„Wieder einmal unter Flutlicht: Borussia Neunkirchen besiegt einen ‚Großen‘ im Ellenfeld!“

Ein Abend unter der Woche. Das Flutlicht erleuchtet den Rasen wie eine Bühne. Im Hintergrund wirft das altehrwürdige Ellenfeld seine Schatten. Der sonst schmucklose Nebenplatz entwickelt seine ganze Pracht. Noch circa 300 Zuschauer:innen wollen nach dieser durchwachsenen Hinrunde das letzte (Heim)Spiel des Jahres 2024 sehen. Wohlwissend das es für lange Zeit das letzte sein wird. Der Gegner des Abends kommt mit einem dicken Ausrufezeichen. Top 3 Offensive, beste Abwehr der Liga und mit einem Sieg die Chance als Tabellenführer das Jahr 2025 zu beginnen.

Was also soll man erwarten von dem Spiel? Der ein oder andere Smalltalk lässt erahnen. Der Wunsch ist ein schönes Spiel. Die Erwartungen sind bodenständig. Und was dann folgt sind 90 Minuten Werbung für Saarlands höchste Spielklasse. Von Anbeginn ist Tempo in der Partie, Ball annehmen und in Ruhe nach dem Mitspieler schauen ist nicht. Beide Teams gehen sofort auf den ballführenden Spieler drauf. Borussia versucht es einmal mehr über die Außen. In der Spitze mit Tim Klein und Alexander Schmieden. Und es geht vielversprechend los, gerade Simon Schreibeisen auf den Außen gelingt es in der Anfangsphase mehrfach an seinem Gegenspieler vorbei zukommen. Einmal kommt er selbst zum Torabschluß, wobei der Ball vielleicht auch ohne das eingreifen des Torwarts knapp vorbei gegangen wäre und einmal bekommt Tim Klein seine Chance. Doch er trifft den Ball nicht richtig, so das Luck im Jägersburger Tor wenig Mühe hat zu parieren.

Nach circa 20 Minuten stellt Jan Berger seine Offensive um. Simon Schreibeisen wechselt den Flügel. Schmieden übernimmt seine Position und Niklas Backes gesellt sich nun zu Tim Klein in die erste Reihe. (Warum könnt ihr in den „Stimmen zum Spiel“ hören). In der restlichen ersten Hälfte geht es munter hin und her, vielleicht mit einem leichten Übergewicht für die Schwarz-Weißen. Borussias Abwehr, vor dem Spiel nur ein Gegentor mehr als die Gäste, lässt nicht viel anbrennen. Eine Führung wäre aufgrund der besseren Chancen nicht unverdient gewesen. Zur zweiten Hälfte lassen die Gäste aus Jägersburg die Hausherren warten, vermutlich wurde sich da nochmal eingeschworen, schließlich ging es um die Tabellenspitze.

„Das ist ein Typ“ Tim Klein mit seinem ersten Tor nach seiner Verletzung und dann gleich ein ganz wichtiges. Foto: Sebastian Bach

Und das bekam man jetzt auch zu sehen. Jägersburg packte nochmal eine Schippe drauf und spielte teils wunderschönen Fußball auf engstem Raum. Da blitzte die Qualität auf und machte deutlich warum beide Teams in der Tabelle punkte mäßig da stehen wo sie stehen. Vor allem Sven Schreiber auf der linken Seite konnte sich immer wieder in Szene setzen. So bediente er Jonas Gabler perfekt im Fünfer, der aber nur die Latte traf. Danach folgten ein paar Nickligkeiten auf beiden Seiten bis die 70.Minute kam. Die nächste Großchance für Borussia. Hoffmann zieht aus der Distanz ab, der Ball wird abgewehrt und Nico Purket hat die große Chance, zieht aber deutlich drüber. Kurz darauf wieder Hoffmann der Tim Klein den Ball serviert, der endlich sein Tor erzielen konnte. Die Freude währte allerdings nur kurz, denn mit dem nächsten Gegenangriff sorgte genau, Sven Schreiber für den Ausgleich.

Hoch lebe Eisen, Hoch lebe Stahl… Foto: Sebastian Bach

Jägersburg drückte jetzt natürlich nochmal mehr auf den Siegtreffer, was im Gegenzug etwas mehr Platz für Borussias Offensive ließ. Die eine große Chance hatten aber die Gäste, die allerdings etwas nachlässig vergeben wurde. Wer jetzt dachte es wäre vielleicht ne gute Idee mal den Fuß auf den Ball zu stellen, mal das Tempo rauszunehmen und einfach mit dem Punkt zufrieden zu sein. Der konnte Trainer Jan Berger über den Platz rufen hören „Max hol den Ball“. Der machte einen weiten Abschlag, an der Außenlinie kommt es zum Foul und Tim Cullmann hat nochmal einen Freistoß. Ausgerechnet eine Standardsituation sollte das Spiel entscheiden und ausgerechnet der Kapitän macht den viel umjubelten Heimsieg klar.

Wieder einmal endet ein „unter der Woche“ Spiel unter Flutlicht mit einem Sieg. Wieder einmal stolpert ein „Großer“ im Ellenfeld. Wieder einmal zeigte die Mannschaft eine Topleistung und wieder einmal geht man nach Hause und fragt sich warum? Darüber könnte man wahrscheinlich abendfüllend diskutieren. Ist es die Atmosphäre unter Flutlicht? Ist es der enge Kunstrasenplatz? Ist es der Gegner, der mehr anbietet, als nur zu verteidigen? Alles zusammen oder oder oder? Vielleicht helfen die „Stimmen des Spiels“ bei den Überlegungen 🙂

P.S.: nach dem Sieg ist die Borussen-Abwehr mit Jägersburg gemeinsam, die beste der Liga!

P.P.S: Wir möchten uns ganz herzlich bei Sebastian Bach für das bereitstellen der Bilder bedanken. Ganz, ganz herzlichen Dank. Das Titelbild ist einfach episch.

Den Anfang macht unser Trainer Jan Berger

Der Torschütze zum 1:0 Tim Klein

Unser Kapitän und Torschütze zum 2:1

2 Kommentare

  1. Bin hier nicht bekannt für große Lobeshymnen.
    Doch Ausnahmen bestätigen die Regel!!!
    Daher ein dickes Lob für die mittlerweile etablierten Interviews mit Trainer und einzelnen Spielern.
    Das hat in dieser Liga ganz gewiss ein Alleinstellungsmerkmal und ich höre stets interessiert zu, was die jeweiligen Protagonisten zu sagen haben.
    Bitte beibehalten, das ist ne super Sache!!!

  2. Tolles Jahresfinale, aber insgesamt zu viele Remis!

    Dieses Ergebnis gegen das Topteam aus dem Homburger Vorort war ja nicht unbedingt zu erwarten, umso toller, dass es die Mannschaft von Jan Berger erreicht hat. Somit haben die Mannen um Kapitän Marco Dahler ein tolles Jahresfinale bewerkstelligt, schaut man sich allerdings die bisherigen Spiele an, muss man konstatieren, das waren eindeutig zu viele Remis, obwohl bei manchen Unentschieden Niederlagen abgewendet wurden. Man kann ja schreiben, dass einen diese Vielzahl von Remis mehr ärgern, als manch eine Niederlage, etwa gegen Jägersburg in der Hinrunde oder die Heimpleite gegen Köllerbach. Wenn man diese Punkteteilungen gegen Siege eintauschen könnte, wäre Borussia Neunkirchen wohl wahrscheinlich Tabellenführer. Leider ist man jetzt wieder ganze 11 Punkte davon entfernt, die Meisterschaft wird wohl auch in der Saison 2024/2025 ein Traum bleiben, sollte das Team jedoch einen sehr guten Start 2025 schaffen und kontinuierlich hochpreisig punkten, könnte unter gewissen Umständen die Relegation doch noch Thema werden, natürlich wenn die Rivalen vorneweg patzen. Sehr erfreulich hingegen wieder die Präsenz im Saarlandpokal, fünf Runden hat man schon überstanden, Highlights waren der Elfmeterkrimi in Bliesmengen-Bolchen, wo all unsere Schützen eine große Nervenstärke bewiesen haben und natürlich der Überraschungserfolg zu Hause gegen den Oberligisten Eppelborn. Nun bleibt zu hoffen, dass es die Fortuna auch am kommenden Dienstag gut mit unserere Borussia meint und es im Viertelfinale wieder ein lukratives Heimspiel gibt. Dabei muss es ja nicht zwangsläufig wieder der 1.FC Saarbrücken sein, vielleicht sollte man die Hoffnung mehr darauf verlegen gegen einen Kontrahenten zu kommen, den man auch wahrscheinlicher schlagen kann. Es wäre ja auch noch einmal eine sehr schöne Vorstellung, in der kommenden Runde mal wieder im DFB-Pokal vertreten zu sein, aber dies wird selbstverständlich sehr schwer.
    Ich wünsche nun der Mannschaft, dem Trainerteam und allen anderen, die verantwortlich sind, eine sehr gute Winterpause und eine entsprechende Vorbereitung, dass man im neuen Jahr mal zur Abwechslung sofort stärker aus der Unterbrechung kommt, als wie man in sie hinein gegangen ist. Aber allen Borussen wünsche ich natürlich eine sehr schöne Advents-und Weihnachtzeit und einen tollen Übergang von 2024 auf 2025. Demut sollte aber auf jeden Fall dabei sein, wenn man einen Blick in die Welt riskiert.
    In diesem Sinne! Es lebe unsere Borussia! Hoch lebe Eisen!
    Craig-Maikel Kunz
    (ehemaliger Redakteur „Blick ins Ellenfeld“, „Treffpunkt Ellenfeld“, „Borussia-Online“ sowie Mitarbeiter Archivgruppe Borussia)

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