Mit Mega-Moral und mannschaftlicher Geschlossenheit zum Sieg

Borussia dreht 1:2-Rückstand gegen Köllerbach binnen 20 Minuten in einen 4:2-Sieg / Kevin Saks, Michael Müller, Tim Klein und Premierentorschütze Florian Stopp treffen gegen spielstarke Gäste

Unser Bild: Da kannst du ausflippen vor Freude! Florian Stopp hat in der Nachspielzeit die Partie zum 4:2 gerade entschieden und genießt mit Christoph Stemmler (li.) und Simon Schreibeisen den Jubel-Moment über sein erstes Pflichtspieltor im Borussen-Trikot. (Foto: -jf-)

Es war ein bisschen wie das Wetter in der zweiten Halbzeit des Spiels der Borussia gegen die Sportfreunde Köllerbach in der Ferraro-Sportarena am gestrigen Sonntag. Als der Regen kam, gerieten die Borussen in Rückstand: Köllerbachs Manasseé Ndombele fasste sich am linken Strafraumeck ein Herz und zog einfach mal ab. Das glitschige Leder segelte am ausgestreckten Arm von Dominik Jost vorbei ins lange Eck, klatschte vom Innenpfosten ins Netz (62.) – ein sehenswerter Treffer. Als der Himmel seine Schleusen langsam, aber sicher wieder schloss, schafften die Borussen den Ausgleich. Nach einem von Nico Purket scharf hereingegebenen Eckball schraubte sich der erst kurz zuvor eingewechselte Michael Müller in den wieder heller werdenden Himmel und wuchtete mit aller Entschlossenheit das Leder mitten ins Tor – Köllerbachs Torwart Moritz Bohnenberger hatte zwar noch geistesgegenwärtig die Fäuste hochgerissen, zu spät (74.)! Und als die Sonnenstrahlen längst wieder hinter ein paar Wolkenfetzen hervorlugten, landete nach Köllerbachs finaler Ecke ein Befreiungsschlag von Nico Purket bei Florian Stopp – Borussias Youngster setzte sich im Zweikampf energisch gegen Manasseé Ndombele durch und musste anschließend den eroberten Ball nur noch ins leere Tor schieben, da Torwart Bohnenberger beim Eckstoß nach vorne geeilt war und es nicht mehr schnell genug zurück in seinen Lasten geschafft hatte – 4:2, die Entscheidung in der Nachspielzeit.

Borussias frühe Führung in drei Akten: Marco Dahler und Daniel Schlicker verlängern einen Einwurf von Niklas Allenfort …

.. . genau auf Kevin Saks (ganz rechts), der den Ball über Torwart Moritz Bohnenberger ins Netz setzt …

… und anschließend, jubelnd über seinen vierten Saisontreffer, abdreht. (Fotos: -jf-)

Tim Cullmann war der erste, der nach den hitzigen 90 Minuten und all dem Jubel über die drei Tore in den turbulenten letzten 17 Minuten im Spielerkreis wieder Worte gefunden hatte. „Wenn alle an ihre Leistungsgrenze gehen, dann gewinnen wir auch so ein Spiel“, zollte er seinen Mannschaftskameraden ein großes Lob. Von „toller Moral“ sprach anschließend auch Philippe Persch. Borussias Torwart, nach Schulter-OP derzeit außer Gefecht, hatte anstelle des grippekranken Torsten Lahm an der Seitenlinie das Coaching übernommen und war mehr als zufrieden: „Schon vor dem Spiel hatte ich gesagt, dass man auch Rückschläge verkraften und, egal was passiert, zusammenhalten muss. Das haben die Jungs vorbildlich umgesetzt, indem sie gleich zwei Nackenschläge weggesteckt und mit der richtigen Mentalität geantwortet haben.“ Was Philippe Persch noch wichtig war: „Man konnte heute gut sehen, dass wir mehr als nur 11 Spieler auf dem Platz hatten. Das ganze Umfeld, die Spieler auf der Bank und das Betreuungsteam, stand geschlossen zusammen.“ Da wollte der „Ersatzcoach“ auch die Fans einbezogen wissen, die ihr Team von Beginn an leidenschaftlich unterstützten und durch schwierige Phasen hindurch trugen!

Den ersten Nackenschlag hatten sich die Borussen in der Anfangsphase allerdings quasi selbst zugefügt, als sie den Gästen nach einem unglücklichen Abstimmungsfehler zwischen Abwehrchef Marco Dahler und Dominik Jost das Ausgleichstor wie auf einem Silbertablett bescherten – Torjäger Samed Karatas nahm dankend an und markierte seinen 11. Saisontreffer (6.). Damit war die frühe Führung, die Kevin Saks nach drei Minuten erzielt hatte, gleich wieder „futsch“: Borussia Stürmer hatte nach langem Einwurf  von Niklas Allenfort eine Co-Produktion in der Kopfballverlängerung von Marco Dahler und Daniel Schlicker aus kurzer Distanz zum 1:0 veredelt. Nach dem 1:1 mussten sich die Borussen erst einmal durchschütteln, Batikan Sonsuz zielte für Köllerbach per Kopf und Schuss im Fallen aber jeweils knapp über das Tor (15. / 17.). Spätestens Christoph Stemmlers flacher Abschluss, den Bohnenberger im Tor der Sportfreunde mit Mühe zur Ecke abwehren konnte, signalisierte Borussias Rückkehr ins Geschehen (26.). Anschließend zog Niklas Allenfort aus guter Position das Leder über die Latte (37.), auch Kevin Saks´ Kopfball war zu hoch angesetzt (39.), ehe Tim Braun aus etwa 15 Metern Torwart Bohnenberger auf dem Posten fand (41.). Der 1:1-Pausenstand entsprach dem recht ausgeglichenen Spielverlauf und Chancenverhältnis.

Borussias 2:2-Ausgleich durch Michael Müllers Kopfball (oben) mit anschließender „Befreiung“ (unten). (Fotos: -jf-)

Mit dem Führungstreffer der spielstarken Gäste, die durchaus den Beweis antreten konnten, dass mit ihnen im Kampf um die vorderen Plätze zu rechnen ist, nahm die Partie nach gut einer Stunde in Halbzeit zwei Fahrt auf. Ein Weckruf für die Borussen, wie Axel Bastian das Tor im Liveticker auf fupa.net einordnet? Ob dabei der provokante Jubel des Torschützen genau vor Borussias Fans etwas mit der Mannschaft gemacht hat? Alles möglich! Danach hätten weitere Tore fallen können: Mergim Kuqi für Köllerbach links am Tor vorbei (64.), Tim Klein nach Allenfort-Vorarbeit allein vor Bohnenberger per Direktabnahme knapp über den Querbalken (66.) – 12 Minuten hatte die Führung der Sportfreunde Bestand, ehe die Borussen durch Michael Müller den vielumjubelten Ausgleich schafften (74.). Damit nicht genug: Nachdem Bohnenberger einen satten Schuss von Simon Schreibeisen nur abklatschen konnte, war Tim Klein reaktionsschnell der richtige Mann zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort und setzte den Ball staubtrocken ins Köllerbacher Netz (82.).

Gerade ist Borussia mit 3:2 in Führung gegangen: Torschütze Tim Klein (vom Pfosten bedeckt) auf dem Weg zu den Vorbereitern Simon Schreibeisen und Niklas Allenfort (hinten) (Foto oben), um sich zu bedanken und anschließend in einer Jubeltraube zu versinken (Foto unten). (Fotos: -jf-)

Danach setzten die Schützlinge von Trainer David Bakhtadze natürlich alles auf eine Karte, um wenigstens einen Zähler mit ins Köllertal zu nehmen – mit vollem Risiko und dem bekannten Resultat: Dank des Premierentors von Florian Stopp durften sich die Borussen am Ende für ihren unermüdlichen Einsatz belohnen. „Borussias Sieg war verdient. Engagement und Willensstärke waren vor allem in der zweiten Halbzeit deutlich größer als bei uns“, erkannte auch Köllerbachs Vorstand Dr. Michael Ernst an. Als Christoph Stemmler das nach Siegen schon traditionell gewordene Tänzchen orchestrierte, war auf jeden Fall die Sonne wieder herausgetreten und lachte über dem Ellenfeld. Nicht nur dort, sondern sicher auch in den Herzen all derer, die es mit der Borussia hielten! (-jf-)

Statistik: Borussia – Sportfreunde Köllerbach 4:2 (1:1)

Borussia: Dominik Jost – Tim Braun (ab 71. Nico Christmann), Tim Cullmann (ab 89. Florian Stopp), Marco Dahler, Nico Purket, Christoph Stemmler, Niklas Allenfort, Dylan Sodji, Daniel Schlicker (ab 71. Michael Müller), Tim Klein (ab 89. Kamil Czeremurzynski), Kevin Saks (ab 63. Simon Schreibeisen).

Tore: 1:0 (3.) Kevin Saks, 1:1 (6.) Samed Karatas, 1:2 (62.) Manasseé Ndombele, 2:2 (74.) Michael Müller, 3:2 (82.) Tim Klein, 4:2 (90.+2) Florian Stopp. – Schiedsrichter: Julian Marx (SV Preußen Merchweiler). – Zuschauer: 300.

Unsere Bilder zeigen Eindrücke vom 4:2-Sieg der Borussia gegen die Sportfreunde Köllerbach. (Fotos: -jf-)

3 Kommentare

  1. Super sieg in einem erwartet engen, schweren spiel. Gerade die schlussphase zeigte, dass die mannschaft besser als ihr derzeitiger tabellenplatz ist. Weiter so!!

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