Titelverteidigung geglückt – Borussia erneut Hallenstadtmeister

Mit 46 Toren torhungrigstes Team des Turniers / Halbfinalspiele voller Spannung / SC Ludwigsthal im Finale von der Borussia mit 7:0 überrollt / Hervorragende Organisation durch die Schiedsrichtergruppe Neunkirchen

Unser Bild: Auch 2020 heißt der Neunkircher Stadtmeister wieder Borussia! Die siegreiche Mannschaft präsentiert sich nach dem Finalsieg mit (oben v.l.) Vincenzo Accursio, Tim Klein, Christoph Stemmler, Tim Braun, Mikael Murioglu sowie (unten v.l.) Jan Luca Rebmann, Björn Klos und Kristof Scherpf. (Foto: -jf-)

„Der besondere Reiz für Besucherinnen und Besucher: Hier treten Mannschaften unterschiedlicher Ligen gegeneinander an. Man darf gespannt sein!“ Was Neunkirchens Oberbürgermeister Jörg Aumann in seinem Vorwort im Begleitheft zu den 35. Hallenfußball-Stadtmeisterschaften geschrieben hat, entfaltete auch diesmal in der gut gefüllten Ohlenbachhalle in Wiebelskirchen seine Wirkung. Klein gegen Groß, David gegen Goliath – gerade auf dem Parkett, auf dem alles viel schneller geht und sich Resultate binnen weniger Minuten komplett umkehren können, haben sich die unterklassigen Teams gut verkauft. So schaffte es Bezirksligist SC Ludwigsthal mit einer Klasse-Leistung bis ins Finale, wo die Mannschaft von Trainer Sandro Bertucci, wohl noch müde vom spannenden Halbfinalspiel (8:7 nach Siebenmeterschießen gegen den TuS Wiebelskirchen) gegen die Borussia beim 0:7 allerdings ohne Chance war.

Apropos Halbfinale: Nicht nur die Partie Ludwigsthal gegen den Lokalmatador aus Wiebelskirchen, sondern auch das Spiel zwischen der Borussia und der SVGG Hangard gehörten zweifellos zu den spannendsten Momenten an diesem kurzweiligen Sonntagnachmittag. Dabei sahen die Borussen gegen den Nachbarn aus Hangard, in dessen Reihen mit Torhüter Kito Alabid und Furkan Erdogan auch zwei ehemalige Spieler aus dem Ellenfeld agierten, nach der Hälfte der Spielzeit schon wie der sichere Sieger aus. Jan Luca Rebmann hatte die Männer von Björn Klos nach einer schönen Kombination mit Tim Klein über die rechte Seite mit 1:0 in Führung gebracht, Kristof Scherp verwandelte wenig später eine Vorlage von Tim Braun zum 2:0. Borussia hatte anschließend mehrfach Gelegenheit, den Sack endgültig zuzumachen, ehe sich in de Schlussminuten die Ereignisse überschlugen. Zunächst glich Hangard, das jetzt am Drücker war, zum 2:2 aus, dann hatte Björn Klos, der seine Sache im Borussen-Tor sehr gut machte und mit einigen exzellenten Fußabwehr-Aktionen aufwartete, im Eifer des Gefechtes das Gefühl für den Torraum verloren – den fälligen Freistoß konnte Borussias Abwehr gleich mehrfach nur mit größter Mühe abblocken und so einen Knockout vermeiden. Das anschließende Sieben-Meter-Schießen gestaltete sich nicht weniger dramatisch: Björn Klos gelang es, einen Strafstoß abzuwehren, der finale Hangarder Schuss ging über das Tor – Borussia hatte das Endspiel glücklich, aber nicht unverdient erreicht.

Turbulente Schlussphase gegen Hangard (Foto oben), Zusammenhalt beim Elfmeterschießen und große Freude danach: Das Finale ist erreicht! (Fotos unten) …

Nicht unverdient vor allem auch deshalb, weil die Borussen insgesamt mit einer Top-Einstellung zu Werke gingen und auch spielerisch zu überzeugen wussten. „Souverän und konzentriert an die Aufgabe herangegangen, tolle Tore, keine Überheblichkeit und keine Faxen, die beste Werbung für unsere Borussia“, zeigte sich auch der sportliche Leiter Gunther Persch vom Auftritt des Teams sehr angetan. Äußerst torhungrig waren die Borussen, hatten mit 46 „Einschlägen“ eine Offensiv-Bilanz aufzuweisen wie keine andere Mannschaft. Alle eingesetzten Spieler trafen gleich mehrfach, bester Schütze war Jan Luca Rebmann, der nicht nur mit teilweise raffiniertem technischen Spiel überzeugte, sondern gleich zehnmal einnetzte. Kristof Scherpf gelangen 8 Treffer, Tim Braun, der auch in der Halle defensiv ordentlich abräumte, traf sieben Mal, gefolgt von Christoph Stemmler und Vincenzo Accursio (je 6 Tore). Da wollte auch Mikail Murioglu nicht zurückstecken, der 4 Tore erzielte.

In den Gruppenspielen, die aufgrund der Dreier-Gruppe über die Distanz von 20 (statt 15) Minuten liefen, fielen gleich 28 Treffer (15:1 gegen TuS Wiebelskirchen II, 13:0 gegen die DJK Münchwies) – das bedeutet im Schnitt alle anderthalb Minuten ein Tor. Im Viertelfinale stand auch der SSV Wellesweiler trotz tapferer Gegenwehr beim 1:9 auf verlorenem Posten. Nach dem dramatischen Sieben-Meter-Sieg gegen Hangard hatten die Borussen dann im Endspiel gegen den SC Ludwigsthal ganz offensichtlich den längeren Atem und ließen mit 7:0 nichts mehr anbrennen – die Titelverteidigung war geschafft.

Nach großartigen Spielen würdiger Finalist und Turnierzweiter: Bezirksligist SC Ludwigsthal war der Borussia ein fairer Endspiel-Gegner, Respekt!

Damit avanciert die Borussia nun zu den erfolgreichsten Teams bei den seit 1985 ausgetragenen Kämpfen um die Neunkircher Hallenstadtmeisterschaft. Schon sieben Mal trugen sich die Borussen in die Liste der Titelträger ein: 1985 und 1987 gar mit der vierten Mannschaft (!), 1999 und 2006 holte Borussia II den Cup, die erste Mannschaft schaffte dies 1986 und nach 2019 jetzt auch 2020. Erfolgsreichster Club ist bislang der TuS Wiebelskirchen, der neunmal Hallenmeister wurde. Achtmal schaffte dies der SV Furpach, der von 2007 bis 2011 gleich fünf Mal in Folge gewann. „Wenn ihr jetzt im nächsten Jahr den Titel nochmal und damit zum dritten Mal in Folge gewinnt, dürft Ihr den Pokal, der ja ein Wanderpokal ist, den Regeln entsprechend behalten“, stellte Christian Zepp der Borussia bei der abschließenden Siegerehrung in Aussicht. Der Obmann der Schiedsrichtergruppe Neunkirchen, die nun schon zum 35. Mal für eine reibungslose und hervorragende Organisation verantwortlich zeichnete, hatte sich und allen Teilnehmern und Besuchern im Vorfeld der Veranstaltung „spannende, faire und vor allem technisch anspruchsvolle Turnierspiele mit packenden Zweikampfszenen, die aber letztlich vom Gedanken `Fair-Play´ bestimmt sein sollten“, gewünscht. Sein Wunsch war in vollem Umfang in Erfüllung gegangen.

Tags zuvor waren die Borussen noch beim 11teamsports-Cup des SV Rohrbach aktiv gewesen. Sie konnten sich zwar mit zwei Siegen (2:0 Viktoria St. Ingbert, 6:2 Preußen Merchweiler) und einer Niederlage (4:6 SV Elversberg) für die Zwischenrunde qualifizieren, mussten aber aufgrund der Stadthallenmeisterschaften auf die weitere Teilnahme verzichten. Turniersieger in Rohrbach wurde der SV Hellas Bildstock mit einem 5:4-Finalsieg gegen den FV Eppelborn. (-jf-)

Die folgenden Bilder vermitteln weitere Eindrücke von den Spielen der Borussia bei den diesjährigen Hallenstadtmeisterschaften in der Ohlenbachhalle in Wiebelskirchen. (Alle Fotos: -jf-)

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