Positiv bleiben und Auswärtsstärke unter Beweis stellen!

So muss Borussias Motto lauten für das Gastspiel am morgigen Mittwoch (9. April) bei Rot-Weiß Hasborn (Anstoß: 19.00 Uhr) / Unterschiedliche Voraussetzungen: Borussia verpasste durch das 0.2 gegen Herrensohr den Anschluss an Rang 3, Hasborn schöpfte mit dem 3:0 gegen Rastpfuhl neue Hoffnung im Abstiegskampf

Unser Gegner und Gastgeber hat nach zuletzt 11 sieglosen Spielen (und nur 4 von 33 möglichen Punkten) vor dem Heimspiel am vergangenen Wochenende gegen den FC Rastpfuhl die Reißleine gezogen und sich vorzeitig von Trainer Heiko Wilhelm getrennt. Wilhelm wird im Sommer ohnehin beim SV Auersmacher ein neues Betätigungsfeld finden. Er hatte zuletzt erfolgreich im Waldstadion gearbeitet und die Rot-Weißen in der Spielzeit 2022/23 sogar zur Vizemeisterschaft geführt. Der neue Coach ist ein alter Bekannter: Pascal Bach hatte bereits von 2018 bis 2021 in Hasborn Verantwortung übernommen. Der Trainerwechsel zeigte sofort die erwünschte Wirkung: Die Rot-Weißen ließen dem Konkurrenten im Abstiegskampf keine Chance, gaben die rote Laterne an die U23 des FC Homburg ab und haben in einer im unteren Drittel ganz engen Tabelle nur noch einen Zähler Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Die Erleichterung im Waldstadion war groß: „Ich bin froh, dass wir unsere erste gemeinsame Woche so erfolgreich abschließen konnten. Meine Mannschaft hat Verantwortung übernommen, sie hat gekämpft und offensiv sowie defensiv viele Dinge, die ich gefordert habe, umgesetzt“, so die Bilanz des Neu-Trainers nach dem Premierensieg.

Pascals Bach Mission heißt klipp und klar: Klassenerhalt! Wie er das angehen wird, hat er in einem Beitrag der „Saarbrücker Zeitung“ verraten: In vielen Einzel- und Mannschaftsgesprächen ging es ihm darum, seinen Schützlingen Mut zu machen, damit sie den Glauben an sich nicht verlieren: „Sie sollen sich sicher in ihren Handlungen fühlen, und dafür will ich ihnen Lösungen an die Hand geben“, sagt der 43jährige, der in Köllerbach lebt und als Lehrer am Merziger Peter-Wust-Gymnasium tätig ist. Dabei ist er nicht nur Fußball-Lehrer, sondern auch ganz Psychologe: „Wo der Fokus liegt, geht auch die Energie hin. Deshalb sollte der Fokus nicht bei möglichen Fehlern, sondern bei Lösungen liegen.“ Durch abwechslungsreiche Übungen von Abläufen, Positionswechseln und Spielformen habe er versucht, „ein bisschen Lockerheit reinzubringen, damit die Jungs wieder Spaß am Fußball haben. Denn fußballerisch sind wir auf vielen Positionen gut besetzt. Jetzt gilt es, den Jungs die Rahmenbedingungen zu bieten, dass sie ihre Fähigkeiten auch abrufen können.“ An Rechenspielen, wieviel Punkte noch nötig sind, damit es reicht, will sich Pascal Bach nicht beteiligen, sondern stattdessen nur an der eigenen Leistung arbeiten.

Mit diesem Aufgebot will Pascal Bach (re.) die Saarlandliga für Hasborn erhalten (oben / Fotos: fupa.net). Der Neu-Trainer baut dabei vor allem auf Kapitän Christian Lensch, den Top-Torschützen Niclas Scholl und Top-Vorlagengeber Johannes Gemmel (unten v. li. / Fotos: -jf-).

Dass die Rot-Weißen ausreichend Potential für die Saarlandliga besitzen, haben sie zu Beginn der Runde nachdrücklich bewiesen. 17 Zähler gewann Hasborn aus den ersten zehn Partien, zog zum Start der zuletzt so starken U23 der SV Elversberg mit 7:0 regelrecht das Fell über die Ohren und siegte auch gegen Hertha Wiesbach mit 4:2. Mit dem 2:3 gegen Köllerbach begann am 21. September die Talfahrt. In 15 Spielen konnten die Rot-Weißen nur noch einmal (beim 2:1) gegen Merchweiler drei Punkte einfahren, ansonsten hagelte es Niederlagen. Auch im Pokal zog man mit 0:1 bei der SG Dirmingen den Kürzeren. Mit Pascal Bach soll das jetzt anders werden. Der Anfang ist mit dem 3:0 gegen Rastpfuhl gemacht. Erstmals seit dem 0:0 gegen Limbach am dritten Spieltag gab es kein Gegentor: Balsam auf die Seele einer oft schwächelnden Defensive, denn 57 Gegentore bedeuten den drittschlechtesten Wert, nur Elversberg (60) und Reisbach (67) haben mehr Treffer einstecken müssen. Die Hasborner Offensive dagegen ist gut dabei: Die 51 eigenen Tore werden nur von Wiesbach (69), Jägersburg (60), Li,mbach (57) und Köllerbach (54) übertroffen! 15 Spieler zeichneten bislang für die Tore verantwortlich – Steffen Hoffmann und Niclas Scholl (je 10) vereinen den Löwenanteil auf sich. Bester Vorbereiter ist Johannes Gemmel, der 9 Tore auflegte. Derweil laufen auch die Personalplanungen für die kommende Saison: Inwieweit das Vorhaben, mit Kapitän Christian Lensch und dem derzeitigen Co-Trainer Manuel Bonengel ab Sommer ein gleichberechtigtes Trainer-Duo neu zu installieren, weiter Bestand hat, muss nach der Interimszeit von Pascal Bach noch abgewartet werden. Mit dem derzeitigen Borussen Ralph Smith, Torhüter Simon Holz (vom Nachbarn VfL Primstal) sowie dem Eigengewächs Tim Mosemann stehen drei Neuzugänge bereits fest.

Die Ausgangssituation führt zwei Mannschaften zusammen, die am Wochenende unterschiedliche Gefühle erlebten: In Hasborn hörbares Aufatmen und Aufbruchstimmung nach dem 3:0 gegen Rastpfuhl, in Neunkirchen Frust über eine vermeidbare Niederlage gegen Herrensohr und die verpasste Chance, näher an Platz 3 heranzurücken und sich Selbstvertrauen zu holen. Dennoch wollen die Borussen „positiv und fokussiert“ bleiben, so Coach Jörg Backes. Gerade auf fremden Plätzen lief es in dieser Spielzeit oft gut: In 12 Partien musste sich die Borussia nur zweimal geschlagen geben, ist seit dem 0:1 in Merchweiler (am 4. August 2024) auf fremdem Gelände unbesiegt und konnte nach der Winterpause die drei Auswärtsspiele in Merzig (2:1), Ballweiler (3:1) und Limbach (1:0) gewinnen. Das sollte Zuversicht geben! Im Ellenfeld hofft man dabei auch, dass der eine oder andere aus dem zuletzt gut gefüllten Lazarett im Waldstadion wieder in den Kader stößt! „Es wäre mit Blick auf die kommenden Spiele schon wichtig, dass wir in Hasborn wieder in die Erfolgsspur finden, auch wenn das gegen einen Gegner, der durch den Trainerwechsel neue Impulse und neue Motivation gewonnen hat, ganz schön schwer wird“, so die Einschätzung von Jörg Backes. Pascal Bachs Truppe dagegen will mit neu gewonnenem Selbstbewusstsein nachlegen: Den 3:0-Sieg gegen Rastpfuhl mit einem Dreier gegen die Borussia so richtig vergolden und im Kampf um den Klassenerhalt weiter Boden gutmachen – so heißt die Devise für Rot-Weiß!

Die Entscheidung im Hinspiel: Dominik Cullmann veredelt eine Vorlage seines Bruders Sebastian kurz vor dem Abpfiff zum 3:1. (Foto: -jf-)

Das Hinspiel gewann die Borussia im Ellenfeld mit 3:1 – eim Sieg, allerdings erst in der Schlussphase zustande kam. Tim Cullmanns Führung hatte Niclas Scholl noch vor der Pause ausgeglichen, Louis Cupelli (85.) und Dominik Cullmann (88.) sorgten dann allerdings für die Happy End. Die Bilanz in der Saarlandliga sieht Borussia bislang vorne: 7 Siegen stehen 3 Erfolge der Rot-Weißen gegenüber, einmal trennten sich beide Teams Unentschieden. Gerade im Waldstadion sah die Borussia oft gut aus: Von den sechs Gastspielen in Hasborn konnten die Borussen fünf siegreich gestalten! Nur einmal (im September 2020) gab es eine Niederlage (0:3).

Schiedsrichter des Spiels in Hasborn ist (nach Angaben von fussball.de) Jörg Probst. Der 49jährige Familienvater gilt als sehr erfahrener, besonnener und souveräner Unparteiische und pfeift für den FC Kleinblittersdorf. 2016 wurde Jörg Probst zum Schiedsrichter des Jahres gewählt. Von 2002 bis 2004 leitete er sogar Spiele der damals drittklassigen Regionalliga, begegnete dabei auf dem Platz späteren Stars wie Mario Gomez, Philipp Lahm oder Bastian Schweinsteiger! Jörg Probst assistieren in Hasborn an den Seitenlinien die Herren Markus Priester und Leon Brach. Wir wünschen dem Schiedsrichterteam eine gute Anreise ins Waldstadion und eine gelungene Spielleitung! (-jf-)

4 Kommentare

  1. Interessiert doch im Saarland fast eh keinen mehr was mit der Borussia los ist….
    Elversberg spielt evtl. nächstes Jahr erste Liga und wo dümpeln wir rumm???

1 Trackback / Pingback

  1. Morgen geht´s im Waldstadion gegen die Borussia aus Neunkirchen – SV 1920 Hasborn-Dautweiler

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