Die Aufsteiger – neu in der Saarlandliga

Nach der Saison ist vor der Saison: SV Rohrbach, FC Rastpfuhl und SG Rehlingen/Fremersdorf sind Gegner Borussias in der kommenden Saarlandliga-Saison 2018/19

Von Tobias Amelong

Die Saison ist gerade erst beendet. Mit einem einwöchigen Nachschlag durch die Relegationsspiele, in denen sich leider herausstellte, dass unsere Borussia ein weiteres Jahr in der Saarlandliga spielen wird, muss man dennoch mit der Saison zufrieden sein. Nach dem 8. Spieltag stand die Borussia noch auf dem vorletzten Tabellenplatz. Insofern ist der erreichte dritte Tabellenplatz den Jungs nicht hoch genug anzurechnen. Es gilt nun, den Blick nach vorne zu richten. Nach der Saison ist vor der Saison! Grund genug, einen Blick über den Borussen-Zaun hinweg auf die Aufsteiger zu werfen, die in der kommenden Saarlandliga-Saison für die Schützlinge von Björn Klos Gegner sein werden. Aus der Verbandsliga Nord/Ost kommen der SV Rohrbach, aus der Verbandsliga Süd/West der FC Rastpfuhl und die Spielgemeinschaft Rehlingen/Fremersdorf, die sich erst „im Nachsitzen“ gegen den SV Bliesmengen-Bolchen qualifiziert haben.

Der SV Rohrbach – vor den Toren St.Ingberts gelegen – hat in der abgelaufenen Saison eine überragende Leistung abgerufen. Erstmals in seiner Vereinsgeschichte ist der Club in die Saarlandliga aufgestiegen. Sowohl in der Hinrunden- als auch in der Rückrundenbilanz stehen die Grün-Weißen auf dem ersten Tabellenplatz, ebenso wie in der Heimbilanz. Einzig in der Fremde reichte es nur zu Platz 2. Lediglich der SV Bliesmengen-Bolchen konnte mit 30 Punkten drei Zähler mehr auf fremden Plätzen ergattern, als der SVR. Auffallend ist die Kontinuität der Mannschaft in den Statistiken. Die Rohrbacher erzielten je 31 Tore in der Hin- und in der Rückrunde, kassierten in der Rückrunde mit 18 Toren sechs Tore weniger als in der Hinrunde mit 24 Gegentreffern. Ebenso herausstechend ist die Heimbilanz. Von 15 Spielen ging nur eins verloren (gegen „Vize“ Bliesmengen-Bolchen mit 1:3), bei drei Unentschieden und elf Siegen (36 Punkte). Mit 62 erzielten Treffern hatte der Club den drittbesten Sturm, wobei der Schnitt bei zwei Treffern pro Spiel lag. Durchschnittlich 160 Zuschauer besuchten die Heimspiele. „Hier in Rohrbach haben wir Klasse-Fußballer. Die sind zwar vielleicht nicht die allerbesten Techniker, aber sie haben enorm zusammengehalten und zielorientiert gearbeitet. Und sie identifizieren sich mit dem Verein“ – das sind für Meistertrainer Rüdiger Pfeifer die Hauptursachen für den überraschenden Erfolg der Rohrbacher, deren Stürmer Norman Schmitt mit 26 Treffern zudem Torschützenkönig der Verbandsliga Nord-Ost wurde.

Mit dem FC Rastpfuhl, der den zweiten Aufstieg innerhalb von drei Jahren feiert, kommt eine extrem spielstarke Mannschaft und die beste Sturmabteilung der drei Neulinge in die Saarlandliga. Mit 81 Toren in 30 Spielen liegen die Saarbrücker bei einem Schnitt von fast drei Toren pro Spiel. Auswärts erzielte der Club sieben Treffer mehr als zu Hause (44 auswärts und 37 zu Hause) – Hauptgrund dafür, dass die Leistungen der Rot-Weißen in der Fremde (38 Punkte von 67) herausragend sind. Nur einmal musste man sich auf fremden Terrain geschlagen geben (2:6 bei der SG Noswendel/Wadern). Grundsätzlich spielte der FCR ebenso wie der SV Rohrbach eine konstante Saison (34 Punkte in der Hinrunde und 33 Punkte in der Rückrunde). Der Mannschaft von Spielertrainer Christian Puff wird auch in der Saarlandliga eine gute Rolle zugetraut. „Es ist primär der über drei Jahre gereifte Zusammenhalt, der uns ausgezeichnet hat. Nach der Landesliga-Meisterschaft haben wir uns punktuell verstärkt und sind damit gut gefahren“, erklärt der Meistertrainer die erfolgreiche Spielzeit, die für die Rastpfuhler mit dem ersten Pokalspiel der Clubgeschichte gegen den 1.FC Saarbrücken, der ersten Masters-Teilnahme und der Meisterschaft als regelrechte Traumsaison bezeichnet werden kann. Christian Puff erwartet für die neue Spielzeit, „dass wir in der Saarlandliga erst mal einen Lernprozess durchmachen, aber wir freuen uns alle extrem auf dieses Abenteuer und wollen uns schnellstmöglich etablieren.“ Dabei hofft man in Rastpfuhl, dass die Zuschauer den Erfolg honorieren. Im Schnitt sahen in der abgelaufenen Saison selten mehr als 200 Zuschauer die Spiele mit Beteiligung der Rastpfuhler.

Unser Bild: 750 Fans und jede Menge Tore (9) – im Relegationsspiel um den Aufstieg in die Saarlandliga zwischen der SG Rehlingen/Fremersdorf und dem SV Bliesmengen-Bolchen (rotes Trikot) war auf neutralem Platz in Großrosseln für Furore gesorgt! (Foto: Tobias Amelong)

Die SG Rehlingen/Fremersdorf, bestehend aus den Fußballern der Rehlinger Sportfreunde und des 1. FC Fremersdorf, hat den Aufstieg erst in einem turbulenten Entscheidungsspiel gegen den SV Bliesmengen-Bolchen geschafft. Die 750 Zuschauer in Großrosseln sahen eine intensive erste Hälfte mit wenig Torraumszenen, wurden dafür aber in der zweiten Hälfte entlohnt. Beinahe im fünf Minuten-Takt wechselte die Führung. Nach dem 1:0 für Bliesmengen drehten die Rehlinger das Spiel binnen zehn Minuten in ein 1:2, ehe dies umgekehrt den Rot-Weißen des SVBB zum 3:2 gelang. Auch die Schlussphase wurde turbulent, denn nach ihrem 3:3-Ausgleich hatten die Rehlinger gleich mehrfach den Siegtreffer auf dem Fuß, scheiterten aber entweder am Aluminium oder am Bliesmenger Keeper. In der Verlängerung dann wurde den gelb-schwarzen Sportfreunden dann ihre deutlich bessere Kondition zum Vorteil und nach 120 Minuten hieß dann doch deutlich 3:6, was den Aufstieg bedeutete. „Ich hatte den Eindruck, dass wir gegenüber unserem Gegner am Ende ein paar Körner mehr zuzusetzen hatten“, freute sich Michael Burger aus dem Trainerteam der SG. Dass es überhaupt zur Relegation mit Rehlinger Beteiligung kommen musste, lag allen voran an der schwachen Rückrunde. Lediglich 26 Punkte wurden hier noch geholt. 37 waren es dagegen in der Hinrunde – und das ohne eine Niederlage. Besonders in der Zeit von Mitte März bis Mitte April wurde die bis dahin überzeugende Saison mit vier Niederlagen in fünf Spielen gestört, die beinahe noch den Relegationsplatz gekostet hätten. Mit 34 Gegentore hatte der Verein aber die stärkste Abwehr der Liga. Im Schnitt sahen ca. 300 Zuschauer die Begegnungen der Sportfreunde, wobei dem Duell mit dem späteren Meister FC Rastpfuhl gut 500 Besucher beiwohnten. In der Saarlandliga wartet nun auf die Rehlinger ein besonders zuschauerträchtiges Derby gegen den Nachbarn SV Mettlach.

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