Mit Start-Ziel-Titel nach 11 Jahren zurück in die Saarlandliga

Wir stellen die Aufsteiger 2024/25 vor – diesmal: Palatia Limbach / Saison der Superlative: Rekord-Sturm (116 Tore!) und beste Defensive / Zusammenhalt: Das Faustpfand für das Ziel Klassenerhalt!

Unser Bild: Da ist das Ding! Stolz präsentieren die Palatianer aus Limbach ihrem Anhang den Meister-Teller der Verbandsliga- Nord-Ost. (Foto: facebook-Seite Palatia Limbach)

Die Entscheidungen über die Aufsteiger in die Saarlandliga sind gefallen. Nach dem Meister der Verbandsliga Nord-Ost, Palatia Limbach, und dem Titelträger aus dem Süd-Westen, dem FC Rastpfuhl, schaffte am Wochenende auch der SC Halberg-Brebach nach einem 2:0-Sieg im Relegationsspiel gegen den SV Schwarzenbach den Sprung in die höchste Spielklasse des Saarländischen Fußballverbandes (SFV). Alle drei sind keine echten Neulinge, sondern Rückkehrer: Während Rastpfuhl und Brebach den „Betriebsunfall“ Abstieg nach nur einem Jahr umgehend korrigieren konnten, brauchte die Palatia elf Jahre, um sich wieder im Kreis der Saarlandligisten zurückzumelden. Wir stellen die Aufsteiger vor. Den Anfang macht heute Palatia Limbach.

Die Limbacher brachten in der Süd-West-Liga das Kunststück fertig, vom ersten bis zum letzten Spieltag ununterbrochen die Tabellenführung zu behaupten. Der Grundstein dazu wurde quasi schon am ersten Spieltag gelegt, als man den späteren Vizemeister SV Schwarzenbach mit 10:1 regelrecht vom Platz fegte! Weitere Superlativen: Die Mannschaft von Trainer Patrick Gessner war mit 116 Treffern in 30 Spielen (fast 4 Tore im Schnitt pro Spiel!) mit Abstand das torgefährlichste Team, auch die Defensive kassierte die wenigsten Gegentreffer (28). Sowohl auf eigenem Gelände als auch auswärts führen die Palatianer das Liga-Ranking deutlich an. 20 verschiedene Schützen trugen sich in die Torliste ein, drei davon trafen zweistellig: Ganz vornweg der Torschützenkönig der gesamten Liga, Tim Pommerenke, der gleich 30mal einnetzte und 2017 von Genclerbirligi Homburg nach Limbach gekommen war. 19 Tore hat Tim Mohr auf seinem Konto, der 30jährige spielt ebenfalls schon 7 Jahre in Limbach, war 2917 von der DJK Bildstock gewechselt. Der 18ährige Lukas Höh aus der eigenen A-Jugend verzeichnet 17 Tore. Pommerenke, Mohr und dazu Lars Wagner und Tim Koch sind auch die besten Vorbereiter im Team – 55 Torvorlagen gehen auf ihre Spielideen zurück! Garniert wird die Saison der Superlative durch ausgesprochene Fairness: Lediglich 31 gelbe Karten, keine Zeit-Strafe oder Rot – das Sahnehäubchen auf der Meister-Torte!

Der Kader der Palatia stellt eine gute Mischung aus jungen Eigengewächsen und routinierten Akteuren dar. In jedem Mannschaftsteil finden sich Spieler mit Oberliga- und Saarlandliga-Erfahrung. Torhüter Philipp Luck (34) trägt seit 2020 das blaue Trikot, stand zuvor 88mal in der Oberliga für Jägersburg und Wiesbach zwischen den Pfosten. In der Abwehr steht mit dem 32jährigen Sascha Lang ein Mann, der für den S Friedrichsthal 92 Saarland-Liga-Einsätze aufweisen kann. Im Mittelfeld ziehen Christopher Dahl und Fabio Castiglione die Fäden: Während Dahl in Herrensohr, Friedrichsthal, Jägersburg mehr als 100 Saarland-Liga- und Oberliga-Auftritte auf seinem Konto hat, spielte Castiglione nach seiner fußballerischen Ausbildung in der Jugend des FC Homburg 43mal für die U23 der Grün-Weißen in der Saarlandliga, ehe er 2020 das Palatia-Trikot überstreifte. Schließlich war Stürmer Carl Maximilian Blug (26), in den U-Teams des 1. FC Saarbrücken groß geworden, vor seiner Limbacher Zeit in der Oberliga für den FV Eppelborn am Ball.

Der Trainer ist ein regelrechtes Limbacher „Urgestein“. Der 41jährige Patrick Gessner fungierte jahrelang als sportlicher Leiter der Jugendabteilung, coachte die zweite und dritte Mannschaft, ehe er 2017 die Verbandsliga-Mannschaft übernahm. Unterstützt wird Gessner von seinem Co-Trainer Matthias Kuhn (37), der für Köllerbach, Friedrichsthal und Brebach in der Saarlandliga 113 Einsätze bestritt und davor für die SV Elversberg in 65 Regionalliga-Spielen das Tor hütete. Komplettiert wird das sportliche Führungstrio vom sportlichen Leiter Peter Lenz (53, seit 2017 im Amt).

Dass die Palatia in der höchsten Klasse des SFV spielte, ist lange her. Bis zum Sommer 2013 gehörte man zum festen Stamm der Liga, ehe man dann in zwei Jahren bis in die Landesliga durchgereicht wurde. Doch der Verein erholte sich, stieg 2016 wieder in die Verbandsliga auf, wo man sich etablieren konnte, ehe jetzt der große Wurf gelang. Über den Saisonverlauf ist man in Limbach natürlich überglücklich, doch ist sich Patrick Gessner bewusst, „dass in der neuen Umgebung Woche für Woche Spiele auf uns zukommen werden, in denen wir ans absolute Limit gehen müssen, um als Aufsteiger den anvisierten Klassenerhalt realisieren zu können.“ In personeller Hinsicht sind bereits einige Entscheidungen gefallen: Keeper Philipp Luck wird Limbach verlassen und zum Liga-Konkurrenten FSV Jägerburg wechseln, wo er auch Torwart-Trainer sein wird. Felix Klein wechselt zum FC Freisen. Außerdem werden mit Lukas Wemmert (Karriereende), Jesko Freiler, Kevin Jachim und Julian Lauer vier weitere Spieler kommende Saison einen Schritt zurücktreten und für die zweite Mannschaft spielen. Neu bei der Palatia sind – Stand jetzt – Lasse Eckstein (von der U21 der SV Elversberg), Johannes Born (von der SG Marpingen-Urexweiler) sowie Luca Heib und Finn Ungebühler, die beide aus der A-Jugend des FC Homburg kommen. Doch damit sind die personellen Planungen wohl noch nicht abgeschlossen.

Die Fans honorierten die „geile Saison“ (Patrick Gessner) ihrer Mannschaft durch guten Besuch. Rund 250 Zuschauer kamen zu den Heimspielen auf der Waldsportanlage in Kirkel-Limbach im Schnitt, im Saisonfinale wurden die Blauen zuweilen von ebenso vielen Anhängern in den Auswärtsspielen unterstützt. Zusammenhalt wird beim Aufsteiger groß geschrieben, soll auch ein Faustpfand für die neue Spielzeit sein: „Die ausufernde Meister-Feier über das verlängerte Pfingstwochenende war eine Hommage an unsere großartige Leistung. Doch neben dem sportlichen Erfolg war es auch die Solidarität und der Zusammenhalt im Ort, die uns nachhaltig prägen. Inmitten der Feierlichkeiten zeigte sich unsere Gemeinschaft von ihrer besten Seite, als wir uns gemeinsam den Herausforderungen des Hochwassers stellten und durch Hilfsaktionen den Betroffenen beistanden“, hieß es auf der facebook-Seite der Palatia zum Saisonabschluss.

Borussia gratuliert dem Nachbarn aus Limbach zu Meisterschaft und Aufstieg und freut sich schon jetzt auf zwei spannende und faire Derbys in der Saison 2024/25! (-jf-)