia, erzielte in 44 Spielen 9 Tore, absolvierte im Ellenfeld und für den FC Homburg, den SC Halberg-Brebach und Röchling Völklingen fast 200 Spiele in der Oberliga. Seine Spielerkarriere ließ er beim FSV Hemmersdorf ausklingen und blieb dem runden Leder als Trainer bis heute treu. Bei der SG Mettlach-Merzig geht der 41jährige Lehrer nun in seine sechste Saison. Am Samstag kommt er mit seinen Jungs ins Ellenfeld und äußert sich im Gespräch über die Situation in Mettlach, über seine Erwartungen zum Spiel bei der Borussia und gibt auch eine Einschätzung des Gegners: Holger Klein (HK).

Nach fünf Spieltagen vier Punkte und Platz 13, zuletzt zwei Niederlagen – man kann davon ausgehen, dass ein Trainer mit dieser Start-Bilanz nicht unbedingt zufrieden ist oder?

HK: Das muss man differenzierter sehen. Im Auftaktspiel gegen Hertha Wiesbach haben wir eine ansprechende Leistung gezeigt, uns ordentlich präsentiert und letztlich nur durch einen unglücklichen Torwartfehler mit 1:2 verloren. Mit dem, was meine Mannschaft anschließend beim 0:0 in Homburg gezeigt hat, kann ich ebenfalls gut leben, wir waren nahe dran an einem Sieg! Auch das 3:0 gegen den mittlerweile erstarkten Aufsteiger aus Reisbach konnte sich sehen lassen. In Urexweiler haben wir gegen die SG Marpingen unter sehr ungünstigen Bedingungen mit Gewitter 1:3 verloren, der Gegner hat kämpferisch alles ausgepackt. Das Spiel hatte Pokalcharakter, sowas von David gegen Goliath, auch hier hat uns letztlich ein Torwartfehler das Genick gebrochen. Und zuletzt beim 0:2 in Hasborn war der Gegner klar die bessere Mannschaft, das muss man anerkennen. Also war insgesamt bei weitem nicht alles schlecht!

Welches Ziel habt Ihr Euch für diese Saison gesteckt?

HK: Wir wollen in einer durch die Oberliga-Absteiger sicherlich stärkeren Liga als zuletzt auf einem einstelligen Tabellenplatz landen und eine gesicherte Runde spielen.

Warum so vorsichtig, nachdem die SG Mettlach in den vergangenen Jahren immer wieder mal ganz oben dranschnuppern konnte?

HK: Wir haben mit Sicherheit nicht mehr den Anspruch der vergangenen Spielzeiten weil wir einen Umbruch im Kader hatten, der mit einem Qualitätsverlust einherging. Mit Jacob Collmann und dem langjährigen Kapitän André Paulus haben wir zwei Leistungsträger abgeben müssen. Hinzu kommt, dass auch Stammspieler wie Patrick Heinz, Andreas Becker und Patrick Abrusnikow aus verschiedenen Gründen wie Alter, Beruf und Hausbau kürzer treten müssen. Wir haben, gemäß der Philosophie des Vereins, junge Leute aus der Umgebung dazugeholt. Wir haben zwar einen recht breiten Kader, der aber zur Entwicklung noch Zeit und Geduld benötigt. Als Trainer hätte ich natürlich auch gerne noch mehr Qualität dazubekommen, aber das ist letztlich auch eine Frage der Finanzen. Unter all diesen Aspekten eine gesicherte Saarlandliga-Saison zu spielen ist für mich auch ein Erfolg. Deshalb gehe ich diesen Weg mit Überzeugung mit und fühle mich nach wie vor in Mettlach sehr wohl!

Wie schätzst Du den kommenden Gegner aus Neunkirchen ein?

HK: Auf dem Video-Kanals der Borussia auf youtube konnte ich mir einige Spiele in Ausschnitten anschauen. Schon im letzten Jahr hatte ich den Eindruck gewonnen, dass die Mannschaft als Team zusammengewachsen ist, als Gefüge gut funktioniert. Es ist ein Wir-Gefühl entstanden, bei dem einer für den anderen kämpft. Es herrscht eine positive Stimmung. Die Borussia kommt über das Kollektiv und einen enormen Willen, und das ist im Mannschaftssport Fußball gerade in den engen Spielen entscheidend, wichtiger vielleicht, als gute Einzelspieler zu haben. Auch der neue Trainer scheint meinen Eindrücken zu Folge neuen Schwung reingebracht zu haben.

Was erwartest Du vom Spiel im Ellenfeld?

HK: Natürlich ein ganz schweres Spiel. Die Favoritenrolle liegt bei der Borussia. Wir haben weder Druck noch etwas zu verlieren. Aufgrund der Ausgangssituation müssen wir weniger das Spiel machen, sondern werden versuchen, den Stärken des Gegners entgegenzutreten und dann vielleicht einen Punkt mitzunehmen, der uns in der augenblicklichen Lage zweifellos unheimlich gut tun würde.

Vielen Dank, Holger Klein, für das Gespräch. Wir wünschen Dir und Deiner Mannschaft am Samstag eine gute Anreise und ein gutes und spannendes Spiel in der Ferraro-Sportarena (Anstoß: 16.00 Uhr)!

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