Stimmen zum 2:2 in Steinbach: Punkt gewonnen oder zwei verloren?

Borussia II und III mit Sieg und Niederlage gegen den TSC Neunkirchen

Unser Bild: Kein Durchkommen für Momo Diallo – Borussias Angriff tat sich in Steinbach sehr schwer. (Foto: Jan Sebastian Bach)

Von Jo Frisch

Der eine Punkt, den die FSG Ottweiler-Steinbach und Borussia am Samstag nach dem 2:2 im Stadion „Auf der Trift“ mitnahmen, war für beide Mannschaften auf den ersten Blick zu wenig. Den Gastgebern hilft er im Abstiegskampf nicht wirklich weiter, zumal die U23 des FC Homburg überraschend beim TuS Herrensohr mit 5:1 triumphierte. Auch für Borussia war er – trotz der ersten Heimniederlage des SV Auersmacher gegen einen derzeit ganz starken SC Brebach – kein großer Vorteil, da die Konkurrenz aus Quierschied und Dillingen fleißig punktete. Andererseits: Wer weiß, wozu dieser eine Punkt letztlich noch gut sein kann? Eine Frage, die sich erst am Ende der Saison schlüssig beantworten lässt. Dass die Punkteteilung im Großen und Ganzen aber in Ordnung geht, zeigt eine kleine Umschau in der Presse- und Internet-Landschaft.

Die „Saarbrücker Zeitung“ kommentiert die Partie wie folgt: „Als Marvin Gabriel unmittelbar vor der Pause per Kopf das 2:2 erzielte, war dies aus Sicht der Borussia etwas schmeichelhaft. Im zweiten Abschnitt diktierte Neunkirchen das Spiel, vergab zwei hundertprozentige Torchancen, hatte aber auch Glück, dass Steinbach in der Schlussphase zwei Konterchancen nicht nutzen konnte.“ Ein ähnliches Fazit zieht FSG-Trainer Stephan Schock, der im „Saar.Amateur“ zitiert wird: „Die erste Halbzeit ging an uns, da war das 2:2 für die Borussia sogar etwas schmeichelhaft. In der zweiten Halbzeit bestimmte dann die Borussia das Geschehen, doch in der Schlussphase hatten wir noch zwei riesige Konterchancen zum 3:2.“ Stephan Schock stellte zudem den Foulelfmeter, den Jens Kirchen in gewohnt sicherer Manier verwandelte, in Zweifel: „Den muss man nicht pfeifen, Florian Schneider hat Daniel Ruschmann kaum berührt“, so der Steinbacher Trainer im „Saar.Amateur“. Das Ergebnis wird insgesamt als „leistungsgerecht“ bezeichnet.

Auf der facebook-Seite der Borussia gesteht Hans Erhardt in seinem Kommentar zu, dass „die Jungs schon gekämpft haben“, meint aber, „ohne jegliche Durchschlagskraft ist so ein Spiel nicht zu gewinnen!“ Zustimmung findet er bei Erich Weihmann: „Das ist nicht mal ein laues Lüftchen.“ Gabriele Zwerch, Borussen-Fan aus Bayern, versucht, das Positive zu sehen, und stellt fest: „Schlecht gespielt und trotzdem einen Punkt geholt. Wenn dieser Punkt am Ende ausreicht, fragt keiner mehr danach. Man muss der Mannschaft auch mal ein schlechtes Spiel zugestehen. Nur frage ich mich: Warum immer die erste Halbzeit? Weshalb muss der Trainer in der Halbzeit immer ein Donnerwetter loslassen? Werden die Gegner unterschätzt?“ Gabriele Zwerch schließt mit dem Appell an die Schützlinge von Björn Klos: „Am nächsten Wochenende besser machen!“ Auch Alex Janes war mit der Leistung der Borussen nicht einverstanden: „Wir waren gestern schlecht, in der ersten Halbzeit sogar sehr schlecht.“ Deshalb habe er Verständnis für die Fans, die unzufrieden gewesen seien und gemotzt hätten. Dennoch, so Alex Janes, „glaube ich an die Jungs!“

Auch auf der facebook-Seite der „Schwarzen Teufel“ wird diskutiert, ob Borussia einen Punkt gewonnen oder zwei verloren hat. Joachim Zick schreibt: „Schade, Auersmacher hat sogar verloren. Da hätten wir uns etwas absetzen können. Aber Hauptsache: Nach Rückständen noch nen Punkt geholt!“ Klaus-Dieter Woll glaubt den Grund zu kennen, weshalb sich Borussia manchmal schwertut: „Gegen uns rennen die Gegner in dieser Liga, als ginge es um ihr Leben!“ Da ist sicher was Wahres dran!

Borussias zweite und dritte Mannschaft hatte sich am Wochenende in zwei Derybs mit dem TSC Neunkirchen auseinanderzusetzen. Mit unterschiedlichem Erfolg. Während die zweite Mannschaft nach dem knappen 3:2-Erfolg in der Vorrunde auch das Rückspiel beim TSC mit 6:0 gewann, musste sich die dritte Mannschaft nach dramatischem Spielverlauf mit 3:4 geschlagen geben. Für Borussia II war Jan Georgs Tor (38.) der „Dosenöffner“. Gleich nach der Pause legte Mouhamad Diallo (50.) nach, ehe Arber Rrustemi mit seinem vierten verwandelten Saison-Elfmeter (gleichzeitig sein 7. Saisontor) das entscheidende 3:0 markierte. Nach der roten Karte für den TSC-Spieler Nadjem-Eddine Chachour (77.) war es dann um den TSC geschehen, dennoch ist der Hattrick, mit dem Attila Serr das Resultat innerhalb von sechs Minuten auf 6:0 schraubte, bemerkenswert!

Ebenso bemerkenswert: Einige Spieler des TSC mussten infolge Personalmangels gleich zwei Spiele hintereinander bestreiten und waren schon zuvor beim 4:3 gegen Borussia III 90 Minuten aktiv gewesen. Dieser Leistung zollte auch Borussias Co-Trainer Christoph Serr Respekt: „Ich ziehe den Hut vor den Spielern, die heute 180 Minuten auf dem Platz gestanden haben!“ Die dritte Mannschaft Borussias ging gegen den TSC III in einem Spiel auf Augenhöhe durch Maad al Matar und Caner Yildirim (2) gleich dreimal in Führung – und stand am Ende doch mit leeren Händen da! Denn die Gastgeber kamen in der Nachspielzeit durch zwei Treffer noch zum 4:3-Sieg. Für Christoph Serr das Ergebnis mangelnder Schlauheit: „Wenn man führt, sich ne rote Karte abholt und in der Nachspielzeit versucht, selbst ein Tor zu erzielen, läuft man in Konter und wird bestraft – da fehlte die Cleverness!“

 

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