Borussia im Spiegel der Presse

Unser Bild: Tom Fink (weißes Trikot) hatte eine der wenigen Chancen Borussias in Quierschied, doch sein Kopfball wurde gerade noch von der Torlinie „gekratzt“. (Foto: Jan-Sebastian Bach)

 Von Jo Frisch

 Das Top-Spiel der Borussia am Sonntag bei der Sportvereinigung Quierschied fand natürlich eine entsprechende Resonanz in der saarländischen Presse-Landschaft. Aber auch über die zweite Mannschaft wurde berichtet. An dieser Stelle eine kleine Rundschau.

Mit der Überschrift „Die Quierschieder sind giftiger und gieriger“ nimmt die „Saarbrücker Zeitung“ (SZ) ein Zitat des Borussen Daniel Ruschmann auf. Der hatte nach der Partie genau darin den Grund für den Sieg der Sportvereinigung gesehen: „Das, was uns in den letzten Wochen ausgezeichnet hat, hat heute gefehlt. Die Quierschieder hatten sich den Sieg verdient, weil sie giftiger und gieriger waren“, hatte Borussias Mittelfeldspieler SZ-Reporter Lucas Jost in den Notizblock diktiert. Weiter heißt es in der SZ: „In der ersten Halbzeit ließen beide Mannschaften wenig zu. Nicht, weil die Abwehrreihen so geordnet agierten, sondern weil beide Teams offensiv keine geordnete Aktion zustande brachten. Die erste wirkliche Torchance hatten die Gastgeber nach 41 Minuten durch Julian Fernsner, sein Flachschuss war für Jonas Merhej im Tor aber kein Problem. Die Borussia hatte ihre beste Chance kurz im Anschluss, als Daniel Ruschmann aus 20 Metern knapp über das Tor schoss. Fahrt nahm die Partie nach dem Seitenwechsel auf. Vor allem die Gastgeber taten mehr fürs Spiel und kamen zur verdienten Führung. Eingeleitet durch einen Diagonalpass von Sascha Schaum auf Julian Fernsner öffnete sich die Borussen-Abwehr. Daniel Schönfeld setzte sich zwischen den  Verteidigern ab, bekam das Zuspiel und schlenzte den Ball zum 1:0 ins Tor. Auf der anderen Seite kam Neunkirchen durch Mouhamad Diallo zu einer Chance. Insgesamt fiel den Gästen gegen die Heim-Abwehr aber zu wenig ein. Zu einfallslos, zu inkonsequent präsentierte sich Borussia im Spiel nach vorne. Stattdessen legte Quierschied nach. Erneut war Schaum der Ausgangspunkt: Er führte einen Freistoß in eigentlich ungefährlicher Position kurz hinter der Mittellinie schnell aus. Zu schnell für die Gäste-Abwehr, die sich noch nicht richtig sortiert hatte und Johannes Reichrath auf der rechten Außenbahn viel Zeit und Raum ließ. Der 22jährige packte eine traumhafte Flanke auf Patrick Nickels aus. Nickels hatte am langen Pfosten keinen Bewacher und konnte unbedrängt zum 2:0 einköpfen. (…) Statt Widerstand zu leisten, kam es für die Gäste noch dicker. Quierschieds Dominik Engel eroberte sich nur fünf Minuten später gegen die aufgerückte Neunkircher Deckung an der Mittellinie den Ball und schickte Lukas Fernsner in den Konter. Der hatte freie Bahn bis in den Strafraum und versenkte das Spielgerät sicher zum 3:0-Endstand. Ein Aufbäumen der Gäste gab es nicht mehr. Für die Borussen hatte die Partie schon schlecht begonnen. Jens Kirchen verletzte sich beim Aufwärmen, Diallo rückte nach. „Gewisse Mechanismen und Automatismen brechen da weg“, merkt Borussia-Trainer Björn Klos an. Dies sei aber nicht entscheidend gewesen. „Wir sind nicht so gut ins Spiel gekommen. Man muss sagen, wir hatten Leute, die nicht wirklich präsent waren. Wir hatten heute einen schlechten Tag und dafür haben wir die verdiente Quittung bekommen. Jetzt ist es an uns, dass wir näher zusammenrücken.“

Quierschieds  Co-Trainer Florian Weber hatte indes Grund zur Freude: „Wenn man mit 3:0 gegen Neunkirchen gewinnt, ist man natürlich zufrieden. Wir haben in der Halbzeit gesagt: Es sind viele Zuschauer da, denen wollen wir was zeigen. Ich weiß nicht, ob der Tick Leidenschaft, der Tick Wille ausschlaggebend war. Aber am Schluss sind wir froh, dass wir gewonnen haben.“

Der „Saar.Amateur“ spricht von einem „Quierschieder Sahnetag“ und lässt den sportlichen Leiter der Sportvereinigung, Kai Berrang, zu Wort kommen: „`In der ersten Halbzeit spielten beide Mannschaften zunächst sehr verhalten´, fasste Kai Berrang die Anfangsphase zusammen. Die erste Torchance hatte in der 14. Minute Neunkirchen, als der Quierschieder Johannes Britz einen Kopfball von Tom Fink gerade noch von der Torlinie kratzen konnte. Die Sportvereinigung war danach optisch überlegen und hatte in der 40. Minute die Chance zur Führung, doch Julian Fernsner scheiterte mit einem Flachschuss an Jonas Merhej. In der zweiten Hälfte erhöhte Quierschied den Druck, und nachdem Fernsner in der 48. Minute noch am Borussen-Keeper scheiterte, fiel in der 54. Minute das 1:0. Traumpass Fernsner auf Daniel Schönfeld, der trifft mit einem Schlenzer per Außenrist. Klasse Tor, doch noch schöner das 2:0: Im Fallen schlägt Johannes Reichrath den Ball vor das Tor. Patrick Nickels schraubt sich am höchsten und trifft zum 2:0. Fünf Minuten später krönt Fernsner seine starke Leistung und markiert nach Vorarbeit von Dominik Engel den 3:0-Endstand.“

Die Homepage der Sportvereinigung Quierschied attestierte in ihrer Spiel-Nachlese dem eigenen Team, „das etwas spritziger wirkte als die Gäste, eine brutale Effizienz beim Verwerten der Chancen“. Mit dem 3:0 sei das Spiel entschieden gewesen. „Kurz vor dem Ende verpasste Patrick Nickels mit einem Freistoß noch das 4:0, doch das wäre des Guten zuviel gewesen. Unsere Mannschaft bot eine starke Vorstellung und gewann das Spiel verdient. Neunkirchen erwischte einen schlechten Tag und musste damit nach 13 Spielen erstmals wieder als Verlierer vom Platz.“ Ein großes Lob spendeten die Quierschieder „beiden Fan-Lagern, die ihre Teams lautstark unterstützten.“ Die Website der Sportvereinigung gab zu, dass Borussias Serie „Grund genug gewesen ist, motiviert ins Spiel zu gehen, um die beeindruckende Serie der Gäste zu beenden.“

Im „Saar.Amateur“ ist auch über die Partie der zweiten Mannschaft der Borussia in der Bezirksliga zu lesen. Mit 0:4 zog die Elf von Attila Serr gegen den Tabellenzweiten SV Eintracht Hirzweiler-Welschbach den Kürzeren und hatte dabei kurz vor Schluss zwei gelb-rote Karten (85. Attila Serr, 87. Arber Rrustemi) zu beklagen. „Der Sieg der Gäste geht völlig in Ordnung“, wird Christoph Serr Co-Trainer der Borussen, zitiert. Weiter heißt es: „Die Eintracht war von Beginn an dominanter und kaufte dem Gegner recht schnell den Schneid ab. Nach einer 1:0-Führung zur Pause legte die Eintracht schnell nach.“ Laut „Saar.Amateur“ war Keeper Dave Tatsch der beste Spieler Borussias, „der mit einigen Glanzparaden eine höhere Niederlage verhinderte.“ Borussia II bleibt mit 15 Punkten aus 18 Spielen auf Platz 14 im abstiegsgefährdeten Bereich, aber das rettende Ufer ist nach wie vor ins Sicht.

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