Go Borussia

… auch diesmal mit dem Blick über den Borussen-Tellerrand hinaus

Einen Einstand nach Maß hat uns unsere Nationalmannschaft im ersten Spiel unter dem neuen Bundestrainer Hansi Flick weiß Gott nicht beschert. Das magere 2:0 gegen die Kicker aus Liechtenstein könnte man etwas despektierlich formuliert durchaus auch als Flick-Schusterei bezeichnen, ohne es damit dem namensgleichen Bundestrainer ankreiden zu wollen.

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, wusste der Schriftsteller Herrmann Hesse zwar zu berichten, wobei er dies meines Wissens allerdings nicht primär mit Fußball in Verbindung gebracht hatte. Zumindest den Balltretern, die bei Flicks Einstand eher lustlos auf dem Platz herumeierten, hätte man ohnehin eher einen faulen Zauber bescheinigen können.

Wer jedoch befürchtet hatte, dass das emotionslose Bundesgekicke auch nach dem sehnsüchtig erwarteten Austausch des Jogis gegen den Hansi nahtlos fortgesetzt werden würde, wurde zum Glück eines Besseren belehrt. Die Mannschaft, die hoffentlich wieder auf dem Weg zurück zu einer echten Nationalmannschaft ist, hat uns alle letztlich wieder etwas versöhnt, mit einem mitreißenden 6:0 gegen Armenien und einem nie gefährdeten 4:0 gegen Island. Stellenweise wurde durchaus Fußball vom Feinsten geboten. Wie verlautet, soll sogar der Fußball-Gott nach langer Zeit wieder anerkennend in Richtung Schwarz-Rot-Gold genickt haben.

Fairerweise muss aber auch festgestellt werden, dass derartige Gegner sicherlich nicht das Maß aller Dinge für einen viermaligen Weltmeister sein können, ohne sie damit diskreditieren zu wollen. Wie auch immer, die keineswegs unumstrittene Teilnahme unseres Teams an der Winter-WM im Emirat Katar dürfte zumindest aus sportlicher Sicht eher ungefährdet sein.

Doch zurück zu den Borussen ins heimische Ellenfeldstadion. Auch die Borussia hatte in den ersten Spielen der neuen Saison einen etwas holprigen Lauf erwischt. Doch mittlerweile ist man wieder in die Gänge gekommen und auf die Erfolgsspur zurückgekehrt, sowohl in der Saarlandliga als auch im Pokal. Durchaus ein Grund zur Freude, die hoffentlich im anstehenden Spiel gegen den VfB Dillingen nicht getrübt werden wird, denn unser Gast ist ein schweres Kaliber. Schließlich lauern die Dillinger hinter den punktgleich führenden Teams SV Auersmacher und SG Mettlach-Merzig auf Platz 3 der Tabelle und können auf der Haben-Seite immerhin 4 Punkte mehr als die Schwarz-Weißen aus Neunkirchen auf Tabellenplatz 8 verbuchen.

Doch abgerechnet wird bekanntlich erst am Schluss, und bis dahin ist es noch ein langer und beschwerlicher Weg. Wer weiß, vielleicht gelingt es den Jungs um Trainer Björn Klos ja trotzdem, das Feld von Spiel zu Spiel etwas mehr von hinten aufzurollen. Apropos von hinten, wenn´s bei uns im Angriff mal klemmen sollte, dann schießt zur Not halt ein Keeper die Tore, wie Dominik Jost im letzten Heimspiel gegen Bliesmengen-Bolchen gleich zweimal eindrucksvoll unter Beweis gestellt und das altehrwürdige Ellenfeld damit in ein wahres Freudenhaus verwandelt hat. Was will man mehr?

In diesem Sinne:

   Go Borussia, zusammen steh’n und Siege seh’n,
   Go Borussia, wir lassen 1.000 Fahnen weh’n…

1 Kommentar

  1. Wer geglaubt hatte, dass es mit Flick besser wird als mit Löw, der lebte auf einem anderen Stern. Flick war unter Löw dessen Ausputzer. Auch er hängt immer noch der Idee hinterher, mit einem „falschen Neuner“ den Fußball revolutionieren zu können. Ein gestandener Mittelstürmer lehnt er ab und bringt jetzt Werner als Mittelstürmer. Ich fasse es nicht. Ich hätte lieber Stefan Kuntz als Trainer gesehen, aber gegen Bierhoff, auch ein Verfechter der falschen Neun, war es schwer ihn durchzubringen.
    Es ist das erste Mal, dass ich mich über eine Niederlage gegen Armenien nicht geärgert hätte. Dass jetzt Kuntz mit der Türkei verhandelt, sehe ich als falsch an. Ich denke, bzw ich hoffe, seine Zeit als Nationaltrainer kommt noch.
    Was die Borussia angeht, bin ich auch nicht ganz deiner Meinung. Die Mannschaft scheint sich nicht an die Vorgaben des Trainers zu halten und erweckt in mir den Eindruck, gar nicht aufsteigen zu wollen.

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