Der Vierte fordert den Zweiten – mehr Top-Spiel geht kaum!

Der Gegner aus Jägersburg gehört sicher zu den Top-Favoriten auf Titel und Aufstieg, auch wenn Trainer Christian Frank das nicht gerne hört und abwiegelt: „Der Stamm der Mannschaft ist soweit zusammen geblieben, deshalb wollen wir vorne dabei sein. Wir sind aber keineswegs Favorit Nummer eins. Die Liga ist so ausgeglichen wie selten, und wir müssen uns an die veränderte Spielweise erst gewöhnen. Über die Jahre in der Oberliga hatten wir ein Gefühl für die DNA der Mannschaften entwickelt, wussten um deren mögliche Ausrichtung. Das ist in der Saarlandliga anders, da wissen wir noch nicht, wie sich die anderen Vereine uns gegenüber positionieren und einstellen.“ Doch die Lila-Weißen sind mittlerweile gut in der Liga angekommen, liefern sich mit Mitabsteiger Hertha Wiesbach ein Kopf-an-Kopf-Rennen an der Tabellenspitze. Nach 7 Spielen ohne Niederlage zum Saisonstart mussten man sich gleich zweimal (1:2 in Merchweiler, 0:3 gegen Wiesbach) geschlagen geben, ist dann aber mit vier Siegen in Folge zuletzt wieder auf die Erfolgsspur zurückgekehrt.

Rückkehr (1): Mit diesem Kader will der FSV Jägersburg möglichst auf direktem Weg in die Oberliga zurückkehren. (Foto: fupa.net)

Verlassen haben den Alois-Omlor Sportpark vor Saisonbeginn Ersatzkeeper Eric Höh (zum TSC Zweibrücken), Gianlucsa Ruoff (zur DJK Ballweiler), Luis Kerner (U23 SV Elversberg), Dren Miftari (Spvgg Quierschied) und Florian Hasemann (zu Oberliga-Aufsteiger VfR Baumholder). Auf der Gegenseite wurden mit Abwehrspieler Moritz Zimmer (29) vom FK Pirmasens, der es auf 117 Regionalliga- und 147 Oberliga-Einsätze bringt, und dem variabel einsetzbaren und wieselflinken Warris Bhatti (27, vom Oberligisten TSG Pfeddersheim) zwei regelrechte Königstransfers getätigt. Dazu kam mit Joshua Martin (von der DJK Ballweiler) ein neuer Torhüter. Sie alle komplettieren mit Regisseur Tom Koblenz, dem momentan besten Schützen Sven Sellentin (6 Tore) und den torgefährlichen Tim Klotsch und Alexander Schmieden – um nur die wichtigsten Akteure zu nennen – ein Team, das durchaus berechtigte Ambitionen auf Titel und Aufstieg anmelden darf. Im Kollektiv nicht zu vergessen Kapitän Salif Cissé, der mit dem FK Pirmasens schon in der 3. Liga und mit Saar 05 und Elbersberg bereits reichlich Regionalliga-Erfahrung gesammelt und das Ziel ausgegeben hat: „Klar, wollen wir wieder aufsteigen, aber ein Selbstläufer wird das nicht.“ Das sieht auch sein Christian Frank so: „Wir wollen die Sache mit Selbstbewusstsein angehen. Der Abstieg, für den ich die schwache Torausbeute verantwortlich mache, ist abgehakt, wir schauen jetzt nur noch nach vorne“, sagt der FSV-Coach in der Saisonvorschau der „Saarbrücker Zeitung“. Christian Frank hat im Übrigen ebenso wie Sportchef Marco Emich eine Borussen-Vergangenheit: Von 2010 bis 2013 absolvierte er 98 Oberliga-Spiele im Trikot der Borussia und erzielte drei Tore.

Rückkehr (2): Mit Betreuerin Emily Nickel (ging für die Borussen-Girls auf Torejagd), und den ehemaligen Oberliga-Spielern der Borussia Christian Frank und Marco Emich gibt es jetzt ein Wiedersehen – herzlich willkommen im Ellenfeld!  (Foto: fupa.net)

Die Ausgangssituation: Während der FSV mit dem erst in der Schlussphase erkämpften 3:1 gegen Rot-Weiß Hasborn den vierten Sieg in Folge feierte, mussten die Borussen nach fünf Liga-Spielen ohne Niederlage in Bliesmengen am letzten Wochenende erstmals wieder eine Niederlage einstecken. Insofern weist der Trend die Gäste aus Jägersburg als leichten Favoriten aus. „Aber wir tun alles, um uns in einer insgesamt positiven Entwicklung durch den Rückschlag nicht aus der Bahn werfen zu lassen und wollen den Tabellenzweiten zumindest ein bisschen ärgern“, gibt sich Christian Schübelin keineswegs schon im Vorhinein geschlagen und freut sich mit seiner Mannschaft darauf, „dass wir die Gelegenheit bekommen, ein solches Top-Spiel vor eigenem Publikum zu haben.“

Borussias Personalsituation hat sich zumindest bis zum Spiel gegen Jägersburg leider nicht verbessert und ist als eher „mau“ zu bezeichnen. Stand jetzt stehen – krankheits- und verletzungsbedingt – lediglich 15 Spieler zur Verfügung. „Es ist halt bitter, dass uns ausgerechnet jetzt, nachdem wir das in den letzten Monaten so gut gemacht haben, die Manpower ein bisschen ausgeht. Aber so ist das halt im Fußball, man braucht für den Erfolg auch ein bisschen Glück und Gesundheit“, will Trainer Christian Schübelin, der nach erfolgter Spielgenehmigung selbst ebenfalls einsatzberechtigt ist, trotzdem nicht klagen. Umso wichtiger wird die Unterstützung durch den 12. Mann, die Borussen-Fans, jetzt sein!

In der bisherigen Bilanz zwischen beiden Teams hat Borussia die Nase vorn. In den letzten gemeinsamen Oberliga-Jahren siegten die Borussen in den Spielzeiten 2015/16 und 2016/17 gleich zweimal in Jägersbug (4:1 und 6:1), im Ellenfeld gab es ein 0:0 sowie einen hart umkämpften 2:1-Erfolg der Borussia, der aber im Mai 2017 den Abstieg aus der Oberliga nicht mehr verhindern konnte. In der gemeinsamen Saarlandliga-Saison 2019/20 allerdings zogen die Jägersburger der Borussia in der einzigen Begegnung (das Rückspiel fiel coronabedingt aus) im September 2019 den Borussen mit einem 7:1 ganz gehörig das Fell über die Ohren. Auch im Rahmen der Vorbereitung standen sich beide Mannschaften in den letzten Jahren immer wieder gegenüber – mit zahlreichen Unentschieden und meist knappen Ergebnissen.

Hochkonzentriert verfolgt Schiedsrichter Tim Gillen den Zweikampf zwischen Siersburgs Leon Piezuch (Nr. 10) und Borussias Nico Purket. (Archivfoto: -jf-)

Schiedsrichter des Spiels gegen Jägersburg ist (nach Angaben von fussball.de) Tim Gillen (Foto oben) vom SC Alsweiler. In der vergangenen Spielzeit leitete der oberligaerfahrene Referee, der auch als Lehrwart in der Schiedsrichtergruppe Schaumberg tätig ist, zwei Spiele der Borussia: Beim 5:3 in Siersburg und beim 1:2 in Rastpfuhl. Tim Gillen ist in seiner Heimatgemeinde Alsweiler fest verwurzelt und engagiert: In seiner jüngsten Sitzung hat der Vorstand der CDU Alsweiler einstimmig Tim Gillen als ihren Kandidaten für das Amt des Ortsvorstehers nominiert. Diese Entscheidung unterstreicht das Vertrauen in einen jungen, kompetenten und engagierten Mitbürger, der fest in der Gemeinde verwurzelt ist. Bereits seit 2014 vertritt er die Interessen der Bürgerinnen und Bürger als Mitglied im Orts- und Gemeinderat. Im Jahr 2021 wurde er zum Vorsitzenden des Ortsverbandes gewählt, und er ist darüber hinaus als aktives Mitglied des SC Eintracht Alsweiler bekannt, wo er als Schiedsrichter überregional agiert. Sein Engagement erstreckt sich auch auf den Theater- und Karnevalverein Alsweiler, dem er seit vielen Jahren angehört. Am Samstag im Ellenfeld wird Tim Gillen an den Seitenlinien von seinen bewährten Assistenten Sebastian Schank und Andreas Weber unterstützt. Wir wünschen dem Schiedsrichter-Team eine gute Anreise und eine gelungene Spielleitung. (-jf-)

1 Kommentar

  1. 2:2 gegen Jägersburg, super Borussenjungs, habt gekämpft bis zum umfallen und hochverdient den Rückstand aufgeholt und nicht verloren.Herzlichen Glückwunsch an die Spieler, Trainer Christian, den Fans und an Dominik Jost. Gute Besserung den verletzten und kranken Borussenjungs.

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