Erfolgreicher Testspiel-Auftakt für die Borussen

5:1 bei Preußen Merchweiler, 3:1 gegen TuS Herrensohr / Björn Klos: „Sind – Stand jetzt – voll im Plan!“ / Dünner Kader bereitet noch Sorgen / Heute Abend weiterer Test gegen VfB Reichenbach

Unser Bild: Attila Serr, aus Borussias U23 in die Saarland-Liga-Mannschaf aufgerückt, konnte in den Testspielen seine guten Trainingseindrücke bestätigen. (Foto: -jf-)

Von Jo Frisch

Zwei Spiele, zwei Siege – die Bilanz der Borussia zum Auftakt der Vorbereitung stimmt durchaus optimistisch für die kommende Saarlandliga-Saison. Nach dem 5:1 gegen den Verbandsligisten SV Preußen Merchweiler bezwangen die Schützlinge von Björn Klos am Wochenende auch den amtierenden Meister TuS Herrensohr mit 3:1. Der Borussen-Trainer war zufrieden: „Wir konnten schon einiges von dem umsetzen, was wir uns im Training erarbeitet haben. Stand jetzt sind wir voll im Soll.“

Auf dem Merchweiler „Haldy“ probierte Borussia zum ersten Mal das neue, von Björn Klos bereits angekündigte neue Spielsystem aus. „Es lief schon ganz flüssig, der erste Auftritt war ganz ordentlich“, bilanzierte der Borussen-Coach, auch es „hinten raus ein wenig zäh wurde, das ist aber bei den hohen Temperaturen und den vielen Trainingseinheiten in der Woche davor ganz normal.“ Zurück im Team war Tim Cullmann, der eine Halbzeit spielte. Die Tore für Borussia erzielten Daniel Ruschmann (2), der seinen Vertrag im Ellenfeld um ein weiteres Jahr verlängert hat, Neuzugang Kevin Saks sowie Testspieler Bruno Casais. Ein Eigentor komplettierte das Endresultat. Als belebendes Element in Borussias Offensive erwies sich der vom FV Eppelborn gekommene Kevin Saks: „Er konnte schon gleich beim ersten Einsatz Dinge zeigen, die wir so in der vergangenen Spielzeit nicht gesehen haben“, verteilte Björn Klos ein Kompliment an seine neue Offensivkraft.

Auch beim 3:1 gegen Saarlandliga-Champion TuS Herrensohr wusste Borussia über weite Strecken zu gefallen. „Wir haben am Anfang eine gewisse Anlaufzeit benötigt, dann aber gut ins Spiel hineingefunden. Erneut konnten einige Dinge, die wir im Training schwerpunktmäßig einstudiert haben, umgesetzt werden. Mit gutem Tempo, gelungenen Ballpassagen und mehr Ballbesitz haben wir uns den Sieg letztlich auch verdient. Da gab es nicht viel hetumzumäkeln“, so das Resümee von Björn Klos, der sich natürlich bewusst ist, „dass die Bewertung von Testspielergebnissen so eine Sache ist, aber andererseits können wir dadurch auch Selbstvertrauen gewinnen, weil die Jungs merken: Es funktioniert!“ Besonders zufrieden war der Borussen-Coach mit dem Sturmduo Kevin Saks und Tim Klein, die gut miteinander harmonierten und jeweils auch einen Treffer erzielten: Der Neuzugang aus Eppelborn verwandelte einen Foulelfmeter zum 1:0, Tim Klein erhöhte nach einem Konter noch vor der Pause auf 2:0. Den Endstand besorgte Attila Serr, der seine positiven Trainingseindrücke auch im Spiel bestätigen konnte. „Er macht das sehr gut mit seinem aggressiven Anlaufen und seiner Schnelligkeit“, war Björn Klos angetan von dem ehemaligen U23-Spieler der Borussia. „Insgesamt sind wir auf einem guten Weg“, so Borussias Trainer.

Sorgen bereitet Björn Klos jedoch nach wie vor die Breite des Kaders, zumal mit Marcel Jung ein weiterer Spieler in der kommenden Saison nicht mehr das Borussia-Trikot tragen wird. „Leider konnten wir mit ihm keinen gemeinsamen Nenner für eine weitere Zusammenarbeit finden“, so Sportvorstand Gunther Persch. Zudem sind die Tage von Patrick Seidel im Ellenfeld gezählt: Borussias Nummer 20 ist ab 1. Oktober beruflich in Spanien tätig und wird ab dem 10. Spieltag bis Saisonende fehlen. Björn Klos tut das einerseits „sehr weh, andererseits steht natürlich die berufliche Perspektive des Spielers klar im Vordergrund.“. Die mangelnde Kaderbreite zwinge Borussia zum Handeln, man beobachte nach wie vor den „Markt“: „Keine Frage: Wir müssen eigentlich noch was tun. Zum einen weiß man nie, was an Verletzungen auftritt. Da sind wir ja aus den Erfahrungen der Vorsaison heraus ein gebranntes Kind. Zum anderen ist der dünne Spielerkader natürlich auch für den internen Konkurrenzkampf kontraproduktiv, da ich als Trainer kaum Alternativen zur Verfügung habe.“ Allerdings ist auch klar, dass Borussias finanzielle Möglichkeiten keinen großen Spielraum zulassen.

Derweil hat Mouhamad Diallo, der das Ellenfeld zum Saisonende verlassen hat, einen neuen Verein gefunden und nach einer Meldung der Tageszeitung „Le Quotidien“ beim luxemburgischen Erstligisten UN Kaerjeng einen Drei-Jahres-Vertrag unterzeichnet, wo er seinem älteren Bruder Moussa, der beim belgischen Club AS Eupen spielt, räumlich näher ist.

Das nächste Testspiel bestreitet Borussia bereits am heutigen Montagabend. Um 19.30 Uhr heißt der Gegner VfB Reichenbach. Das Spiel findet im Rahmen des Sportfestes des SV Kohlbachtal auf dem Rasenplatz im pfälzischen Altenkirchen statt (Navi-Adresse: Schlauer Weg, 66903 Altenkirchen). Beim VfB Reichenbach, der am Ende der vergangenen Saison als Aufsteiger in der Landesliga West mit dem 12. Platz sein Ziel Klassenerhalt erreichen konnte, spielt mit Lars Rheinheimer im Übrigen ein ehemaliger Borusse. Der mittlerweile 35jährige Linksfuß war 2004 vom FC Kutzhof ins Ellenfeld gekommen und spielte bis 2008 für Borussia, ehe er zum FC Homburg und dann zum SVN Zweibrücken wechselte. 2014 heuerte der gebürtige Landstuhler in Reichenbach an. Lars Rheinheimers Tor im Borussen-Trikot, als er am 31. Mai 2008 bei Eintracht Bad Kreuznach im Möbis-Stadion mit einem satten Linksschuss den 2:0-Endstand herstellte, ist heute noch auf youtube präsent.

Das letzte Vorbereitungsspiel hat Borussias Gegner am vergangenen Freitag gegen den Oberligisten SC Idar-Oberstein mit 2:6 verloren – aber mit der Bewertung von Testspiel-Resultaten ist das ja, so Björn Klos, „so eine Sache“. Weiter die im Training einstudierten Dinge vertiefen, Laufwege verinnerlichen, Automatismen entwickeln – das ist auch in den kommenden Wochen wichtiger als die nackten Ergebnisse.

4 Kommentare

  1. Hallo Borussenfreunde,
    so langsam macht man sich doch Gedanken,nach den neusten Informationen,ist der Kader klein,sehr klein,wenn ich richtig gerechnet habe, sind es noch 16 Feldsieler!Auffüllen mit Spielern der 2ten Mannschaft,kann man auch nicht mehr!
    Wie konnte man die 2te abmelden?Oder bleiben noch ein paar Spieler,die evtl.
    auch in der ersten aushelfen könnten!Auch wenn die 2te Mannschaft einige kurzfristige Abgänge hat,mann hätte die 2te nie abmelden dürfen!
    Es muß was passieren,notfalls mit talentierten unterklassigen Spielern!
    Borussen Jungs

  2. Moin aus Oldenburg!

    Ich kann Thorsten Fries nur bestätigen. Hat man nicht aus der letzten Saison gelernt? Man hat den Aufstieg nicht geschafft wegen der fehlenden, personellen Bestückung. Soll das so weiter gehen? Und ohne 2. Mannschaft? Herr Kunz: „Wie stellen Sie sich das vor?“ Vergrault nur weiter die treuen Fans und verhindert willige Sponsoren mit diesen Aktionen!

    Gruß aus Oldenburg!

  3. Es kommt darauf an, wie man die Mannschaftsstruktur aufbaut. Hat man 15 überdurchschnittliche (!) Spieler (ohne Torleute mitgerechnet)und vielleicht 2 bis 3 Mitläufer, dann sollte das zu händeln sein.
    Vorige Saison war schon in der Winterpause abzusehen, dass bei den Invaliden (Standardverletzte) die Saison nicht auf dem notwendigen Niveau durchgespielt werden konnte. Zudem hatten Etliche (!) nicht die erforderliche Qualität, die jetzt zu Mannschaftsbildung anzustreben ist.

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