Es geht um mehr als nur die goldene Ananas

Letzte Informationen vor dem Heimspiel der Borussia am Sonntag (15.00 Uhr) gegen den FV Schwalbach im Ellenfeld-Stadion

Unser Bild: Hart umkämpft war das 3:2 der Borussia im Hinspiel in der Schwalbacher ITN-Sand-Arena, in dieser Szene setzen sich Dominik Cullmann (li.) und Simon Schreibeisen mit Schwalbachs Jan Basenach auseinander. (Foto: -jf-)

Der Gegner aus Schwalbach hat den Klassenerhalt schon drei Runden vor Schluss so gut wie sicher. Das war nicht unbedingt zu erwarten, hielten die Grün-Weißen doch nach acht Spieltagen und einem deren 0:7 in Wiesbach die rote Laterne in den Händen. Den Grundstein für die stabile Lage vor den letzten drei Spieltagen legte Schwalbach in den vergangenen 9 Spielen, in denen 6 Siege gelangen, darunter ein 2:1 gegen Jägersburg und ein 1:0 beim TuS Herrensohr. Quasi einen Befreiungsschlag stellte dabei der 5:0-Sieg beim direkten Konkurrenten um den Liga-Erhalt in Bliesmengen dar. Dennoch fordert Trainer Toni Jakic, seit Sommer 2021 im Amt, im Endspurt noch einmal den vollen Fokus: „Für mich ist es noch offen, ob wir nach dem letzten Spieltag von einer guten Spielzeit reden oder nicht“, erklärt der 31jährige in der „Saarbrücker Zeitung“ und erläutert weiter: „Wenn wir noch einige Punkte holen und auf einen einstelligen Tabellenplatz klettern, könnte man von einer guten Runde sprechen. Stünden wir dagegen mit unsern 38 Punkten nur knapp über dem Strich, wäre das nicht so gut.“ Die Aussichten, ersteres zu erreichen, stehen aber gar nicht schlecht: Denn nach Schwalbachs Gastspiel im Ellenfeld warten mit der SG Mettlach-Merzig und dem Rückrunden-Tabellenschlusslicht Köllerbach (nur 6 Punkte!) schlagbare Gegner auf Jakics Truppe. Mit der Arbeit des Cheftrainers und seinem spielenden Co Kevin Folz ist man aber in der ITN-Sand-Arena zufrieden, deshalb haben beide Seiten den Vertrag für kommende Saison schon frühzeitig verlängert. „Die Mannschaft zieht gut mit, zudem stehen uns durch die Neuanlage eines Kunstrasenplatzes auf unserem alten Hartplatz noch bessere Bedingungen für die Trainingsarbeit zur Verfügung“, nennt der Coach weitere Gründe für den Verbleib in Schwalbach. Die große Stärke des FV Schwalbach liegt in unbändigem Kampf und Einsatz. Ein weiterer Trumpf der Grün-Weißen: Das gute Flügelspiel. „Wir haben ganz junge Spieler auf der rechten Außenbahn und eine linke Außenbahn mit ganz viel Erfahrung“, so Toni Jakic. Auf rechts agiert der FVS mit dem 19jährigen Luca Cavelius, der aus der eigenen Jugend kam, und dem ein Jahr jüngeren Lukas Detzler, auf der linken Seite sind mit dem 31jährigen Jan von dem Broch und dem zwei Jahre jüngeren Felix Martin routinierte Kräfte unterwegs. 14 Spieler erzielten insgesamt 50 Treffer. Top-Torschütze ist Justin Mayan: Der 28jährige netzte bereits 12mal ein, ist außerdem mit 7 Torvorlagen bester Vorbereiter. Ihm folgen Nicolas Staub (8 Tore) und Maximilian Mehle (7). Stürmer Nicolas Staub stand als einziger Spieler in allen 31 Partien auf dem Rasen.

Schwalbachs Coach Toni Jakic (li.) hat gemeinsam mit Mannschaft und Fans noch ein Ziel: Einen einstelligen Tabellenplatz! (Fotos: -jf-)

Die Ausgangssituation ist unverändert. Es geht dabei für die Borussen um mehr als nur die „goldene Ananas“: „Wir wollen nach wie vor Platz 4 behaupten“, legt sich Christian Schübelin fest. Legt man die Platzierung in der Tabelle und den derzeitigen Trend zugrunde (Borussia siegte zuletzt dreimal in Folge, Schwalbach kassierte mit 2:4 gegen Hasborn eine Heimniederlage), hat Borussia zunächst einmal die Favoritenrolle. Doch das muss insofern relativiert werden, als die Gäste mit schon 7 Siegen und 22 Punkten auf fremden Plätzen stärker sind als zuhause und die Borussia nicht gerade zu den heimstärksten Teams zählt! Von den letzten fünf Auswärtsspielen konnte Schwalbach vier gewinnen (5:0 in Bliesmengen, 1:0 in Herrensohr, 3:2 in Mettlach und 3:1 in Homburg) – eine beeindruckende Bilanz, die für die Borussen Warnung genug sein sollte! Wichtig für Christian Schübelin: „Wir müssen hinten gut stehen. 52 Gegentore bislang sind zu viel.“ Der Coach möchte diesen Tatbestand aber nicht alleine an seiner Defensive ausmachen: „Verteidigen fängt vorne an.“ Das hat er seiner Truppe im Training dieser Woche noch einmal „eingeimpft“.

Borussias Personallage: Christian Schübelin muss ohne die vier “S” auskommen: Simon Schreibeisen (OP nach Adduktorenabriss), Christoph Stemmler (Schmerzen infolge Hüft-Fehlstellung) und Ralph Smith (Patellasehnen-Ruptur) fallen für den Rest der Runde aus. Sebastian Cullmann steht im Kader, aber eher als Motivator für die Mannschaft. Lichtblick: „Sebastian hat unter der Woche wieder mit Ball trainiert und Spielformen mitgemacht“, berichtet Christian Schübelin, der wieder auf Dylan Sodji zurückgreifen kann.

Maximilian Paul Schommer (Mitte) leitet das Spiel der Borussia gegen Schwalbach – er war auch im Hinspiel der Unparteiische und begrüßt hier die beiden Kapitäne Marco Dahler und Jan von dem Broch. (Foto: -jf-)

Die bisherige Bilanz sieht die Borussia klar im Vorteil. In zehn Begegnungen konnten die Borussen achtmal gewinnen, dabei meist knapp (gleich dreimal gab es ein 2:1). Lediglich ein einziges Mal trennten sich beide Mannshaften unentschieden. Das 0:0 am 24. Oktober 2021 war gleichzeitig die einzige Partie zwischen beiden Clubs, in der kein Treffer fiel! Für Schwalbach gab es bislang nur einen Sieg, der allerdings in der Saison 2018/19 mit 4:1 recht deutlich ausfiel. Das Hinspiel in Schwalbach gewann die Borussia nach hartem Kampf im strömenden Regen durch Treffer von Nico Christmann und Tim Klein (2) bei Gegentoren von Fabio Mahler und Justin Mayan mit 3:2.

Schiedsrichter des Spiels gegen den FV Schwalbach ist (nach Angaben von fussball.de) Maximilian Paul Schommer von der SG Haupersweiler-Reitscheid aus der Schiedsrichtergruppe Weiselberg, der bereits das Hinspiel in Schwalbach geleitet hat. Maximilian Paul Schommer hat reichlich Oberliga-Erfahrung, war auch schon in Luxemburgs Ehrenpromotion sowie in den B-Junioren-Bundesligen West und Süd/Südwest an der Pfeife. An den Seitenlinien wird er unterstützt von seinen Assistenten Felix Mathieu und Lenny Schaadt. Wir wünschen dem Schiedsrichterteam eine gute Anreise und eine gelungene Spielleitung! (-jf-)