„Die Spielzüge waren schon recht ansehnlich!“

Interview mit Borussen-Coach Björn Klos nach dem ersten Vorbereitungsspiel gegen den Oberligisten FSV Salmrohr

„Jungs, das war richtig gut!“ Björn Klos sparte nach dem Salmrohr-Spiel im traditionellen Spielerkreis (unser Bild) nicht mit Lob für seine Spieler, die trotz der Niederlage eine große kämpferische und spielerische Leistung gezeigt und eine erstaunliche Frühform bewiesen haben. Der Borussen-Trainer konnte deshalb dem Geschehen auf dem grünen Rasen recht entspannt zusehen. Neu an Björn Klos´ Seite: Co-Trainer Özal Acar. Im Gespräch äußert sich Björn Klos (BK) ausführlich zum Spiel gegen den FSV Salmrohr und zur augenblicklichen Situation.

Björn, zwar ging der erste Test gegen den FSV Salmrohr 2:3 verloren, aber die Zuschauer waren sich einig, eine erfrischende Vorstellung ihrer Borussia gesehen zu haben. Sieht der Trainer das auch so?

BK: Natürlich will man als Sportler nicht verlieren, ganz klar. Aber heute ging es in erster Linie um die Art und Weise, wie wir nach der langen Pause hier im Ellenfeld aufgetreten sind. Einen solch couragierten Auftritt hätte ich uns nicht zugetraut. Vieles hat schon sehr gut funktioniert. Man darf ja auch nicht vergessen, dass unser Gegner eine Klasse höher spielt, auch wenn er später in die Vorbereitung gestartet ist als wir und deshalb vielleicht noch nicht so weit ist.

Es wäre mehr drin gewesen für die Borussen. Chancenverwertung und die Defensive bei Standards – waren das die ausschlaggebenden Faktoren für die knappe Niederlage?

BK: Das sind sicherlich Dinge, an denen man im Training noch arbeiten kann und muss. Da ist zweifellos noch Luft nach oben, keine Frage. Aber ichbon gar nicht mal so sauer darüber. Denn viel schöner war doch, wie wir zu unseren Torchancen gekommen sind, die Spielzüge bis dahin waren sehr ansehnlich, und deshalb bin ich trotz gewisser Defizite mit der Mannschaft absolut zufrieden.

Entspannter Trainer: Björn Klos konnte mit den nach langer Zwangspause gezeigten Leistungen seiner Schützlinge zufrieden sein, kalkuliert ber Rückschläge in den kommenden Wochen durchaus mit ein. (Foto: -jf-)

Auffallend war das aggressive Anlaufen und die zahlreichen Balleroberungen, die einen Spielaufbau des Gegners in der ersten Halbzeit fast gar nicht zuließen.

BK: Ja, es hat mich schon etwas überrascht, dass das von der Frische her schon so gut klappt, zumal das ja auch Kraft kostet. Großes Kompliment an die Jungs! Es freut mich natürlich sehen zu können, dass manche Dinge, die im Vorjahr da waren, so schnell abgerufen werden können. Da muss man also nicht mehr bei Null anfangen. Darauf kann man aufbauen.

Rückschläge sollte man nach der langen Pause aber realistischerweise einkalkulieren, oder?

BK: Dass es nicht automatisch so weiter geht, kann sich jeder denken. Wir sind ja erst zwei Wochen im Training, da haben wir natürlich noch jede Menge Arbeit vor uns und werden sicher auch mal in ein Loch fallen, wenn die Beine schwerer werden. Aber die Einstellung hat gestimmt, die Aggressivität, die im Wettbewerb da sein muss, haben die Jungs von Minute eins an auf den Platz gebracht. Da gibt es nichts zu meckern. Auch haben wir ja mit Quincy Henderson, Vincenzo Accursio, Marco Dahler und Christoph Stemmler noch Trümpfe in der Hinterhand, die am Samstag aus verschiedenen Gründen nicht zum Einsatz kommen konnten.

Zu den Personalia: Daniel Schlicker hat nach seiner langen verletzungsbedingten Zwangspause gespielt, als sei er nie weggewesen. Einfach klasse, oder?

BK: Ja, Daniel ist ja für uns fast so etwas wie ein Neuzugang. Er hat die Position von Deniz Siga, der uns im Winter verlassen hat, übernommen und sehr gut ausgefüllt. Aus dem Spiel heraus hat der Gegner kaum Torchancen gehabt, da haben wir unter Daniels Regie hinten gut gestanden und fast nichts zugelassen.

Von den Neuen war lediglich Joshua Penth im Einsatz. Zufrieden mit ihm?

BK: Auf jeden Fall. Er hatte eine Muskelverhärtung, deshalb haben wir ihn zur Halbzeit vorsichtshalber rausgenommen. Aber bis dahin konnte er schon zeigen, was wir von ihm erwarten. Defensiv hat er fast nichts anbrennen lassen und nach vorne auf der rechten Seite viele Akzente gesetzt, genauso wie Niklas Allenfort auf links. Wir werden Joshua Penth aber auch noch auf anderen Positionen testen. Mit ihm haben wir auf jeden Fall den richtigen Transfer getätigt, der uns neue Optionen gibt.

Unterstützung für den Chef: Björn Klos kann in Zukunft auf die Mitarbeit von Özal Acar zählen (re.) – eine spürbare Entlastung für den Trainer. (Foto: -jf-)

Mit dem neuen Co-Trainer Özal Acar hast Du jetzt – zusötzlich zu Philippe Persch, der sich ja um das Athletiktraining kümmert – weitere Unterstützung bekommen. Wie hat sich das ergeben?

BK: Özal Acar hat sich bei mir gemeldet und sich von sich aus angeboten. Er macht an der Sporthochschule zur Zeit seine Trainerausbildung und möchte gerne im praktischen Bereich was lernen. Zunächst ging es um eine Hospitation, aber dann hat sich im Gespräch schnell ergeben, dass die Chemie stimmt und eine Vertrauensbasis da ist. Özal ist jetzt seit knapp zwei Wochen dabei, fühlt sich wohl und wurde von der Mannschaft gut integriert. Von Tag zu Tag wächst er mehr in seine Aufgabe hinein. Ich habe ihn in die komplette Vorbereitung des Salmrohr-Spiels eingebunden. Wir werden uns jetzt die Partie auf Video nochmal gemeinsam anschauen und unsere Analysen abgleichen. Ich bin dankbar dafür, dass er mich so engagiert unterstützt und entlastet. Ich denke, Özal wird bei uns ergänzend zur eher theoretischen Ausbildung an der Sportschule in der Praxis viel lernen können.

Dann heißen wir unseren neuen Co-Trainer im Ellenfeld ganz herzlich willkommen und danken Dir, Björn, für diese erste Einschätzung zu Beginn der Vorbereitung. Alle Borussen wünschen eine gute, erfolgreiche Trainingswoche, möglichst ohne Verletzungen! (-jf-)

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