1:2-Niederlage im Derby – für Borussias U23 war mehr drin!

Elfmetertor von Eugenio Coccimiglio reichte nicht für einen Punktgewinn / Manuel Spies und Dennis Serr drehten das Spiel für cleveren FCN / Besart Surdari: „Missverhältnis von Aufwand und Ertrag“

Unser Bild: Torjäger Eugenio Coccimiglio war auch im Derby im Wagwiesental ein Aktivposten in Borussias U23. (Foto: -jf-)

Schnell hatten sie nach dem Schlusspfiff das vorbereitete Banner herbeigeholt. „Derbysieger“ stand darauf in großen schwarzen Lettern auf grauem Grund. Laut hallten die entsprechenden Rufe durch den wabernden Nebel im Wagwiesental. 2:1 hatten sie soeben die Partie gewonnen, die ganz in Blau gekleideten Gastgeber des FC Neunkirchen. Doch auch Borussias U23 durfte erhobenen Hauptes den Kunstrasen verlassen. Alles hatten die Schützlinge von Besart Surdari in die Waagschale geworfen, den Gegner in der Schlussphase im eigenen Strafraum regelrecht festgenagelt. Doch den Ausgleich schafften sie trotz aller Bemühungen nicht mehr. „Wir belohnen uns einfach nicht für unseren Aufwand, das zieht sich wie ein roter Faden durch die bisherige Saison“, konnte der Trainer eine Portion Frust nicht verbergen.

Borussias Torjäger Eugenio Coccimiglio, mit dem dribbelstarken Mahsun Karaca auffälligster Akteur im schwarz-weißen Trikot, hatte die ersten offensiven Akzente gesetzt, in der Anfangsphase aus spitzem Winkel gleich zweimal FCN-Keeper Maurice Delles geprüft und nach elf Minuten einen Foulelfmeter sicher zum 1:0 verwandelt. Doch statt jetzt konsequent nachzusetzen und auf das 2:0 zu gehen, überließen die Borussen dem Gegner mehr und mehr die Initiative. Nachdem der aufmerksame Ahmed Atriss den Ball nach einer flotten Kombination zwischen Attila und Dennis Serr noch aus dem bedrohten Eck fischen konnte, war Borussias Torwart nach 25 Minuten gegen den Kopfball von Manuel Spies machtlos, der sich nach einer Freistoß-Hereingabe in den rechten Torwinkel senkte. In der Folge haderten beide Teams mit je einem Aluminium-Treffer, ehe Mahsun Karaca für die Borussia nach einem Freistoß von Eugenio Coccimiglio an Maurice Delles im FCN-Tor seinen Meister fand. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff von Schiedsrichter Moritz Eberhardt war FCN-Torjäger Dennis Serr Nutznießer eines Missverständnisses in der Borussen-Abwehr, tauchte urplötzlich allein vor Ahmed Atriis auf, doch Borussias Torhüter vereitelte den Rückstand reaktionsschnell.

Hatte nach der Pause Borussias erneute Führung auf dem Fuß: Der junge Mahsun Karaca, von der FCN-Abwehr nur schwer vom Ball zu trennen. (Foto: -jf-)

Nach dem Seitenwechsel ergriffen die Jungs aus dem Ellenfeld erneut die Initiative. Gleich zweimal hatte der dribbelstarke Mahsun Karaca die Führung auf dem Fuß: Nachdem seine wuchtigen Schüsse abgeblockt wurden (50.), zielte der junge Offensivspieler wenig später nach Steckpass von Sebastian Gratz ein paar Zentimeter zu hoch (53.). Anschließend dezimierten sich die Borussen selbst, als Sebastian Gratz nach beleidigenden Worten die rote Karte kassierte und missmutig vom Platz stapfte. Der FCN, durch die zuvor ausgesprochenen Zehn Minuten-Strafe für Mittelfeldspieler Moritz Schneider selbst in Unterzahl, bekam jetzt Oberwasser und drehte das Resultat plötzlich auf 2:1, als Torjäger Dennis Serr frei vor Ahmed Atriss die Nerven behielt und das Leder eiskalt am ihm entgegenstürzenden Torwart vorbei einnetzte.

Die Borussen versuchten bei jetzt angeschaltetem Flutlicht anschließend mit aller Macht, der Partie nochmal eine Wende zu geben, doch mit etwas Glück, viel Geschick, einer riesigen Portion Leidenschaft und einem starken Torhüter Maurice Delles, der trotz Verletzung auf die Zähne biss, hielten die blauen FCNler ihren Kasten sauber und durften sich so am Ende über drei Punkte „im wichtigsten Spiel des Jahres freuen. Denn wir haben im Endeffekt zwei Tore und der Gegner nur eins gemacht“, brachte Dennis Serr die einfache, aber entscheidende Quintessenz der 90 Minuten auf den Punkt. Demkonnte ein sichtlich enttäuschter Eugenio Coccimilio nur zustimmen „Es fehlt an Effizienz, wir müssen die Dinger vorne einfach reinmachen!“ Borussias Stürmer gestand dem Gegner zu, „clever gespielt zu haben. Aber wir müssen uns an die eigene Nase fassen, noch mehr Wille und Biss zeigen und schneller und effektiver spielen.“ So standen die Borussen am Ende eines leidenschaftlich, aber stets fair geführten Derbys mit leeren Händen da. Im Nebel des Wagwiesentals blieb nur der wehmütige Blick auf den jubelnden Lokalrivalen. Schade, es war mehr drin! (-jf-)

Unsere Bilder zeigen Eindrücke vom Lokalderby zwischen dem FC Neunkirchen und Borussias U23 im Wagwiesental.

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