Zweiter Test: FC Kutzhof zu Gast im Ellenfeld

Anstoß: Morgen, Sonntag, 15.00 Uhr, in der Ferraro-Sportarena / Wiedersehen mit Furkan Erdogan und Horst Martin

Nach dem Informationsabend für Mitglieder zur aktuellen Lage am vergangenen Donnerstag und der Pressekonferenz zum Denkmalstatus des Ellenfelds am gestrigen Freitag (Bericht folgt) rückt am morgigen Sonntag das sportliche Geschehen wieder in den Mittelpunkt. In der Ferraro-Sportarena erwarten die Borussen um 15.00 Uhr den Landesligisten FC Kutzhof zum zweiten Testspiel. „Wir haben unter der Woche hart gearbeitet und einiges an Programm abgespult. Deshalb war beim gestrigen Abschlusstraining bei den Jungs schon eine gewisse Müdigkeit feststellbar“, berichtet Trainer Jan Berger, der mit dem bisherigen Verlauf der Vorbereitung aber vollauf zufrieden ist. Die Zielsetzung für die Partie gegen Kutzhof: „Trainingsinhalte umsetzen, weiter Selbstvertrauen holen und natürlich gewinnen. Wir werden das Spiel mit aller Ernsthaftigkeit angehen“, so der Coach vor den 90 Minuten am Sonntag.

Der Gegner aus Kutzhof (Foto oben / fupa.net), das zur Gemeinde Heusweiler zählt, spielt in dieser Saison in der Landesliga Nord eine gute Rolle und hat auf Platz 2 überwintert. Von 18 Spielen konnten 11 gewonnen werden drei Mal teilte man mit dem Gegner die Punkte und nur zweimal mussten sich die Rot-Weißen geschlagen geben. 49 Tore stehen auf dem Konto, fast drei pro Spiel. Die Defensive gehört mit 28 Gegentreffern zu den besten der Liga. Es wäre in diesem Jahr sicher auch die Meisterschaft drin, wenn es da nicht die Übermannschaft des FC Freisen gäbe: Der letztjährige Absteiger hat bereits 13 Zähler Vorsprung vor dem FCK und darf sich schon langsam, aber sicher auf die Rückkehr in die Verbandsliga vorbereiten. Die sportliche Verantwortung auf der Trainerbank in Kutzhof liegt bei den Spielertrainern Jannik Bella und Steven Vogel, wobei Ersterer mit 17 Toren und 5 Assists (bei 14 Einsätzen) eine beträchtliche Torgefahr ausstrahlt. Kapitän Kevin Gemeiner ist mit 12 Torvorlagen bester Vorbereiter. Bereits vier Testspiele hat der FC Kutzhof nach der Winterpause bestritten: Gegen die Saarlandligisten SC Halberg-Brebach (2:4) und FV Schwalbach (1:6) hingen die Trauben zu hoch, gegen den SC Friedrichsthal gelang ein 3:1-Erfolg, während es beim SV Bubach-Kalmesweiler eine 0:1-Niederlage gab.

Geben dem aktuellen FC Kutzhof sein unverwechselbares Gesicht: Das Spielertrainerteam aus Jannik Bella und Steven Vogel, Kapitän Kevin Gemeiner und Physio Horst Martin, der lange Jahre im Ellenfeld tätig war. (Fotos: fupa.net)

Seit dem Aufstieg aus der Bezirksliga 2019 gehört der FC Kutzhof zum Establishment der Landesliga Nord und hat dabei stets gute Platzierungen (7-2-10-4-6) erreicht. Zuvor hatte der 1957 gegründete Club, der auf der Anlage an der Renkertsmühle (Fassungsvermögen: 2000) zuhause ist, schwere Zeiten zu überstehen. Der sportliche Aufstieg des saarländischen FCK begann Ende der 90er-Jahre mit dem finanziellen Engagement eines Bauunternehmers, der durch großzügige Unterstützung innerhalb von wenigen Jahren den Aufstieg von der Kreisliga A über Bezirks- und Landesliga bis in die Saarlandliga ermöglichte. 2005 konnte Kutzhof durch einen 7:6-Sieg im Elfmeterschießen gegen die zweite Mannschaft des 1. FC Saarbrücken sogar erstmals den Saarlandpokal gewinnen und zum ersten und bisher einzigen Mal die erste DFB-Pokal-Hauptrunde erreichen: Die 0:3-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach am 21. August 2005 im Saarbrücker Ludwigspark vor 8.000 Fans wird allen, die dabei waren, in unvergesslicher Erinnerung bleiben!

Durch ein 4:0 zuhause gegen den SC Halberg-Brebach eroberte Kutzhof ein knappes Jahr später, im Frühsommer 2006, sogar den Titel in der Saarlandliga, der Traum von der Oberliga zerplatzte aber schon vor dem ersten Saisonspiel wie eine Seifenblase: Der Mäzen hatte sich zurückgezogen, und der vom finanziellen Zuwendungen abhängige Verein stand vor einem Scherbenhaufen. Das komplette Auseinanderfallen der Mannschaft, die Insolvenz des Clubs sowie die Abmeldung vom Spielbetrieb – noch ehe dass das erste Spiel der neuen Saison stattgefunden hatte – waren die Folge. Erst ein Jahr danach wurde wieder eine erste Mannschaft gemeldet, die in der Kreisliga B, der untersten Spielklasse, an den Start ging und sich sukzessive wieder nach oben arbeitete. Seit einigen Jahren gibt es auch wieder eine Jugendabteilung und eine Frauenmannschaft.

30 Spiele und 2 Tore für Borussia: Kutzhofs Nummer 8, Furkan Erdogan, gab ein einjähriges Gastspiel im Ellenfeld. (Fotos: -jf- / fupa.net)

Einer, der ursprünglich mit den Kutzhofern in die Oberliga gehen sollte, ist Ex-Borusse Mo Benghebrid, der sich aber nach dem gescheiterten Aufstieg Richtung Köllerbach orientierte. Im Trikot der Sportfreunde absolvierte er 252 Spiele, ehe er 2017 ins Ellenfeld kam. Nach einer Zwischenstation beim SC Großrosseln beendete der mittlerweile 39jährige gebürtige Algerier seine Karriere im Sommer 2024 wieder in Kutzhof. Mit zwei Ex-Borussen gibt es am Sonntag in der Ferraro-Sportarena ein Wiedersehen: Zum einen mit der Nummer 8, Furkan Erdogan. Über die Stationen DJK Bildstock und SVGG Hangard war Furkan Erdogan im Sommer 2018 ins Ellenfeld gekommen. Der damals 20jährige eiferte häufig seinem Vorbild Lionel Messi nach („Was der mit dem Ball macht, ist von einem anderen Stern und zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht!“) – auch wenn nicht immer alles klappte, so legte der Mittelfeldspieler mit Stärken in der Offensive doch viel Leidenschaft an den Tag. 30 Saarlandliga- und Pokalpartien bestritt er für die Borussia, erzielte dabei zwei Tore. Seit 2022 trägt Furkan Erdogan das rote FCK-Trikot, traf in 61 Spielen 11 Mal. Zum anderen kehrt mit Horst Martin ein erfahrener Physiotherapeut ins Ellenfeld zurück, der lange, lange Jahre für die Muskeln der Borussen zuständig und nahezu zu einer Institution geworden war. Borussia begrüßt beide Akteure bei ihrer Rückkehr ins Ellenfeld besonders herzlich! (-jf-)

3 Kommentare

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*