Zum 1. Advent: Raimund Eichs beliebte Kolumne

Ich muss zugeben, ich tue mich schon ein bisschen schwer, eine Go Borussia-Kolumne zu verfassen, wenn auf dem Rasen des Ellenfeldstadions seit Wochen leider nur No Go-Bewegungen zu erkennen sind. Und das Schlimme daran ist, dass so ein unsichtbarer Zwerg namens Corona auch weiterhin dafür Sorge trägt, dass sich daran in absehbarer Zeit nichts ändern wird.

Möglicherweise tut dem schon hochbetagten Rasen im Ellenfeldstadion eine weitere Corona-Pause ja ganz gut, ganz im Gegensatz zu den Borussenspielern, die sich jetzt liebend gerne darauf tummeln würden. Die Blau-Schwarzen aus der Landeshauptstadt, die in der 3. Liga ja noch herumtummeln dürfen, würden ihre wasserspeichernde Spielwiese aus dem Ludwigsparkstadion vermutlich liebend gerne gegen die aus dem Ellenfeld tauschen. Andererseits kann man vor dem Aufsteiger aus Saarbrücken, der nun schon 13 Spieltage Höhenluft in der Tabelle schnuppert, nur voller Respekt den Hut ziehen, während man die permanent aus dem Ruder laufenden Umbaukosten für das Stadion dagegen wohl kaum als Meisterwerk bezeichnen könnte.

Apropos Meisterwerk, wenigstens die Spanier haben mit dem halben Dutzend gegen Jogis und Ollis Lieblinge tatsächlich eines abgeliefert, was insofern jedoch kein allzu großes Problem war, weil „die Mannschaft“ alles andere als eine solche war. Unsere bemitleidenswerten Balltreter haben vielmehr wie hilflose Lehrjungen ausgesehen. Man könnte es schon fast als fußballerische Fahnenflucht bezeichnen. Kein Wunder, bei den mickrigen Deutschlandfähnchen an den Trikotärmeln. Unserem (immer) Noch-Bundestrainer sei daher auf die Fahnen geschrieben, dass man aus dem Schwarzwald eigentlich weitaus besseres gewohnt ist. Spontan fällt mir da eine köstliche Schwarzwälder Kirschtorte ein, die man ja vielleicht zweckentfremden und dem Jogi mit seiner permanenten Langhaarfrisur mal in derselben … Aber lassen wir das.

Ein weitaus tragischeres Ereignis ist der unerwartete Tod von Diego Maradona, dem ehemaligen argentinischen Weltstar, der bekanntlich bei seinem ersten Tor im WM-Viertelfinale 1986 gegen England „die Hand Gottes“ mit ins Spiel und Argentinien damit in Führung brachte. Jetzt hat der liebe Gott ihm die Hand noch einmal gereicht und ihn für immer zu sich genommen. Wer weiß, vielleicht kickt er ja dort oben schon wieder ein bisschen auf der Himmelswiese – mit all denen, die als ehemalige Fußballgötter zum Teil bereits lange vor ihm ihre letzte Reise angetreten haben. Ein paar ehemalige Borussenspieler wird er dort oben sicherlich auch antreffen.

In diesem Sinne:

   Go Borussia, zusammen steh’n und Siege seh’n,
   Go Borussia, wir lassen 1.000 Fahnen weh’n…

1 Kommentar

  1. Immer wieder interessant und schön zu lesen – die Gedanken rund um den Fußball und die Borussia. Merci – weiter so. Auch in der Borussen-Fußballlosenzeit steht die Zeit nicht sill.
    RIP Diego Maradonna!

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