Heiß auf den Pokal-Knaller im Ellenfeld

Wenn die Lichter angehen in der Ferraro-Sportarena, ist Pokal-Time! Am morgigen Mittwoch ist es wieder so weit. Und es ist kein normales Pokalspiel für die Borussia! Gegen den Spitzenreiter der Saarlandliga, den FC Hertha Wiesbach, geht es um nichts anderes als den Einzug ins Halbfinale des Sparkassen-Pokals Saar, wo ein attraktiver und zugkräftiger Gegner, womöglich Drittligist 1. FC Saarbrücken oder Regionalligist FC Homburg warten könnte!

Aber Jan Berger, der seine Mannschaf auf das Top-Spiel bestens vorbereitet hat, will daran noch gar nicht denken und nicht den zweiten vor dem ersten Schritt machen. Vor dem Gegner hat er Respekt, aber keine Angst: „Ich habe die Hertha beim 2:1 im Spitzenspiel in Jägersburg am vergangenen Freitag beobachtet. Nach vorne hin sind sie extrem stark, haben aber dafür nach hinten die eine oder andere Lücke, die es auszunutzen gilt. Unsere Mannschaft ist jedenfalls extrem heiß auf die Partie“, so Borussias Coach. Heiß auf das Spiel – das gilt aber auch für die Gäste aus Wiesbach. „Gerade auf dem Kunstrasenplatz sind die Neunkircher auf kleinem Raum als kopfball- und zweikampfstarke Mannschaft sehr gefährlich“, warnt Hertha-Coach Michael Petry und verlangt von seinen Schützlingen, „von der ersten Minute an voll dagegen zu halten.“ Ins gleiche Horn bläst Stürmer Pascal Piontek, in Jägersburg der Siegtor-Schütze: „Wir waren extrem geil auf das Spiel beim FSV – und genau diese Geilheit benötigen wir auch bei der Borussia. Wir brennen darauf, auch diese Partie zu gewinnen!“ Beide Mannschaften waren zuletzt in der Liga siegreich: Wiesbach beim 2:1 in Jägersburg, die Borussia 3:1 in Ballweiler – gute Voraussetzungen also für ein spannendes Spiel!

Mit diesem Aufgebot will Hertha Wiesbach zwei Jahre nach dem Abstieg jetzt wieder in die Oberliga zurückkehren (oben). Hertha-Coach Michael Petry (li.) baut auf seine starke Offensive, zu der auch Top-Stürmer Sören Maas (re.) gehört (unten / Fotos: -jf-).

Über die derzeitige Stärke der Hertha zu sprechen, würde bedeuten, Eulen nach Athen zu tragen. Dennoch ein paar Fakten, die zeigen, welch schwere Aufgabe die Borussen erwartet. Nach schwachem Saisonstart mit vier sieglosen Spielen kamen die Petry-Männer langsam auf Touren, mussten nach drei Siegen Folge (jeweils 5:0 in Köllerbach und gegen Rastfuhl sowie 2:1 in Ballweiler) Ende August, Anfang September mit zwei Niederlagen in Folge (1:3 gegen Jägersburg und 2:4 in Hasborn) wieder eine kleine Talsohle durchschreiten. Aber was dann folgte, sucht seines Gleichen. Aus den folgenden 15 Spielen holte Wiesbach 43 von 45 möglichen Punkten (!), gab lediglich beim 0:0 gegen Quierschied zwei Zähler ab. Damit katapultierten sich die Schwarz-Gelben mit deutlichem Vorsprung an die Tabellenspitze, dominierten die Gegner sowohl zuhause (27 Punkte, 31:10 Tore) als auch auf fremdem Platz (27 Punkte, 33:18 Tore). Mit 64 Toren weist die Hertha die beste Offensive der Liga auf, 28 Gegentore bedeuten den zweitbesten Wert in der Defensive. Gleich drei Stürmer trafen zweistellig: Yannik Haupts (14), Pascal Piontek (13) und Sören Maas (12) erzielten mit zusammen 39 Treffern weit mehr als die Hälfte aller Wiesbacher Tore, wobei Haupts mit 12 Vorlagen bester Vorbereiter ist. „Wer soll den Wiesbacher Lauf noch stoppen?“ fragte sich angesichts der Erfolgsserie die „Saarbrücker Zeitung“ anlässlich ihrer Spieltagsübersicht am vergangenen Montag.

Beim letzten Pflichtspielsieg über Hertha Wiesbach vor fast zehn Jahren schon dabei: Tim Cullmann. (Foto: -jf-)

Torhungrig erwies sich die Hertha auch in den bisherigen Pokalrunden. Der Weg ins Viertelfinale führte stets auswärts über die SF Dörrenbach (6:1), den FC Kutzhof (5:1), den FC Freisen (8:3), den FV Siersburg (3:0) und zuletzt die Spvgg Quierschied (2:1). Die Borussen setzten sich beim SV Höch en (10:0), bei der SG Erbach (4:1), beim SV Bliesmengen-Bolchen (10:9 nach Elfmeterschießen) und beim 1. FC Riegelsberg (3:0) durch, ehe das 3:0 in der Ferraro-Sportarena über den Oberligisten FV Eppelborn die Tür uns Viertelfinale öffnete. Die Bilanz zwischen beiden Clubs zeigt in den letzten Jahren eine deutliche Dominanz der Hertha: Wiesbach gewann die letzten fünf Begegnungen in Ober- und Saarlandliga, blieb auch in den Testspielen zwischendurch stets obenauf. Letztmals konnten die Borussen am 19. September 2015 im Ellenfeld mit 3:2 gegen die Herthaner siegen: Damals wandelten Andreas Cord Flätgen, Godmar Mabouba und Moussa Dansoko den 0:1-Rückstand von Björn Recktenwald in eine 3:1-Führung um, ehe Carsten Ackermann in der Nachspielzeit der Anschlusstreffer gelang. Einziger „Überlebender“ von damals in der aktuellen Mannschaft der Borussia: Tim Cullmann. Das Borussen-Urgestein weiß also, wie es geht, gegen Wiesbach zu gewinnen. Und gegen eine solche Wiederholung hätten die Fans im Ellenfeld am morgigen Mittwoch ganz sicher nichts einzuwenden!

Schiedsrichterin des Pokalspiels gegen Hertha Wiesbach ist die oberliga-erfahrene Alessia Jochum (Foto oben / -jf-). Letztmals am 27. April 2024 war sie beim 4:0-Sieg gegen den SV Bliesmengen-Bolchen Leiterin eines Spiels der Borussia. Die 28jährige Lehrerin für Sport und Religion pfeift für den 1. FC Riegelsberg und gehört zu den Top-Referees im saarländischen Fußballverband. Als ehemalige Spielerin hat Alessia Jochum einige Vorteile, gerade was die Beurteilung von Zweikämpfen, das Spielverständnis oder die körperliche Fitness angeht. An der arbeitet sie weiter – bis zu fünf Trainingseinheiten stehen pro Woche auf dem Programm. Im Februar 2022 schaffte sie mit dem Ablegen aller erforderlichen Leistungsprüfungen beim DFB für den persönlichen Aufstieg in die 2. Frauen-Bundesliga, bei den Herren ist sie bis zur Oberliga einsatzberechtigt. Alessia Jochum wird an den Seitenlinien unterstützt von ihren Kolleginnen Michelle Gottdang und Maria Steinmann-Scholz. Wir wünschen eine gute Anreise ins Ellenfeld und eine gelungene Spielleitung! (-jf-)

8 Kommentare

  1. Grandiose Mannschaftsleistung!!!
    Ich bin begeistert, was diese Truppe aus sich rausgeholt hat.

    Mit etwas Losglück reicht ein Sieg über die Palatia zum Einzug in den DFB-Pokal (nach schier endlosen 22 Jahren!!!).
    Was für eine geile Vorstellung.

  2. glückwunsch !

    ähm palatia limbach ist gerade mal 2 Punkte hinter uns und absolut kein selbstläufer…. die haben gerade Auersmacher rausgeworfen
    ….

    • Ich weiß auch nicht wie ich bei dieser, vielleicht einmaligen Konstellation, auf die absurde Idee komme, mir Limbach als Halbfinalgegner zu wünschen.

  3. auf dem Kunstrasen!

    Leider bewahrheitet sich die These immer mehr, das Stadion und die riesige Rasenfläche hemmen diese Mannschaft, auf dem Kunstrasen ,klein und kompakt läuft es!

    Glückwunsch!

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