Es ist soweit: Nach zwei Wochen mit acht anstrengenden Trainingseinheiten rollt für die Borussen wieder der Ball! Am Samstag ist das erste Testspiel nach der Winterpause beim Oberligisten FSV Viktoria Jägersburg angesetzt (Anstoß: 14.30 Uhr). Derzeit steht die Austragung der Partie allerdings noch „auf der Kippe“, da der Kunstrasen-Platz aufgrund der Witterungsbedingungen sehr glatt ist. Eine endgültige Entscheidung wird nach Rücksprache mit den Verantwortlichen des FSV Jägersburg wohl erst im Lauf des morgigen Vormittags fallen – Borussia hält die Fans darüber „auf dem Laufenden“.
Ziemlich exakt vor Jahresfrist trafen sich beide Teams schon einmal zum Vorbereitungsspiel – Borussia siegte durch Tore von Mouhamad Diallo, Tim Klein, Lionel Schmidt und Tom Fink etwas überraschend beim klassenhöheren Gegner mit 4:2. Gastgeber Jägersburg ist derzeit in der Vorbereitung schon einen Schritt weiter als die Borussen – kein Wunder, beginnt doch die Oberligarunde bereits drei Wochen vor der Saarlandliga. Auf den FSV wartet dabei Mitte Februar mit dem Heimspiel gegen den BFV Hassia Bingen, einen unmittelbaren Konkurrenten im Abstiegskampf, gleich eine richtungsweisende Aufgabe in der Mission Klassenerhalt. Denn nur darum kann es in diesem Jahr für die Lila-Weißen aus dem Homburger Vorort gehen. Das war allen Verantwortlichen schon vor Saisonbeginn klar. Nachdem die Jägersburger 2016/2017 die „beste Saison der Vereinsgeschichte“ (Saar.Amateur) gespielt hatten und in der stärksten Oberliga aller Zeiten am Ende auf einem schier sensationellen sechsten Platz gelandet waren, war auch Trainer Thorsten Lahm weit davon entfernt zu glauben, „dass das alles so weiter gehen wird“ und wertete das herausragende Abschneiden eher als „eine Bürde für die kommende Saison. Die überragende Platzierung lässt sich nicht wiederholen.“ Der 49jährige, der von 1994 bis 1996 und von 1998 bis 2001 insgesamt 148 Spiele im Borussen-Dress absolvierte, verwies dabei auf warnende Beispiele aus den Profiligen (1. FC Köln, Eintracht Braunschweig), in denen auf unerwartete Höhenflüge jeweils der jähe und ebenso unerwartete Absturz folgte. So schrieben sich die Jägersburger von vorne herein den Klassenerhalt als Saisonziel auf die Fahnen.
Mit Recht, wie sich herausstellte. Nach optimalem Saionstart (1:0 gegen Regionalliga-Absteiger TSV Schott Mainz) folgten ernüchternde Niederlagen, lediglich im begeisternden „Jahrhundertspiel“ gegen Eintracht Trier, indem der FSV das vorhandene Potential aufzeigen und mit drei Traumtoren innerhalb von zehn Minuten einen 0:2-Rückstand noch zu einem 4:3-Sieg umbiegen konnte, schien es so, als sei es möglich, die gute Rolle aus dem Vorjahr zu wiederholen. Dass es anschließend bergab ging, lag sicher auch am verletzungsbedingten Ausfall einiger Stammspieler, die Thorsten Lahm dazu zwangen, sogar Spieler aus der Verbandsliga-Mannschaft nach oben zu beordern. Aber „alles allein auf die personelle Lage zu schieben, ist mir zu einfach“, so der FSV-Coach, der in der Winterpause alles aufarbeitete, um die Ursachen für die vielen (zum Teil auch unnötigen) Punktverluste zu eruieren, und dabei auch nicht davor zurückschreckte, eigene Entscheidungen selbstkritisch zu hinterfragen. „In einigen Spielen hat mein Team nicht die richtige Einstellung gefunden. Ebenso habe ich die taktische Disziplin einige Male vermisst. Das muss sich ändern, wenn wir die Saison erfolgreich zu Ende spielen wollen“, so Lahm. Was Hoffnung macht: „Die zuletzt verletzten Spieler sind wieder dabei. Daher haben wir darauf verzichtet, in der Winterpause personell nachzulegen.“ Für die Rückkehrer gilt es jetzt, möglichst schnell in Form zu kommen und Spielpraxis zu sammeln. Dass dies zu einem großen Teil bereits gelungen ist, bewiesen die Jägersburger im ersten Testspiel am vergangenen Samstag, als Oberligist FK Pirmasens im Aloys-Omlor-Sportpark nicht über ein 1:1 hinauskam. Der FSV ging durch Tim Schäfer sogar in Führung und versäumte es danach nachzulegen, die Defensive stand sicher und erlaubte dem FKP in Halbzeit eins so gut wie keine Torchance. Erst in der 68. Minute konnte der klassenhöhere Gegner durch Dennis Krob den Ausgleich erzielen.
Borussen-Trainer Björn Klos ist derweil mit den ersten zwei Vorbereitungswochen zufrieden: „Die Mannschaft hat über die fußballfreie Zeit und die Feiertage ihre Hausaufgaben gemacht, das war deutlich zu sehen. Von daher war eine gute Basis für die ersten Übungseinheiten gegeben, in denen wir die Belastung gut gemischt und dosiert haben. Am Mittwoch war ein kleiner Biathlon-Teamwettbewerb angesetzt, der läuferisch sehr anspruchsvoll war, den Jungs aber viel Spaß gemacht hat. Auch das gemeinsame Essen und das Beisammensein am vergangenen Samstag war ein wichtiger Beitrag zum Teamgeist“, berichtet der Coach. Einen kleinen Wermutstropfen stellt die Verletzung von Philippe Persch dar, der sich beim Schulsport auf dem Trampolin die große Zehe gebrochen hat und zwei Wochen pausieren muss. Kleiner Trost: Borussias Torwart hat vor Weihnachten mit herausragendem Ergebnis sein zweites Staatsexamen in den Fächern Sport und Sozialkunde bestanden und damit sein Referendariat am Gymnasium Hermeskeil erfolgreich abgeschlossen – alle Borussen gratulieren herzlich, drücken jetzt die Daumen und wünschen ganz viel Glück und Erfolg bei der nicht einfachen Suche nach einer Arbeitsstelle!
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