Borussia kann JOST+PILGER-Cup 2019 nicht verteidigen

Auersmacher beim 4:1 das bessere Team mit stärkerer Bank und größeren Kraftreserven / Kristof Scherpf Torschütze für Borussia

Unser Bild: Packender Zweikampf zwischen Auersmachers Patrick Jantzen (li.) und Borussias Kapitän Daniel Schlicker. (Foto: -jf-)

Nach missglückter Generalprobe erfolgt eine gelungene Premiere. Sagt eine alte Theaterweisheit. Wenn die stimmt, dann darf man von Borussia am kommenden Samstag zum Auftakt der Saarlandliga-Saison 2019/20 durchaus etwas erwarten. Daran mag auch Björn Klos gedacht haben, als er nach der 1:4-Niederlage gegen den SV Auersmacher im Finalspiel beim JOST+PILGER-Cup am Quierschieder Franzenhaus ein Resümee zog: „Das war heute kein so guter Auftritt. Wir haben viel von dem, was wir uns erarbeitet und vorgenommen hatten, vermissen lassen. Aber es war jetzt auch nicht alles schlecht. In allen 13 Vorbereitungsspielen haben wir nur zweimal verloren – das ist für unsere junge und neu zusammengestellte Mannschaft eine gute Bilanz.“ Im Mannschaftskreis appellierte Borussias Coach an seine Schützlinge, „in der letzten Trainingswoche noch einmal richtig Gas zu geben und alles rauszuholen, damit wir uns am nächsten Samstag hier an gleicher Stelle besser präsentieren und nicht mit leeren Händen nach Hause fahren.“

Mit leeren Händen fuhren die Borussen vom JOST+PILGER-Cup trotz der Finalniederlage zwar nicht nach Hause – immerhin konnte Kapitän Daniel Schlicker einen dreistelligen Geldbetrag für die Mannschaftskasse und ein Pflegepaket von Allgäuer-Latschenkiefer in Empfang nehmen. Doch die Verteidigung des im Vorjahr gewonnenen Wanderpokals gelang gegen eine vor allem in der zweiten Halbzeit starke Auersmacher Mannschaft nicht, die ihrer Favoritenrolle gerecht wurde und am Ende vielleicht um ein Tor zu hoch, aber dennoch verdient gewann. Sicher mit ein Grund: Der große, ausgewogene Kader, der SVA-Coach Jan Berger ein großes Auswechselkontingent bescherte. Das sorgte vor allem in der Schlussphase der Partie für mehr Frische und Tempo im Spiel des neuen Cup-Gewinners. Während auf der Borussen-Bank mit Vincenzo Accursio, Tim Klein und Josef Hindi nur drei personelle Alternativen Platz genommen hatten, bereiteten sich schon vor der Pause gleich acht Auersmacher Akteure auf einen möglichen Einsatz vor.

Der in teuflischem Rot aufgelaufene neue Cup-Gewinner nahm von Beginn an das Heft in die Hand. Borussias Defensive stand gut und ließ nur wenig zu. Nach vorne jedoch ging zunächst nicht viel. „Die vordere Reihe gewinnt keine Zweikämpfe“, monierte Björn Klos. Borussias Übungsleiter war aufgrund des personellen Engpasses in der Innenverteidigung selbst eingesprungen und dirigierte sein Team lautstark. Die erste große Torgelegenheit erarbeitete sich Auersmacher nach 15 Minuten, als Nils Cuccu nach einem blitzschnell vorgetragenen Angriff über die linke Seite zum Kopfball kam, das Leder aber am langen Eck vorbeisetzte. Etwas überraschend die Führung der Borussen fünf Minuten später: Kristof Scherpf krönte eine sehenswerte Kombination auf der rechten Seite über Julian Flammann und Jan Luca Rebmann mit dem 1:0. Philipp Marco Wunn, Neuzugang von der U23 des FC Homburg, sorgte nach einer halben Stunde für den Ausgleich, als er aus kurzer Distanz das  Leder nach einer flachen Hereingabe von Nils Cuccu im Netz versenkte.

Auersmachers neuer Coach war zur Pause sichtlich unzufrieden – Jan Berger verzichtete auf den Gang in die Kabine und nahm sein Team auf dem Platz in die Pflicht. „Schneller und aggressiver zur Sache gehen“ forderte er von seinen Schützlingen, die offensichtlich gut auf ihren Trainer gehört hatten. Nachdem Vincenzo Accursio und Julian Flammann in Kooperation auf Borussias Seite den ersten Akzent nach dem Seitenwechsel gesetzt hatten, war es auf der anderen Seite Yannik Hoffmann, der nach einem Freistoß von Lucas Hector den Ball hinter Marlon Beckinger zum 2:1 im Tor unterbrachte. Borussias Keeper musste danach gleich mehrfach Kopf und Kragen riskieren, um einen höheren Rückstand zu verhindern, war allerdings gegen Lucas Hectors Treffer zum 3:1 (55.) machtlos. Nach gut einer Stunde hatte Vincenzo Accursio den Anschlusstreffer auf dem Fuß, den Abpraller setzte Jan Luca Rebmann über das Tor – ein 2:3 zu diesem Zeitpunkt hätte den tapfer kämpfenden Borussen, die zeitweise sechs Stürmer auf dem Platz hatten, den zweiten Wind und der Partie noch einmal eine Wende geben können. So aber setzten sich mit zunehmender Spieldauer die größeren Kraftreserven des SV Auersmacher durch, für den Luca Curcio nach Vorarbeit von Melvin Heid mit dem 4:1 (86.) den Schlusspunkt setzte. Borussia, zuletzt in der Saarlandliga gegen Auersmacher im vier Spielen unbesiegt, war geschlagen, durfte aber erhobenen Hauptes den zweiten Platz durchaus als Erfolg werten. „Wir wollten das Finale erreichen. Und wenn man das erreicht, will man es natürlich auch gewinnen. Aber der Gegner war heute einfach zu stark und hat sich den Cup verdient“, so das anerkennende Fazit von Björn Klos. (-jf-)

Unsere Bilder vermitteln Eindrücke vom Finalspiel der Borussia gegen den SV Auersmacher beim JOST+PILGER-Cup in Quierschied. (Fotos: -jf-)

Borussia in der Statistik:

Unsere Mannschaft: Marlon Beckinger – Nino Kannengießer (66. Nyger Hunter), Christoph Stemmler (46. Vincenzo Accursio), Björn Klos, Jan Luca Rebmann, Tim Braun, Kristof Scherpf, Frissell Hunter (46. Josef Hindi), Nyger Hunter (46. Tim Klein), Julian Flammann, Daniel Schlicker. – Unser Trainer: Björn Klos. – Tore: 1:0 (20.) Kristof Scherpf, 1:1 (30.) Philipp Marco Wunn, 1:2 (50.) Yannik Hoffmann, 1:3 Lucas Hector, 1:4 (86.) Luca Curcio. – Zuschauer: 250. – Schiedsrichter: Niclas Zemke (Püttlingen). – Gelbe Karten Borussia: Björn Klos (43.), Josef Hindi (57.).

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