
Unser Bild: Traumtor zum 3:1 durch Jan Luca Rebmann (Nr. 27), der eine Flanke von Christoph Stemmler volley im Salmrohrer Netz versenkte. (Foto: -jf-)
Ein munteres und unterhaltsames Testspiel, in dem beide Mannschaften mit offenem Visier agierten und die Offensive suchten – das war gestern im sonnenüberfluteten Ellenfeld-Stadion geboten. Am Ende hatten die Borussen standesgemäß 4:1 gewonnen, „gemessen an den Torchancen hätte die Partie aber auch 8:3 ausgehen können“, befand Salmrohrs Trainer Frank Thieltges und lag mit dieser Einschätzung sicher nicht verkehrt. Doppelpacker Tim Klein, Jan Luca Rebmann mit einem Traumtor sowie Lennart Niederländer trafen für Borussia, Oliver Mennicke mit einem ebenfalls sehenswerten Distanzschuss für die Gäste aus dem Salmtal, die sich dieses Tor für ihr mutiges Auftreten verdient hatten.
Die Borussen traten in der ersten Halbzeit sehr dominant auf. „Die Jungs konnten die Trainingsinhalte vom Vortag sehr gut umsetzen. Mit gelungenen Pass- und Ballstafetten haben wir Ball und Gegner laufen gelassen“, war Trainer Jörg Backes zufrieden mit dem, was er beobachten konnte. Schon nach 13 Minuten klingelte es im FSV-Tor, als Tim Klein eine Flanke von Tim Cullmann per Kopf in die Maschen wuchtete – Salmrohrs Keeper Dominik Thömmes, Sohn des früheren Trierer Pokalhelden und Elversberger Co-Trainer Rudi Thömmes kam zwar noch mit den Händen ans Leder, konnte aber den Einschlag nicht mehr verhindern. Tim Klein hatte nach gut 20 Minuten die Gelegenheit, auf 2:0 zu erhöhen: Borussias Stürmer zog nach Balleroberung und Pass in die Tiefe von Dylan Sodji direkt ab, traf aber nur den Torpfosten im langen Eck. Tim Klein zum dritten nach 35 Minuten: Die Nummer 9, die sich sehr agil präsentierte, nutzte eine gute Vorarbeit von Dominik Cullmann, fand aber bei seinem Abschluss aus etwa 14 Metern in Salmrohrs Torwart seinen Meister. Derweil hatte Sayfedine El Khadem nach 40 Minuten Pech mit einem weiteren Aluminiumtreffer, ehe nur wenig später seine präziser Flanke Tim Klein fand, der sich hochschraubte und erneut per Kopf zum 2:0 traf. Kurz vor dem Seitenwechsel fast das 3:0: Dominik Cullmanns strammen Schuss konnte Dominik Thömmes nur nach vorne abklatschen, brachte das Leder aber vor dem heranrauschenden Kristof Scherpf noch rechtzeitig unter Kontrolle.

Drin ist das Ding: FSV-Keeper Thömmes streckt sich bei Tim Kleins Kopfball zum 1:0 vergeblich (oben). Borussias Doppelpacker trifft auch per Kopf zum 2:0 (unten). (Fotos: -jf-)

Zwischendurch hatten die Salmtaler durchaus auch offensive Akzente gesetzt. So musste Kevin Collofong unmittelbar nach der Borussen-Führung all seine Reaktionsschnelligkeit anwenden, um einen harten Schuss aus halblinker Position zu entschärfen, ehe bei einem Konter des FSV ein Schuss von Alexander Wingert über das Tor sauste. FSV-Coach Thieltges haderte in einigen Spielphasen mit dem Aufbauspiel seiner Schützlinge: „Ihr verschleppt das Tempo, spielt doch nicht so viele Kontakte“, machte er eine lautstarke Ansage.
Seine Mannschaft hatte ihn offenbar verstanden, denn der FSV erwischte nach Wiederanpfiff den besseren Start. Die Borussen hatten allerdings kräftig durchgewechselt. „Die neue Formation musste sich erst mal sammeln, da hat sich dann die eine oder andere Abstimmungsschwierigkeit in der Defensive und in der Kette gezeigt“, musste Jörg Backes feststellen. Das hätten die Gäste nach 49 Minuten fast zum Anschlusstreffer ausgenutzt, als der auf der rechten Seite immer wieder gefährliche Routinier Jan „Brandy“ Brandscheid einen Ball in den Rücken der Borussen-Abwehr ablegte und Louis Thul direkt abzog – aber Maximilian Strack hatte aufgepasst, riss reflexartig die Fäuste hoch und konnte parieren. Auf der anderen Seite verpasste Jan Luca Rebmann bei einer Hereingabe von Lennart Niederländer das Leder aus günstiger Position nur knapp (52.). Nach knapp einer Stunde lag der Ball dann doch im Borussia-Tor, doch der insgesamt sicher leitende Schiedsrichter Rahim Suleimana von der SVGG Hangard wollte den Torschützen Hendrik Thul im Abseits gesehen haben. Das brachte FSV-Coach Thieltges auf die Palme: „Nie und nimmer abseits“, brachte er seinen Protest von der Seitenlinie lautstark zum Ausdruck und damit Leben in die Partie. Doch nur kurz darauf durfte er sich dann doch über den Anschlusstreffer seiner Jungs freuen: Oliver Mennicke hatte aus halblinker Position entschlossen abgedrückt und traf sehenswert in den rechten oberen Torwinkel – ein Tor durchaus mit der Aura eines „Tor des Monats“.

Den Turbo gezündet hat in dieser Szene Kristof Scherpf (re.) – Gegenspieler Tobias Stoffel sieht bald nur noch die Hacken des offensiven Mittelfeldspielers im Borussen-Trikot. (Foto: -jf-)
Da wollten dann die Borussen doch nicht nachstehen und gaben postwendend die Antwort. Christoph Stemmler hatte sich auf der rechten Außenbahn durchgesetzt, seine präzise Flanke nahm Jan Luca Rebmann volley aus der Luft und hämmerte das Leder unhaltbar für Dominik Thömmes ins Salmrohrer Netz – ein Treffer, der dem Oliver Mennickes in Sachen Spektakel in nichts nachstand. „Bleibt geil, jetzt so weiter machen“, fachte Niklas Backes in die Hände klatschend das Feuer in seiner Teamkameraden, die jetzt den „Kaltstart in die zweite Halbzeit“ (Jan Berger) überwunden hatten und zur Dominanz der ersten 45 Minuten zurückfand. Jan Luca Rebmann hätte wenig später sein bisheriges Torkonto der Vorbereitung (9 Treffer) aufstocken können, zielte aber von links außen etwas zu hoch (66.) und hatte auch nach 80 Minuten Pech, als er erspäht hatte, dass Dominik Thömmes etwas zu weit vor seinem Tor stand und es aus 50 Metern mit einem listigen Heber versuchte – doch Salmrohrs Keeper legte rechtzeitig den Rückwärtsgang ein und konnte den Ball gerad noch so vor Überschreiten der Torlinie unter sich begraben.
Nachdem Jan Brandscheid bei einem FSV-Konter am langen Eck vorbeigezielt hatte (85.), blieb es Lennart Niederländer vorbehalten, den Schlusspunkt zu setzen: Der junge Borusse nagelte eine Vorlage von Niklas Backes aus kurzer Distanz zum 4:1 ins Netz. „Insgesamt ein sehr solider Auftritt, mit dem wir zufrieden sein können“, so das Fazit von Jörg Backes. Zufrieden sein konnten aber auch die Gäste von der Mosel, die unter den Augen ihres Ehrenpräsidenten Peter Rauen ein mutiges Spiel geliefert hatten. „Wir wollten uns hier nicht zurückziehen und verstecken, auch wenn wir eine Klasse tiefer spielen als die Borussia. Natürlich sind wir das eine oder andere Mal bestraft worden, aber das gehört dann zum Lernprozess meiner jungen Truppe dazu“, befand Frank Thieltges, der bei seiner Mannschaft im taktischen Verhalten noch Verbesserungspotential konstatierte, aber trotzdem kein Hehl aus seinem Ziel machte: „Wir wollen in der neuen Saison spielbestimmend auftreten und wieder in die Rheinlandliga aufsteigen!“ (-jf-)
Statistik: Borussia – FSV Salmrohr 4:1 (2:0)
Borussia: Kevin Collofong (ab 46. Maximilian Strack) – Mujittin Erdem Bastürk (ab 46. Jan Luca Rebmann), Tim Cullmann (ab 88. Alexander Velikov), Marco Dahler (ab 73. Jan Eichmann), Jan Eichmann (ab 46. Lennart Niederländer), Dilowan Günel (ab 46. Niklas Backes), Dominik Cullmann (ab 46. Nico Christmann), Sayfedine El Khadem (ab 46. Tim Braun), Dylan Sodj (ab 46. Florian Stopp), Tim Klein (ab 46. Christoph Stemmler), Kristof Scherpf (ab 73. Dylan Sodji). – Trainer: Jan Berger, Jörg Backes.
Tore: 1:0 (13.) Tim Klein, 2:0 (41.) Tim Klein, 2:1 (61.) Oliver Mennicke, 3:1 (64.) Jan Luca Rebmann, 4:1 (88.) Lennart Niederländer. – Schiedsrichter: Rahim Suleimana (SVGG Hangard). – Zuschauer: 150.
Unsere Bilder zeigen weitere Eindrücke vom Testspiel der Borussia gegen den FSV Salmrohr. (Fotos: -jf-)
























