Özal Acar bleibt Co-Trainer der Borussia

„Özal Acar und Borussia – das passt!“ So lautete im Juli vergangenen Jahres die Überschrift zu einem Beitrag auf der Homepage der Borussia, als der neue Co-Trainer präsentiert wurde. Ein Motto, das nach wie vor Geltung hat. Darin waren sich alle Beteiligten einig, als Özal Acar (Bild oben / -jf-)) seinen Vertrag bei der Borussia um ein weiteres Jahr verlängert hat. Der 29jährige wird auch in der kommenden Saison an der Seite des neuen Trainers Peter Rubeck sportliche Verantwortung übernehmen.

„Ich hatte sehr gute Gespräche mit Peter Rubeck“, berichtet Özal Acar, der es als einen Glücksfall bezeichnet, „in der Zusammenarbeit mit diesen beiden Trainern in meine Laufbahn als Coach starten zu können. Beide sind im positiven Sinne fußballverrückt und sehr ehrgeizig. Björn als junger aufstrebender Trainer, Peter als erfahrener Haudege – von beiden kann ich unheimlich viel lernen und bin dankbar, diese Chancen zu bekommen.“ Und da es Özal Acar ohnehin „viel Spaß macht, mit den Jungs zusammenzuarbeiten“, war die Verlängerung seines Kontraktes auch ganz schnell erledigt.

Die Freude an der Arbeit mit dem Team ist nicht nur ihm, sondern auch den ihm anvertrauten Schützlingen anzusehen, sei es bei den Übungseinheiten im Training, bei der Spielvorbereitung auf dem grünen Rasen oder beim aufmunternden Abklatschen, bevor es unmittelbar vor Spielbeginn wieder in die Kabinen geht – seine fachliche Kompetenz kommt dabei ebenso gut an wie die bescheidene, menschliche und empathische Art des Umgangs. „„Ich kann mich gut in die Jungs hineinversetzen und weiß, was das für einen jungen Spieler bedeutet, nicht im Kader zu stehen. Dann versuche ich, wieder neu zu motivieren“, so Özal Acar, der auch in seinem Beruf solche Aufgaben schon übernommen hat: „Bei meinem Arbeitgeber Ford in Saarlouis wurde ich von 200 Azubis als Jugend- und Auszubildender-Vertreter gewählt. Da ging es zum Beispiel auch um die Frage: Wie gehe ich mit Mitarbeitern um?“, berichtet der gelernte Industriemeister, dem eines völlig klar ist: „Als Trainer bist du viel mehr als nur Fußballfachmann, du fungierst gleichzeitig als Psychologe und Pädagoge und begleitest die jungen Leute nicht nur als Sportler, sondern auch als Mensch in ihre Zukunft!“

Guter Teamgeist – daran hat auch Co-Trainer Özal Acar einen beträchtlichen Anteil! (Foto: -jf-)

Beide Seiten wissen also, was sie aneinander haben. Im Ellenfeld fühlte sich Özal Acar von der ersten Minute an herzlich aufgenommen und schätzt auch das Umfeld der Borussia: „Die Leute, die sich hier ehrenamtlich engagieren, haben das Herz am rechten Fleck“, ist sein Eindruck. Die Zusammenarbeit mit Björn Klos macht viel Freude. „Björn macht fachlich eine Super-Arbeit. Die Übungen sind strategisch aufeinander aufgebaut, so wie wir das auch in der Sportschule im Trainerlehrgang erarbeiten. Dabei setzt Björn mit seinem eigenen Stil stets auch spezielle Akzente“, lobt Özal Acar seinen Chef, mit dem zusammen er akribisch die von Heinz Petri erstellten Spielvideos analysiert Angetan ist er sowohl vom Teamgeist („In der Kabine stimmt es!“) als auch vom Potential, das in der Mannschaft schlummert und das von Spiel zu Spiel mehr zur Geltung kommt. Deshalb will Özal Acar auch nicht allzu weit in die Zukunft schauen, sondern sich auf „große Ziel fokussieren, das wir ja alle in dieser Saison noch haben.“ Was Borussias Co-Coach meint, ist klar – aussprechen will er es lieber nicht.

Die eigene aktive Fußballerkarriere war für den gebürtigen Saarbrücker nicht gerade vom Glück begünstigt. Im zarten Alter von sechs Jahren fing er beim SV Preußen Merchweiler mit dem Kicken an. „Da war es für uns immer etwas Besonderes, gegen die Borussia zu spielen“, erinnert er sich. Alle Jugendteams der Preußen hat er durchlaufen, war oft Kapitän. Im ersten aktiven Jahr wechselte er nach Wustweiler und hatte Riesenpech: In einem der ersten Spiele brach er sich die Kniescheibe. Nach langer Pause und viel Reha dann der Neustart. Doch auch hier war das Pech Özal Acars Begleiter: Im gleichen Knie riss die Patella-Sehne. „Es soll mit Fußball nicht sein“ – so deutete er das Geschehen und setzte seine Prioritäten auf die berufliche Ausbildung.  Doch dem runden Leder blieb er verbunden, nicht zuletzt durch die fußballverrückte Familie („Meine Cousins spielen alle“) und der Freundschaft zu dem Ex-Borussen Francesco Rino und seinem Vater Mario.

Dass er jetzt auch der Borussia als Co-Trainer weiter verbunden bleibt, ist weiteres Mosaiksteinchen im Konzept „Allianz 2025“, aber auch ein Stück der Kontinuität, die seit einigen Jahren im Ellenfeld gepflegt wird. Özal Acar sprüht jedenfalls vor Tatendrang. Wer ihn bei der täglichen Arbeit beobachtet, merkt: Das sind keine leeren Worte. Özal Acar und Borussia – das passt eben! (-jf-)

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